Jetzt aber wirklich, oder?

Es wurde ja schon vor geraumer Zeit verkündet, dass El Remo und Charco Verde wieder geöffnet werden. Allerdings ist da dann erstmal nichts passiert. Obwohl alle davon ausgingen, dass eigentlich längst offen sein müsste. Dem war aber nun nicht so. Heute erschienen dann in sämtlichen Zeitungen, mehr oder weniger gleichlautende Artikel. Allerdings wirkt das, als ob man da eben die Pressemitteilung, die das Cabildo Insular zum Thema rausgehauen hat, entsprechend verwurstet hat und so tun sich gleich zwei Fragen auf. Aber der Reihe nach. Erstmal heißt es eben, dass die Anwohner von El Remo und der Gegend um Charco Verde, ab Mittwoch in Ihre Häuser zurück könnten. Laut Melderegister sind das immerhin 336 Personen, die in diesem Gebiet ihren Erstwohnsitz haben. Am Mittwoch müsste nur noch PEINPAL, die Kommission für Sicherheit in Sachen postvulkanischer Umstände, ihr „OK“ und zack würde die Schranke hochgehen. Die erste Frage, die sich da nun auftut lautet: Was passiert, wenn PEINPAL kein grünes Licht gibt. Damit ist nun nicht wirklich zu rechnen, schließlich gehören die ja zur selben Institution, aber warum betont man das dann nochmal in der Presseerklärung? Und natürlich fragt man sich auch, was die Meldung, dass die Anwohner nun zurück könnten, denn nun genau bedeutet. Dürfen nur die Anwohner dorthin, oder kann jeder Hinz und Kunz ab Mitte dieser Woche am Charco Verde baden und in El Remo angeln? Kann man da als Lokaljournalist nicht einfach mal beim Cabildo anläuten statt einfach nur die Meldungen ab zu drucken? Dann wäre auch schon früher klar gewesen, dass die Ankündigung, dass man dort aufmacht, die ja bereits vor Wochen rausgehauen wurde, nicht mehr als eine Ankündigung war. Jedenfalls sind die Verantwortlichen gerade dabei, Puerto Naos und La Bombilla richtig ab zu riegeln. Teilweise wurden Zäune gezogen und es soll zusätzlich noch ein privater Sicherheitsdienst installiert werden, der darauf achtet, dass da keiner hingeht. Man plant aber den Anwohnern der betroffenen Gebiete den Zugang zu erleichtern, ebenso den Geschäftsinhabern, damit diese zumindest mal die Möglichkeit haben, zu schauen, wie es da aussieht.

Das Zusammensetzen für die Planung der neuen Straße hat derweil sogar ein Ergebnis gebracht. Die Streckenführung wird minimal verändert und geht nicht mehr komplett durch den Ortsteil Marina. Im Prinzip ändert sich aber nicht viel und man hat auch nochmals betont, dass die, seitens der Protestanten benannten 10 ha Bananenfläche, die verloren gehen würden, nicht wirklich der Realität entsprechen. Es sind nämlich gerade mal 3,2 ha. Und sogar der Bürgermeister von Tazacorte musste etwas zurückrudern und einsehen, dass Tazacorte eben komplett von Bananen bedeckt sei. Wenn da eine Straße gebaut werden muss, dann muss da eben auch die ein oder andere Staude dran glauben. Die Gesichtswahrung hat aber funktioniert, schließlich geht die Straße nun um La Marina rum. Es wird eben mit 20.000 Fahrzeugen pro Tag kalkuliert was der Summe des Verkehrsaufkommens der LP2 und der LP213 in der Vergangenheit entspricht. Der Baubeginn stehtauch weiterhin, am 18.4. soll es losgehen. Alle Politiker haben sich irgendwie durchgesetzt nur der ein oder andere Plantagenbesitzer beißt in die saure Banane. Die ganze Geschichte wäre aber auch wieder lustig, wenn die Situation nicht so schlimm wäre. Wieder ist es so, dass die Verantwortlichen gar keine Möglichkeit hatten, die Sache richtig zu machen. Die eine Seite lamentiert, dass man doch die Bürger mehr mit in die Planung mit einbeziehen müsse und die anderen, oder manchmal auch die gleichen, maulen, dass zu lange gewartet wird und nichts passiert, schließlich sind wir in einer Krisensituation und können da nicht bei jeder Entscheidung eine Volksbefragung abhalten. Es geht hier ja nicht um einen unterirdischen Bahnhof.