Genauer gesagt in La Orotava. Dort werden zu Fronleichnam nämlich immer Teppiche auf die Straße gebastelt. Hier in El Paso und auch in anderen Orten gibt es diese Tradition zwar auch. Aber La Orotava ist berühmt dafür. Da auch die Tinerfeños Pandemie hatten, ist das nun auch die erste Veranstaltung mit „Normalität“ seit Jahren. Dort dauert das auch nicht nur einen Tag, sondern die Feierlichkeiten gehen mehrere Wochen, vom 15. Mai bis zum 2. Juli. Konzerte, Romeria, und Tanz inbegriffen, sodass etwa 200.000 Besucher erwartet werden und die Gemeinde sich das auch 600.000 Euro kosten lässt. Am 23. Juni werden dann die Hauptstraßen der Gemeinde mit den Teppichen geschmückt, wofür 35 „Teppichfamilien“ zuständig sind und ihr bestes geben um mit Sand und Blüten Meisterwerke zu schaffen. Der Hauptteppich vor dem Rathaus ist traditionell themengebunden und soll einen sozialen und solidarischen Charakter haben. Gleich zwei Hauptthemen wird es dieses Jahr geben. Zum einen die Ukraine und zum anderen La Palma. Man plant hier Konturen von Gebäuden aus der Gemeinde Mazo auf die Straße zu streuen und damit das auch wirklich authentisch wird, bekommen die ganze 8 Tonnen Vulkanasche der Cumbre Vieja von uns geliefert. Geht also doch ganz gut mir der sinnvollen Nutzung der Asche.
Die Vulkanasche hat aber noch ganz andere Vorteile. Wer auf La Palma befellte Vierbeiner mit Freigang sein Eigen nennt, dem dürfte das Flohproblem bekannt sein. Zumindest bei uns ist das so. Und da die Katzen auch gerne bei uns im Bett nächtigen, sieht vor allem der weibliche Teil der Familie oftmals arg in Mittleidenschaft gezogen aus. Kleine rote Flohbisse, gerne mehrere in Linie und übel juckend an den Beinen. Das Zeug, dass man den Vierbeinern ins Genick träufeln kann, hält immer nur kurz und schon fängt die Kratzerei von neuem an. Ich habe das Problem irgendwie nicht. Flöhe scheinen mich nicht zu mögen, obwohl Botox, der Kater mit sozialer Dysfunktion, stehts zu meinen Füßen schläft. Seit dem Vulkan ist das aber irgendwie rum mit dem Ungeziefer. Und wir vermuten, dass die Asche, die im Garten und an den Straßenecken immer noch zuhauf zu finden ist, daran schuld ist. Die Katzen wälzen sich da nämlich drin rum und finden das richtig klasse. Vielleicht kann man die Asche ja auf dem Wege noch vermarkten und als biologischen Antipulgasmittelchen anpreisen. Man darf den potentiellen Kunden nur nicht verraten, dass die Asche natürlich im Katzenfell hängen bleibt, und nun haben wir zwar keine Flöhe mehr im Bett, dafür aber Sandberge.