Was passiert eigentlich mit dem ganzen verschütt gegangenen Land das da unter der Lava liegt? Im Normalfall würde das komplett unter Naturschutz gestellt werden, aber unser Kanarenpräsident Torres hatte ja schon während des Ausbruchs gesagt, dass er das unterschreiben müsste, aber in Anbetracht der sozialen Katastrophe da gar nicht gewillt sei, so etwas zu unterschreiben. Der Kegel und die direkt angrenzenden Bereiche werden natürlich geschützt und dann eben alles was von wissenschaftlichem Interesse sei. Und so hat die Wissenschaft, in Form des IGME, des staatlichen geologischen Instituts da mal einen Vorschlag rausgehauen, und siehe da, das wissenschaftliche Interesse scheint entsprechend groß zu sein, was aus deren Sicht natürlich nachvollziehbar ist, aber den lokalen Landbesitzern und den Gemeinden so gar nicht schmeckt. Von Seiten der kanarischen Regierung gab es eine Karte, in der die zu schützenden Gebiete eingezeichnet waren, wobei es sich aber wohl nicht um ein offizielles Papier handeln soll, sondern um einen Vorschlag der Mineure vom IGME. Da diese Karte aber an die Öffentlichkeit gelangt ist, gibt es nun eine entsprechende Aufregung. Zum einen sind da verschiedene Gebiete der Lava unterschiedlich gekennzeichnet, was deren Schutz angeht. Wie weit der dann entsprechend sein soll, lässt sich nicht erahnen, sorgt aber naturgemäß für einen Aufschrei in der Bevölkerung. Kurzum, wir reden derzeit von einem ungelegten Ei, dass hier für Furore sorgt, und so melden sich nun die Lokalen Politiker zu Wort, die sagen, dass die Geschichte schnellst möglich geklärt werden müsse. Allen voran der Bürgermeister von El Paso, der der Ansicht ist, dass etliche Bereiche im Prinzip von den Eigentümern für den Wiederaufbau der eigenen Behausung durchaus in Frage kommen würden, und deshalb solle die kanarische Regierung mal „Butter bei die Fische“ geben um für die Betroffenen Klarheit zu schaffen. Der Konflikt scheint vorprogrammiert, weil natürlich die Frage im Raum steht, inwieweit es überhaupt möglich ist, die entsprechenden Gebiete nicht unter Schutz zu stellen, was, so hieß es zumindest in der Vergangenheit, nach spanischem Recht eigentlich verpflichtend sein soll. Die Frage ist ja nun nicht nur der politische Wille, sondern eben auch der politische Spielraum der da zur Verfügung steht. Hoffnung macht da ein wenig, dass die von Seiten der spanischen und der kanarischen Regierung gerade kein Ränkespiel zu erwarten ist, schließlich handelt es sich bei beiden um die PSOE. Fraglich bleibt dann natürlich, welchen Einfluss auf eine Entscheidung am Ende die Wissenschaft haben wird, die natürlich in ihrem Interesse keiner Partei zugehörig sind.
Das Ministersitzung hat den lokalen Stromversorger Unión Eléctrica de Canarias Generación SAU zu einer saftigen Strafe verdonnert. Hintergrund ist ein totaler Stromausfall vom 20. März 2018. Um 15:10 Uhr gingen auf der Insel komplett die Lichter aus. 48 min. später, war zumindest ein Teil der Versorgung wieder hergestellt und weitere 55min. später funktionierte dann wieder alles. Alles in allem dauerte es 1 Stunde und 43 min. bis der „Normalzustand“ wieder hergestellt wurde. Dieses aufdröseln der Minuten ist gewaltig kleinkariert, bekommt aber, wenn man sich die Summe der verhängten Strafe betrachtet, eine ganz ordentliche Dimension. 8.001.001 Euro werden da nun fällig, was dann Quasi 77.679,62 Euro pro Minute entsprechen würde. Wohlgemerkt, wir reden hier über die kleine Insel La Palma und nicht über eine Millionenmetropole. Der Hintergrund ist ein Gesetz, dass die Versorger verpflichtet, ihre Anlagen in einem einwandfreien Zustand zu halten, und sich nach den Anweisungen der Behörden zu richten. So wie es aussieht, hat das wohl nicht geklappt, und es gab schwerwiegende Verstöße. Die Gesamtstrafe ergibt sich aber aus gleich zwei Vergehen. Und der zweite wiegt wohl entsprechend schwerer, weil er als „sehr schwerwiegend“ bezeichnet wird, was dann vielleicht auch die Höhe der Strafe erklärt. Der pure Ausfall, ohne ersichtlichen Grund, reicht dafür schon. Die erste Strafe ist also, dass man sich nicht an die Regeln gehalten hatte, und die zweite gibt es dann, weil es Folgen hatte, dass man dies nicht getan hat.
Dann gibt es noch etwas lustiges, das meine Frau beim Altar der Kapelle der Virgin del Pino entdeckt hat. Offensichtlich handelt es sich dabei um eine Interpretation der Bibelstelle mit den Letzten und den Ersten, die zumindest die deutsprachigen Christenmenschen etwas ausbremsen soll.