Nun also doch

Das Cabildo gab heute bekannt, dass man ab Mittwoch die Straße LP 301 zum Refugio El Pilar öffnen werde. Man kann dann also auch von der Westseite her dorthin gelangen. Das Refugio selber bleibt allerdings geschlossen. Die Begründung sei, dass der Wald dort oben dermaßen in Mitleidenschaft gezogen worden sei, dass Besuchern der ein oder andere Ast aufs Hirn fallen könnte. Der Beginn der Vulkanroute, bzw. der Parkplatz kommt etwas später und weiter im Osten, an der Stelle an der die Brandschneise durch den Wald gezogen ist. Ob man direkt dorthin fahren kann, oder der Zugang weiterhin nur über die Ostseite möglich ist, sagt die Presseerklärung nicht. Die Antwort erfährt man also nur im Selbstversuch. Gleichzeitig wird aber das Gebiet von Llano de Jable wieder zugängig. Allerdings natürlich nicht komplett, sondern nur bis zum Anfang des Forstweges Fran Santana. Allerdings wird der offizielle Aussichtspunkt auf das Vulkanische Elend, dadurch von der LP212 (Tacande-Straße) just dort hoch verlegt. Das ist schon ganz nett, bislang fehlte nämlich die Info, dass die Stelle an der LP 212 der offizielle Aussichtspunkt war, obwohl alle davon ausgingen, dass die eigentlich das meinten. Allerdings behalten sich die Verantwortlichen vor, dass die Strecke jederzeit wieder kurzfristig geschlossen werden könnte, sollte die Belastung durch Gase in dem Gebiet zu hoch werden. Auch sei man sich natürlich im Klaren darüber, dass die Möglichkeit bestehen würde, dass nun der ein oder andere einen Spaziergang ins Sperrgebiet unternehmen könnte. Deswegen wird ausdrücklich an die Vernunft der Bevölkerung appelliert, da keinen Quatsch zu machen. Es soll verstärkt entsprechend überwacht werden, das auch mit Kameras.

Zum Thema Pistenbau hat sich das Cabildo auch noch mal geäußert. Wir erinnern uns, dass es letzte Woche geheißen hat, dass ab Mitte Juni da rüber gefahren werden kann um von La Laguna nach Las Norias zu gelangen. Die heutige Mitteilung, lässt aber vielleicht noch einige Zweifel aufkommen, ob das zu dem Termin klappen wird. An vier Stellen, so sprach der Vizepräsident Borja Perdomo, sei es noch über 500 Grad Celsius heiß. Generell geht die Sache wohl ganz gut voran und man hätte bereits 40% des Belages aufgetragen, aber an einer weiteren Stelle muss man noch etwas mehr machen um einen Höhenunterschied von 6 Metern zu überbrücken. Perdomo hat das anvisierte Datum nicht angesprochen, aber eben auch mehrfach betont, dass man Verständnis habe, dass die Bevölkerung ganz schnell die Öffnung der Piste haben wolle, aber die Sicherheit natürlich Vorrang hätte. Natürlich habe die Strecke Vorrang vor allen anderen Projekten und man sei das gewissermaßen 24 Stunden am Tag bei der Arbeit. Aber warten wir einfach mal ab, vielleicht wollte der auch einfach nur mal sagen was da so gemacht wird, und nicht schon mal durch die Blume die Verzögerung der Eröffnung unterbringen.

Für Mitte Juni ist auch noch eine andere Geschichte angekündigt, die ebenfalls mit den Vulkanfolgen zu tun hat. So hat der unliebsame Geselle ja auch den Friedhof von Las Manchas halb begraben und dort eben auch das einzige Krematorium der Insel, was zur Folge hat, dass Einäscherungen nicht mehr auf der Insel stattfinden können und die Toten, zwecks Verbrennung, nach Teneriffa gebracht werden. Man hat sich dann um ein mobiles Krematorium bemüht, dass aber bislang nicht auf La Palma eingetroffen ist. Auf eine Nachfrage der Coalición Canarias im Inselparlament, wo das Krematorium den abgeblieben sei, hat die Regierung nun gemeint, dass das mobile (End-)gerät ab Mitte Juni zur Verfügung stehen würde. Als Standort wurde der Friedhof in Breña Alta benannt, unterhalb des Krankenhauses. Gleichzeitig gäbe es aber Pläne, das halb verschüttete Krematorium in Las Manchas sowie den Friedhof dort, langfristig von der Lava zu befreien, so dass Einäscherungen dann wieder dort stattfinden können.