Jetzt macht auch Das Refugio wieder auf

Die Straße ist nun schon einige Tage auf, man durfte da, in unserem pasensischen Naherholungsgebiet in El Pilar aber nicht aussteigen. Die Bergründung hatte nur indirekt was mit dem Vulkan zu tun. Von Schäden, die die Bäume da genommen hätten war die Rede. In den letzten Wochen haben nun die Helferlein von der cabildoeigenen Firma „Gesplan“ Bäume geschnitten, die Grillhütten gestrichen und morsche Geländer repariert, und so darf man da ab heute wieder hin. Allerdings mit Kapazitätsbeschränkungen. Und übernachten ist gar nicht. Die gelbbewesteten Mitarbeiter die da oben, mehr oder weniger tatenlos rumstreunern um die Besucher von illegalen Spaziergängen in gesperrtes Gebiet ab zu halten, werden sogar noch mit Gasmessgeräten ausgestattet. Grund ist die Nähe zum Kegel. Und wenn die Gelbwesten sagen, dass man weg muss, ´dann hat man sein Grillgut ein zu packen und das Weite zu suchen. Es gibt sogar noch eine weitere Einschränkung. Wer dort hoch geht, der darf sich nicht absetzen lassen, sondern muss sein „Fluchtfahrzeug“ immer bereit halten, falls die Gasmessgeräte der Gelbwesten anschlagen und die den Befehl zur Räumung geben. Wer allerdings läppische 100m weiter hinten abparkt um sich auf den provisorischen Weg über die Vulkanroute zu machen, dem hat man das mit dem „griffbereiten Fluchtfahrzeug“ nicht aufs Auge gedrückt. Aber irgendwie muss man ja einen Grund finden, wenn man derzeit nicht möchte, dass da im Sommer nachts durchgefeiert wird. Wenn es dann wirklich mal schlecht wird, mit den Gaswerten, dann ist es sicher nicht so einfach, die alkoholisierten Rauschausschläfer da weg zu bekommen. Wanderer, die ihren Kopf weit oberhalb des Bodens haben, wo das schwere Co2 rumlungert halten, sind da auch eher weniger gefährdet.

Es darf also wieder in El Pilar gegrillt werden. Zumindest bis zur ersten Hitzewelle, wenn dann die Waldbrandgefahr auf rot springt. In Sachen Feuer sind wir hier ja auch gebrannte Kinder, auch wenn unser Jahrhundertbrand letzten Sommer in vulkanische Vergessenheit geraten ist. Da hat uns der Klimawandel nämlich ganz gut dran bekommen. Mehrere Tage Temperaturen in bis dato nicht gekannten Höhen und dann noch Wind. Waldbrände gibt es im Sommer auf den Kanaren jedes Jahr, aber das im vergangenen August, war gar nicht im Wald, sondern ging komplett durch bewohntes Gebiet und hat in den Gemeinden El Paso und Los Llanos etliche Häuser vernichtet. Gestern wurde jedenfalls die Koordinierungssitzung für die Waldbrandsaison auf den Kanaren abgehalten, mit Vertretern der Regierung der kanarischen Inseln, der Inselräte von Teneriffa, Gran Canaria, La Palma, La Gomera und El Hierro, dem Wetterdienst, der Guardia Civil, der UME (militärischer Katastrophenschutz) und einigen anderen. Hier wurden Aufgaben verteilt und Ressourcen zur Brandbekämpfung und zur Prävention festgelegt. 1.456 Personen stehen zur Verfügung, wobei da aber nicht nur Löschtrupps, sondern eben auch alles drum rum, wie z.B. technisches Personal eingerechnet wird. Die normalen Feuerwehren werden da aber nicht mit eingerechnet, da diese sowieso ganzjährig Schlauch bei Fuß stehen. 156 Einsatzfahrzeuge werden bereitgestellt und 14 Löschhubschrauber in verschiedenen Größen sowie ein Flugzeug. Bei bedarf kann man dann noch Flugzeuge der UME ordern. Neu ist, dass man ab diesem Jahr auch Drohnen einsetzten will, zum einen zur Prävention, aber auch um die Brandentwicklung zu beobachten und dadurch die Bekämpfung besser koordinieren zu können. Da hat man letzten Herbst, beim Vulkan gute Erfahrungen gemacht, und möchte die Gerätschaften jetzt weiter nutzen.

Das ist keine Lava, sondern der Verlauf des Feuers aus dem letzten Jahr
Noch ist das nicht auf rot, der Sommer beginnt erst am 40. Mai
Veröffentlicht in Feuer