Auf dem Teppich bleiben und Pedro schickt weiter Geld

Gestern tagte der Ministerrat in Madrid und hat da ein sogenanntes königliches Dekret gebilligt, dass den unterstützenden Geldfluss in Richtung La Palma, bis zum 31.12. verlängern soll. Dabei ging es nun nicht nur um uns, sondern auch um die wirtschaftlichen Folgen und Schwierigkeiten, die der Wladimir, bzw. die Sanktionen auslösen, aber wir wurden da dann eben mit reingepackt. Zeit war es auch, da die momentane Lösung am 30. Juni ausgelaufen wäre.  Der wesentliche Punkt ist die Verlängerung der ERTE (Expedientes de Regulación Temporal de Empleo), einer Art Kurzarbeitergeld, die nun hier für betroffene Firmen, bis zum Jahresende verlängert wurde. Von diesen Maßnahmen können aber auch Selbstständige profitieren, deren Einnahmen durch den Vulkan weggefallen oder stark verringert wurden. Auch die Beiträge zur Sozialversicherung können für weitere 3 Monate gestundet werden. Jetzt darf man mal gespannt sein, ob das dann zum Jahresende wirklich ausläuft, oder weiter verlängert wird. Unter Umständen bedarf es dann auch einer neuen Modifizierung, die genauer auf die Betroffenen zugeschnitten ist. Niemand glaubt ernsthaft daran, dass in Puerto Naos zum Jahresende wieder irgendwas „normal“ sein wird. Und auch die Landwirtschaft (Bananen) hat dermaßen Produktionsfläche, aber auch Packstationen eingebüßt, dass das noch ein Weilchen dauern wird. Zwar ist man auch gerade dabei neue Felder zu bepflanzen, oder zumindest die, auf denen es kein Wasser gab, neu zu machen, aber das dauert noch eine ganze Weile, bis da wieder geerntet werden kann. Wenn man den Worten unseres Ministerpräsidenten glauben möchte, dann hält der Geldfluss auch noch ein wenig an, so wird er im Zuge der jetzigen Verlängerung der Maßnahmen mit den Worten „La Palma hat eine Zukunft, und die Arbeit dort wird erst dann beendet sein, wenn jeder einzelne Einwohner sein Lebensprojekt wiedererlangt hat“, zitiert. Allerdings müssten wir hier dann auch mal eine Idee für das große Ganze haben. Momentan flickschuhwerkeln wir uns eher durch die Lava, und verbraten Geld für die ein oder andere Geschichte, die man nichts so wirklich verstehen kann. Paradebeispiel hierfür ist die Anlegestelle in La Bombilla. Was da wirklich vorwärts geht, bekommt man nicht mit, schließlich darf man da ja gar nicht hin. Aber das Geld hat man bekommen und, so scheint es, will die Geschichte nun auch durchziehen, Zumindest Bauteile wurden schon geliefert. Irgendwie fehlt gerade der große Plan für das gra0ße ganze Tal, der uns eine wirtschaftliche Zukunft bringen soll. Ich selber haben auch keine vernünftige Idee, wie wir die verlorenen Arbeitsplätze anderweitig wiedererlangen können, aber ich bin glücklicherweise auch nicht dafür verantwortlich.

In El Paso hält heute die Tradition Einzug. Nach 2 Jahren coronaler Pause, wird heute wieder das Sagrado Corazón gefeiert. Dafür wird mit Pauken und Trompeten durch die Stadt prozessiert. Das Ganze dann bei Nacht und man zündet an den verschiedenen Haltestationen ein kleines Feuerwerk, zumindest gab es das Geböller in der Vergangenheit. Wenn die dann feierlich rumlaufen, dann machen die dabei was kaputt. Hier haben nämlich verschiedene Gruppe (Stadtviertel, Schulen, Künstler, die Straßen dekoriert und kleinteilig bunte Teppiche geschaffen. Neben Vulkanasche und Kies, kommen da Eierschalen, Getreide, gefärbtes Sägemehl und anderes Material zum Einsatz, nur dass am Ende alles niedergetrampelt werden kann. Die Straße Richtung Tacande ist nun gesperrt und es gibt einen ca. 500m langen, bunten Lindwurm dorthin. Im Stadtzentrum selber hat man sich etwas mehr verausgabt, da gibt es, zu den Teppichen auch noch dekorierte Torbögen. Am aufwändigsten ist der Drache an der Kirche der Bonanzafrau, der aus Asche geformt wurde und den Vulkanausbruch darstellen soll. Der qualmt sogar aus den Nasenlöchern. Allerdings riecht das nicht nach Schwefel, sondern nach Räucherstäbchen, was für manch einen sogar das größere olfaktorische Verbrechen darstellen könnte.

Bis zuletzt muss da noch fleissig gepinselt werden