In Fuencaliente wird nun zusätzlich ein Rettungswagen stationiert. Man braucht das Gefährt um die Versorgung der Menschen südlich der Lava sicher zu stellen. Das Ganze wird also eine „Vorerst-Aktion“ sein und greift ab dem 1.April.Das personal wurde im Gesundheitszentrum auch aufgestockt, eben um die Bewohner aus Las Manchas mit versorgen zu können. Zwar ist dort ebenfalls ein Zentrum geplant, eben mit der Belegschaft des verschütteten Centro de Salud aus Todoque, damit die Menschen ihre Ärzte behalten können, aber wir sind eben erst in der Planung. Die meisten Bewohner sind, wegen der fehlenden Verbindung, eben noch gar nicht zurückgekehrt. Die wenigen Rückkehrer gehen, was ja geografisch naheliegend ist, nun nach Fuencaliente zum Arzt, und deshalb wurde nun dort aufgestockt. Der Krankentransporter/Rettungswagen tut aber im Notfall auch wirklich Not. Allzu weit wäre die Distanz aus Mazo, falls das Fahrzeug in Fuencaliente bereits im Einsatz sein sollte. Auch das zeigt, wie sehr die fehlende Straßenverbindung hier auf den insularen Magen schlägt. Normalität ist das nicht auf der Südseite der Lava. Eine endgültige Stationierung des Fahrzeugs soll dann festgelegt werden, wenn die Bewohner im Südwesten zurückgekehrt sind.
Zum Südwesten gehören nun mal auch Puerto Naos und Charco Verde. Was man da plant, das war Thema in der der Sitzung des Cabildo Insulars. Man hat da nun tatsächlich beschlossen, dass man die Pläne zur Weiterentwicklung der städtischen Infrastruktur der Gegend an die Umweltbehörde weiterreicht. Wenn die das so dann genehmigen sollten, dann würde das Projekt zur endgültigen Genehmigung wieder eingereicht werden. Man gedenkt nämlich touristisch zu expandieren und plant am Küstenstreifen Bauwerke bis zu 5 Stockwerken zur touristischen Nutzung. Alle politischen Gruppierungen gehen bei dem Vorhaben mit und man plant die Infrastruktur von gerade mal 16.000 Übernachtungsbetten entsprechend aus zu bauen, so meint der Consejal für Raumordnung, Gonzalo Pasqual. Man müsse daran arbeiten „die Entwicklung des Tourismus auf unserer Insel zu fördern, die diesen Impuls für die Tourismusindustrie mit der Schaffung von Investitions-, Wachstums-, Beschäftigungs- und Wirtschaftsentwicklungsmöglichkeiten verbindet, und das alles in einem Rahmen, der unsere natürlichen Werte respektiert – dieses Instrument ermöglicht eine Entwicklung nach einem Modell, das eine Zersplitterung des Territoriums vermeidet, indem es die bestehenden Zentren wiederbelebt, eine größere Kompaktheit und Effizienz bei der Erbringung von Dienstleistungen schafft und die Qualität und allgemeine Zugänglichkeit der öffentlichen Räume garantiert„, meinte Herr Pasqual.
Mir als engstirnig denkendem Grantler tun sich da gleich einige Fragen auf: – Wo wollen wir hinwachsen? – Kann man ein derzeit totes Gebiet wiederbeleben, oder sollte man da erstmal warten, bis die Wissenschaft sagt, dass Puerto Naos, bzw. die Menschen dort, wieder atmen können? – Will man die „obdachlos“ gewordenen Stammgäste aus Todoque dorthin umsiedeln? – Wollen die überhaupt in 5-stöckige Häuser? – Was sagt denn das Hotel Sol zu den Plänen, die schon vor dem Virus immer mindestens 4 Monate zu hatten, weil einfach keine Gäste kamen? – Und was bitteschön sind den „unserer natürlichen Werte“, die da respektiert werden sollen? Klar, wir haben etliche Betten verloren, aber es ist ja gerade nicht so, dass wir komplett überlaufen sind. Die Insel ist ja groß, und wer zuvor in Todoque Finca-Urlaub gemacht hat, der fühlt sich nun in La Punta vielleicht wohler. Oder sogar in El Paso, wenn es eine entsprechende Heizmöglichkeit geben sollte. Zumindest dachte ich immer, dass La Palma deswegen bei so vielen Liebhabern funktioniert, eben weil man in freistehenden Häusern oder in kleinen Anlagen wohnt und nicht im Appartementkomplex. Gut, aber man sollte da gleich mal einen Gang rausnehmen, Momentan geht es ja nur um „Rumspinnereien“ in Sachen touristischer Expansion. Bis da, in Sachen Bebauung was vorwärts geht, fließt noch viel Wasser durch den Barranco. Aber man scheint mal wieder das große Rad drehen zu wollen. Die Verbindungsstraße, die aus geologischer Sicht wohl nie gebaut werden wird, zwischen Las Indias und El Remo, steht ja immer noch auf der Agenda. Dazu dann noch unser Erholungsspa an der heiligen Quelle und das Princess-Hotel, dann wird da ein Gesamtkonzept sichtbar. Aber auch hier sollte einem nicht bange werden. Schließlich sind wir hier Weltmeister im Pläne schmieden und anschließend nicht umzusetzen. Unsere „natürlichen Werte“ stehen uns da im Weg. Veränderung geht gaaaanz langsam von statten. Manchmal ist das nervig, dass wir nicht zu Potte kommen, manchmal aber eben auch gar nicht so schlecht.