Angekündigt war die Öffnung der Piste von Las Norias nach La Laguna zuerst für Mitte Juni. Dann hieß es plötzlich, dass man hoffen würde, es im Laufe des Junis hin zu bekommen. Das bedeutet dann ja eher, dass es wohl auf Ende des Monats rauslaufen würde, wenn man das Zwischenzeilige liest. Morgen ist der 1.Juni, und was kündigt der Inselpräsident Zapata heute über die Presse an? Morgen geht eine Fahrspur auf. Man ist froh und glücklich, dass man das so verkünden kann, und erinnert an das Versprechen, dass man gegeben hatte, dies so bald als irgend möglich machen zu können. Allerdings ist das gleich mit einem kleinen Wehmutstropfen verbunden. Da darf, auf der einen Spur gar nicht jeder durch, sondern nur Arbeiter und Anwohner, und, die müssen dann auch noch über Allradantrieb verfügen, weil an einigen Stellen die Steigung gar zu heftig sei. So sagt es zumindest die Ankündigung. Jetzt schauen wir mal wie das in der Praxis sein wird. Auch wird es keinen durchgängigen Verkehr geben, sondern es werden 3 halbstündige Zeitfenster pro Tag und Fahrtrichtung, jeweils für eine halbe Stunde bereitgestellt. Um 7:00 Uhr (La Laguna – Las Norias); um 7:30 Uhr (Las Norias – La Laguna); um 14:00 Uhr (La Laguna – Las Norias); um 14:30 Uhr (Las Norias – La Laguna); um 19:00 Uhr (La Laguna – Las Norias); um 19:30 Uhr (Las Norias – La Laguna). Das dann aber an 7 Tagen die Woche, und von der Polizei geleitet. Es ist also Kolonne fahren angesagt und da es, laut Cabildo Insular, an manchen Stellen noch bis zu 600 Grad heiß sein wird, darf da freilich auch keiner anhalten. Auch seien die Anweisungen der Bauarbeiter, die dort weiter tätig sind, unbedingt zu befolgen. Dass, das jetzt tatsächlich schneller geht, als erwartet wurde, hängt laut den Verantwortlichen auch mit ein wenig Glück zusammen. Die Streckenführung war wohl weise gewählt und man ist nicht auf Vulkanröhren und Gasemissionen gestoßen.
Natürlich ist man nun gewaltig stolz, dass man das so schnell hinbekommen hat. Die Bürgermeisterin von Los Llanos, Nolia Garcia spricht gar von einem historischen Tag für die Gemeinde. Sie bezieht das aber auf den psychologischen Effekt, den diese unverhoffte Öffnung mit sich bringt. Auch wenn das für unseren Alltag im Tal noch nicht den wirklichen Fortschritt bringt, kann man das aber schon mal so stehen lassen. Im Magen liegt mir da jetzt noch ein wenig diese Allrad-Geschichte. Aber bange machen gilt nicht. Das ist ja gerade erstmal eine provisorische Öffnung, und die Steigungen, die es noch zu überwinden gilt, wurden ja bereits vor einigen Wochen benannt, und eben auch, dass man da noch nachbessern würde. Die komplette Öffnung ist nun für den August geplant. Wenn es also so lange dauert, bis wir da alle rüber können, dann ist das dumm gelaufen, aber lässt sich dann nicht ändern. Vielleicht macht man aber auch bis dahin weitere Teilfortschritte, die eine zusätzliche Öffnungsmöglichkeit bietet. Schließlich ist die Symbolik wichtig, es muss der Bevölkerung ja auch einen reellen Nutzen bringen.