Mehr Straße, mehr Bauland, mehr Geld

Die neue Küstenstraße ist nun offiziell beschlossen. Nun hat Pedro Sanchez, unser spanischer Ministerpräsident das ganz offiziell gesagt. Dass diese Straße, zwischen Puerto Naos und Tazacorte kommen wird, war klar. Allerdings bezahlt das der Staat. Und deshalb hat Sanchez das dann heute nochmals verkündet, dass dem dann wirklich auch so sein wird. Spannend dabei ist die Aussage, dass es 4 bis 5 Monate dauern soll. Die Frage ist natürlich, ob es dabei um die Fertigstellung oder lediglich um den Baubeginn gehen soll. Ich hoffe, und vermute auch irgendwie, dass ersteres gemeint war. Ob der ambitionierte Zeitrahmen, sollte dem den wirklich so sein, gehalten werden kann, steht auf einem anderen Blatt Papier. Die üblichen Widrigkeiten wie Gase, Lavaröhren und Hitze könnten da natürlich noch etwas reingrätschen.

Ganz dort unten soll die Straße lang gehen. Das ist der Blick von Tacande Richtung Todoque. Wenn man die Tacandestraße bis zur Sperre fährt, dann noch was zu Fuss, bis an die Lava, dann geht rechts eine Betonpiste runter. Von dort kann man das ganze fiese Elend überblicken.
Von der selben Stelle auftgenommen. In den Wolken sieht der Vulkan auch nicht besser aus.

Dann haben wir noch eine Veränderung mit der Bebauungsregeln zu verkünden. Bislang war es ja so, dass man, nach vulkanischem Verlust des Erstwohnsitzes, innerhalb der 3 betroffenen Gemeinden, auch auf landwirtschaftlichem Land bauen durfte. Die üblichen Regeln für die Sondergenehmigung, dass das Haus eben, in Sachen Größe, dem alten zu entsprechen und das Grundstück wenigstens 500qm hat. Die Sonderregel hat ja nun auf der Insel direkt einige Leute reich gemacht. Landwirtschaftlich nutzbares Land ging immer so um 3-5 Euro pro qm über die notarielle Ladentheke. Mittlerweile werden da aber gerne 80-90 Euro aufgerufen. Natürlich immer abhängig von der entsprechenden Lage. Kritik kam vor allem von Betroffenen, die kein eigenes Land in den entsprechenden Gemeinden haben und nun den Wucherern ausgeliefert waren. Drum hat man die Regel nun etwas erweitert. Man darf auf der gesamten Insel seine neue Behausung errichten, allerdings gilt für die anderen Gemeineden die Regel, dass das Land zuvor in eigenem Besitz gewesen sein muss. Das könnte nun einigen wirklich helfen, während anderen, die auf günstige landwirtschaftliche Nutzflächen angewiesen sind, auch keinen Nachteil davontragen. Die Leute gibt es nämlich auch noch. Da reden wir nicht nur von Bananen, sondern auch von kleinen Landwirten, die beispielsweise Kartoffeln oder Salat angebaut haben und deren Anbauflächen unter der Lava liegen. Bei den momentanen Grundstückspreisen, gibt es da nicht mal was zur Pacht.

Die Menschen, die ihren Erstwohnsitz verloren haben und nun kalkulieren müssen, wie es mit der Errichtung einer neuen Behausung finanziell hinhauen kann, bekommen nun auch noch mal etwas oben drauf. Der spanische Staat hat für jeden, auch wenn noch nicht alle ausbezahlt wurden, € 60.000 ins Töpfchen gegeben, ein Betrag, der unabhängig, von der eigenen finanziellen Situation bezahlt wird. Voraussetzung ist natürlich, dass man Eigentümer des verlorenen Hauses war. Jetzt legt die kanarische Regionalregierung nochmals € 30.000 darauf und das Cabildo Insular nochmal weitere € 10.000.