Seit einigen Tagen dümpelt eine neue Seite des Cabildo Insular durch das Internet, welche einem die CO2-Daten aus Puerto Naos und La Bombilla anzeigt. Da kann man sich dann ein wenig durch die verschiedenen Stationen klicken, und die Werte anschauen. Nur wird meiner einer da nicht wirklich schlau draus, was diese Werte eigentlich bedeuten. Rechts oben in der Ecke der Seite ist eine kleine farbliche Tabelle angebracht, und da sieht man die verschiedenen Grenzwerte, die gelten, und ab wann es „ungemütlich“ bzw. ungesund wird. Zudem, dass die Tabelle, ursprünglich stammt die wohl aus dem Arbeitsschutz, explizit für Innenräume benannt ist. Da jedenfalls ist ein Grenzwert verzeichnet, der bei einem C02-Wert von 0,5% liegt. Darunter ist alles grün, also sicher. Zudem gibt es auch noch einen anderen Grenzwert, der für kurzfristige Überschreitungen gedacht ist. Da bewegen wir uns dann in einem Bereich zwischen 2,5 und 3,5% CO2. Letztlich sind die eben genannten Daten relativ unwichtig, weil Otto-Normalsterblicher, da nicht wirklich etwas mit anfangen kann. Aber, wenn man sich dann durch die einzelnen Messstationen klickt, dann wird sie Sache richtig spannend, weil ein Großteil der Stationen in La Bombilla und Puerto Naos, knapp im grünen Bereich sind. Zumindest, was den Durchschnittswert angeht. Bei den Maximalmessungen sieht das nämlich ganz anders aus, wäre aber immer noch in dem Bereich, in dem kurzfristige Überschreitungen möglich sind. Die Frage ist nun natürlich, wie „kurzfristig“ definiert ist und wo generell der Unterschied zwischen draußen und drinnen liegt? Die Stationen werden von verschiedenen Einrichtungen betrieben. Da ist das IGN, Involcan (einmal alleine und einmal in Kooperation mit der Universität der Azoren) und auch das Gobierno de Canarias hat einige Messpunkte aufgestellt. Die liefern alle unterschiedliche Werte. Gerade einige der Involcan/Azoren-Messungen schlagen aber nach oben aus, und wenn man die Stationen anklickt, dann sieht man, dass die in einer Garage, also weit unten und fernab jeder Luftzirkulation positioniert sind. Und so schreit die ganze Sache wohl wieder nach mächtig Polemik. So manch einer, der sich die Werte, besonders die der letzten Woche betrachtet, könnte direkt zu dem Schluss kommen, dass die Geschichte gar nicht so wild sei und sich dadurch die ein oder andere Verschwörung, warum man nicht in die Küstenorte zurückdarf, zusammenreimen. Ich habe da aber gar keine Ahnung von, nur eben, dass drinnen nicht gleich draußen ist, ebenso, wie manchmal unerklärliche Spitzenwerte auftauchen, und das nach oben und nach unten, und vor allem habe ich keinen Plan, wie lange die Werte in einem grünen Bereich sein müssen, dass die Verantwortlichen sicher sein können, dass es da kurzfristig nicht zu einer Eskalation nach oben kommt, und Leute aufhören zu atmen. Man ist also irgendwie hin- hergerissen, zwischen dem Gedanken, dass das doch ganz gut aussehen würde, und wir auf einem guten Weg sind, dass auch dort bald alles wieder normal sein wird, und einem Pressebericht von letzter Woche, wo ein Vulkanologe meinte, dass so etwas Jahre dauern kann und auch in unserem Fall nicht ausgeschlossen sei. Also im Prinzip das postvulkanische Muster das wir hier die ganze Zeit erleben. Man bewegt sich die ganze Zeit zwischen Hoffnung auf die Lösung der einzelnen Probleme, wie Häusermangel, Straßenverbindung und Sperrgebieten auf der einen Seite und Angst vor der Zukunft, weil das alles vielleicht noch viel länger dauert, als wir befürchtet haben.