Da hat man doch gestern tatsächlich, ganz offiziell mit dem Ausbau des Forstweges „Fran Santana“ begonnen, um, wie es heißt Las Manchas wieder mit El Paso zu verbinden. Finanziert wird das Ganze über die momentane Notsituation, was bedeutet, dass man das nicht selber zahlen muss. 1,2 Millionen soll das ganze kosten und, wenn es denn perfekt läuft, was ausdrücklich nicht garantiert wird, 2 Monate dauern. Man kann dann also über Llano de Jable hinter dem unseligen Feuerberg rum, in Richtung Jedey fahren. Die Definition von „man“ bleibt aber offen. Zumindest soll feststehen, dass dieses „man“ eben nicht „jeder Hinz und Kunz“ bedeutet. Bei den Diskussionen um die Verbindung von Nord nach Süd wurde dieser Forstweg immer wieder ins Gespräch gebracht, und eigentlich haben die Zuständigen des Cabildo Insular immer gesagt, dass die Geschichte nicht auf der Agenda stehen würde, weil der Nutzen eben äußerst fraglich sei. Das wiederum sorgte bei Teilen der Bevölkerung für Unverständnis, da vor allem die politische Opposition im Cabildo, in dem Fall die Coalición Canarias, den Ausbau der Strecke massiv gefordert haben. Allen voran hier in El Paso, wo die kanarischen Nationalisten mit absoluter Mehrheit regieren, und entsprechend Stimmung gemacht haben. Nun geht man das Projekt eben doch an, auch wenn es nicht wirklich sinnvoll erscheint, weil ein kurzfristiger Nutzen eben nicht ersichtlich ist. Diejenigen die denn Ausbau über Monate gefordert haben, können nun Ruhe geben, dafür regen sich jetzt die anderen auf, die das unnütze Verbrennen von öffentlichen Geldern kritisieren. In der momentanen Situation ist es aber wohl auch leichter etwas falsch, als etwas richtig zu machen. Der Druck von Seiten der Bevölkerung ist verständlicherweise enorm, es gibt unzählige Partikularinteressen, die ebenfalls verständlich sind, aber gerne auch schamlos politisch ausgeschlachtet werden. Man kann aber die Verantwortlichen nicht nur in Schutz nehmen. Betrachtet man nämlich den geplanten Anleger in La Bombilla, wo nun die ersten Betonklötze geliefert wurden, dann fragt man sich schon, warum das Projekt nun tatsächlich durchgezogen werden soll. Zu dem Zeitpunkt, als noch nicht klar war, wie man über, oder eben durch die Lava kommt, schien sie Idee gar nicht so schlecht, eine provisorische Fährverbindung in Richtung La Bombilla und Puerto Naos zu errichten. Nun bekommen wir aber, wohl zeitnah eine Piste, und La Bombilla und Puerto Naos bleiben auf nicht absehbare Zeit Sperrgebiet. Wer soll also diesen Anleger nutzen?
Ab dem 28. April soll es noch eine weitere Baustelle geben. Diesmal auf der Ostseite der Insel und diese Baustelle wird für Einschränkungen sorgen. Ab Kilometer 0 bis Kilometer 2, wird auf der LP3, also der Hauptstraße über die Cumbre der Verkehr komplett unterbrochen werden. Kilometer 0 beginnt am Kreisverkehr beim „Jesuman“, unterhalb der Shelltankstelle. Kilometer 2 ist bei der Zufahrt zum Lidl in Breña. Zwei Wochen soll der Abschnitt in beide Richtungen komplett gesperrt sein und über die LP 204 Richtung San Antonio umgeleitet werden. Man gelangt dann, beim Hiperdino in La Grama zurück auf die Hauptstraße. Wer also zum Flughafen muss, sollte 10 min. mehr einkalkulieren. Die Arbeiten sollen über 1,6 Millionen Euro kosten und werden vom kanarischen Entwicklungsfond „Fdcan“ finanziert.