El Remo ist auf

Aber man hört da nicht wirklich Gutes. Zumindest, wenn man den heutigen Artikel von Canarias Ahora liest. Wieder einmal ist es so, dass die Bewohner zwar theoretisch zurückkönnen, die Sache aber an der Praxis scheitert. Zum einen, weil es an Infrastruktur fehlt, so gibt es derzeit noch kein Wasser, laut einer im Artikel befragten Betroffenen, dauert das auch noch mindestens 2 Wochen, zum anderen gibt es eben auch dort keine Anbindung an ein Gesundheitszentrum in der Nähe, was, für die Bewohner, die sich überwiegend im Rentenalter befindet, für Schwierigkeiten sorgt. Dann fehlt es auch noch an Infrastruktur, an die man zuerst gar nicht denkt. Seit Beginn des Vulkanausbruchs, hat sich dort keine Müllabfuhr blicken lassen. Und genauso riecht es wohl, laut dem Artikel, dort unten auch. Viel soll gar nicht los gewesen sein, am ersten Tag der möglichen Rückkehr. Vereinzelt Leute, die ihre Unterkünfte besichtigen und grob reinigen, waren wohl anzutreffen, alle aber mehr oder weniger frustriert über den Zustand. Zwar gab es in El Remo nicht wirklich großen Ascheregen, aber die Siedlung liegt nun mal an der Küste und da ist es vom Meer her feucht. Sechs Monate Leerstand hinterlassen dann wohl Spuren, zudem, dass die Häuser in der Küstensiedlung aus einfachen Zementbloques zusammengeschustert sind. Die Wände blühen wohl gewaltig aus, da hat ja niemand gelüftet. Den Kühlschrank möchte man auch lieber nach einem halben Jahr nicht mehr öffnen, und wenn man das tut, wohin mit dem Inhalt? Es gibt ja noch immer keine Müllabfuhr.

Besser sieht die Situation im Zentrum von La Laguna aus. Bislang konnte man da ja nur bis an die Lava hinfahren. Nun ist die Kreuzung frei und asphaltiert. Wer also von Los Llanos aus kommt, kann, auf nun auf einer richtigen Straße, an der Kirche rechts nach Tazacorte abbiegen. Dort hat das Geld für den Asphalt wohl noch gereicht. Anfang dieser Woche ging nämlich die Meldung durch die Presse, dass die Asphaltpreise derart in die Höhe gegangen sind, dass etliche andre Straßenbauprojekte plötzlich in der Schwebe sein sollen. Das betrifft aber nicht die postvulkanischen, sondern z.B. Teilabschnitte der LP 2 auf der Ostseite, die einen neuen Betrag vertragen würden.

Auch hier wird alles teurer und die siebenkommairgendwasprozentige Infationsrate in Deutschland wirkt fast schon wünschenswert. Wobei hier auf den Kanaren die Teuerungsrate mit 8,4% im spanischen Vergleich noch die niedrigste ist. Hier liegt der Schnitt bei 9,8% und das auch nur durch den Wegfall der Stromsteuer, sonst wären es gar 10,7 %. Der am stärksten von der Teuerung betroffene Lebensbereich entfällt auf den Bereich Wohnen. Hier kommen wir auf eine Steigerung von 28,5% im Vergleich zu Vorjahresmonat. Da hier eben auch Heiz- und Betriebskosten (68,3%) mit reinspielen, erklärt sich vielleicht auch der geringere Gesamtanstieg auf den Kanaren. Im Vergleich zum Festland müssen wir eben viel weniger heizen. Gleichzeitig sind aber die Preise für den Transport, und wir importieren hier nun mal wie die Weltmeister, auch um 16% gestiegen. Ebenso Lebensmittel mit 7,7 %. Bei uns dürfte das aber, wegen des Transportes entsprechend mehr sein.