Jetzt wo der Sommer kommt, reden hier alle wieder über mögliche Brände. Alle paar Jahre gibt es ein großes Feuer im Wald. Das was letztes Jahr im August stattgefunden hat, lief irgendwie außer Reihe, weil es eben gar nicht im Wald, sondern in bewohntem Gebiet war, und die äußeren Umstände dafür gesorgt haben, dass da eben alles anders war. Davor gab es ei großes Feuer im Norden, das über Tage angehalten hat, bis es letztlich kontrolliert war. Erstaunlich, bei all den materiellen Schäden war jedoch immer, dass es nie wirklich zu Personenschäden kam. Das aber mit einer großen Ausnahme. Im August 2016 starb Francisco José Santana Álvarez, von allen nur Fran Santana genannt. Damals hat es über Tage ein riesiges Feuer an der Cumbre Vieja gegeben. Grund war, dass ein übereifriger Deutscher mit Würstchenhaaren auf die glorreiche Idee kam, dass es, nach dem geschäftlichen Verrichten im Wald ganz clever wäre, die Hinterlassenschaft mittels Verbrennung aus der Welt zu schaffen. Und bevor jetzt alle wieder über den „saublöden Hippie“ schimpfen, der da sein Klopapier angezündet und damit eine Katastrophe ausgelöst hat. Der junge Mann wurde verurteilt, und auch wenn die Aktion selten dämlich war, muss der nun damit leben, dass wegen ihm ein Mensch ums Leben kam. Ganz unabhängig von den juristischen Folgen, nimmt man so etwas bis an das eigene Lebensende mit. „Fran Santana“ ist uns hier allen noch ein Begriff. In den letzten Monaten vor allem wegen der Forstpiste, die seinen Namen trägt und von Llano de Jable nach Jedey führt und deshalb immer wieder als Notverbindung zwischen Las Manchas und dem Rest des Tales in der Diskussion steht. Die Namensgebung für den Weg wurde letztes Jahr vom palmerischen Parlament beschlossen. Nun hat das Parlament nachgelegt und in Einstimmigkeit beschlossen, Francisco José Santana Álvarez posthum die Medaille für bürgerliche Verdienste zu verleihen. Man könnte jetzt auf die Idee kommen, zu Fragen, warum so etwas erst jetzt passiert, und vielleicht hängt das eben auch damit zusammen, dass in Folge des Vulkans unzählige Helfer und Organisationen eine entsprechende Auszeichnung erhalten haben. Vielleicht kam man dann eben drauf, dass es vor gar nicht all zu langer Zeit sogar einen Helfer gab, der hier sein Leben verloren hat und dass das somit entsprechend angesagt wäre. Fran Santana, der damals eine Frau und 5 Kinder hinterlassen hat, von denen 4 noch in der Ausbildung waren war aber gar kein Feuerwehrmann, sondern Leiter der spanischen Umweltbehörde „Medio Ambiente“, auf La Palma. Allerdings sind die, wenn es zu Waldbränden kommt immer die ersten am Einsatzort und sind auch mit eigenen Löschfahrzeugen ausgerüstet.
Die Concejera für Bürgerbeteiligung, Nieves Rosa Arroyo betonte, dass die Ehrung für Fran Santana nicht nur auf seinen Einsatz bei dem Feuer zurück zu führen sei, sondern auch auf dessen großes Engagement für die Natur und Umwelt auf La Palma um den Aufbau „einer nachhaltigen, wettbewerbsfähigen, integrativen und identitätsstiftenden Gesellschaft zu fördern“. Fran Santana trat auch öfter bei Veranstaltungen der Ecologistas en Acción als Redner auf. Vielleicht erklärt aber auch dies diese etwas späte Ehrung, da diese Umweltgruppe bei der Politik nicht sonderlich wohlgelitten ist und häufig mit ihren Klagen versucht Projekte zum scheitern zu bringen. Ganz häufig haben die da auch recht, manchmal hat man aber auch das Gefühl, dass sie es nun überziehen, z.B. wenn versucht wird auf dem schroffen Felsen des Roque ein neues Teleskop zu verhindern, weil dort dann ein Betonfundament gegossen werden müsste. Die Begründung war, dass dieses Fundament die Ruheplätze der Grajas vernichten würde. Ob unser Wappenvogel da wirklich so empfindlich ist, wage ich aus eigener Erfahrung zu bezweifeln. Derzeit sitzen die Viecher in großen Mengen direkt bei uns vor der Tür auf der Stromleitung und veranstalten einen Heidenlärm, weil sie sich an den Maulbeerbäumen da unschädlich halten.