Selbstversuch

Ja, es ist tatsächlich offen, wenn man von der Westseite in Richtung El Pilar fährt. Und man kommt auch bis zum Parkplatz, wo dann der provisorische Startpunkt für die Vulkanroute ist durch. Das Refugio El Pilar bleibt geschlossen, das wird aber gearbeitet. Cabildoeigene rote Häcksler, massig Baumschnitt, umgelegte Bäume und zugehörige emsige ArbeiterInnen kann man da sehen. Betrachtet man die Meldung, dass man das Refugio, eben wegen der Gefahr durch die dortige astbruchgefährdete Botanik, die unter dem Vulkan gelitten hat, nicht betreten darf, macht das Hoffnung, dass dort dann vielleicht auch etwas passieren wird.  Spannender ist aber die Geschichte mit dem anberaumten Aussichtspunkt auf den Vulkan, von dort oben. Da gibt es nämlich nichts. Man kann zwar beim Llano de Jable anhalten aber genau dort beginnt ja dann auch der Forstweg Fran Santana, und da darf man nur mit Genehmigung hin. Die Gelbwesten von GESPLAN, der cabildoeigenen Firma, die dort oben in Massen zugegen sind, sind sehr freundlich haben aber keine Idee, wo und wann, dieser, vom Vizepräsidenten der Insel, angekündigte Aussichtspunkt sein soll. Das ganze Gelände, neben der Straße bleibt Sperrgebiet und wird eifrig bewacht. Alle paar Meter befinden sich auch Schilder an der Straße, die deutlich machen sollen, dass man da nicht rumlaufen darf. Etwas unterhalb von Llano de Jable soll es einen Zugang geben, so meinten die Mitarbeiter von GESPLAN. Allerdings nur mit Genehmigung und für geführte Touren, streng überwacht und kontrolliert. Offensichtlich war die politische Ankündigung, des rückwärtigen Aussichtspunktes irgendwann in die Zukunft gemünzt. Von der Logik her würde sich dafür natürlich auch die Vulkanroute eigenen, die aber mit körperlichen Mühen verbunden ist, und deshalb für mich eher nicht in Frage kommt, jetzt, wo es wärmer wird, und so ganz ohne Schatten, gleich zweimal nicht.

Startpunkt des Forstweges Fran Santana. Da ist kein Weiterkommen, auch nicht zu Fuß. Der Mann in Gelb hat da ein Auge drauf

Von den angekündigten Straßenarbeiten, auf dem Weg nach oben ist übrigens auch nichts zu sehen. Gut, bei zwei bis drei Schlaglöchern scheint die Zementfüllung recht frisch zu sein. Ansonsten hat sich der Zustand der Strecke nicht wirklich verbessert. Arbeiten hat es aber trotzdem gegeben. Man kann die neue Wasserleitung, die rechts der Straße verläuft, und dann von oben weiter Richtung Las Manchas geht, bestaunen. Vielleicht sind die wenigen geschlossenen Schlaglöcher auch auf diese Arbeiten zurück zu führen, weil die Bauarbeiter noch die ein oder andere Kelle Zement über hatten und die dann nicht wegschmeißen wollten.

Provisorischer Beginn der Vulkanroute

Obwohl man nirgends hinlaufen kann, hat sich der kurze Ausflug dennoch gelohnt. Der Panoramablick über das Tal ist wie eh und je, und einfach schön. Irgendwie bekommt man da das Gefühl, als ob uns wieder etwas zurückgegeben wurde, was uns der Vulkan in den letzten Monaten weggenommen hatte. Auf der Strecke nach oben, blühen verschiedene Blumen, das Sonnenlicht bricht sich durch den Wald und auch die vereinzelten Bäume auf der Freifläche von Llano de Jable, die unter dem Einfluss der Schwefelgase vergilbt waren, haben neue grüne Triebe.

Freundlicher Vogel. Jeder der aussteigt, wird direkt angeflogen. Im Netz waren schon vor Monaten Bilder zu sehen, wie die Vulkanologen mit den Raben Ihre Bocadillos teilen.
Sieht aus wie zuvor