Suppe ist lecker. Denen, die nichts haben und hungrig sind, denen gibt man eine heiße. Manchmal hat so eine Suppe aber auch einen faden Beigeschmack, und manchmal ist es eine braune Brühe die widerlich stinkt. Wenn der Koch da nämlich einen großen Haufen Scheiße in die Suppe reinpüriert wird das ungenießbar, und manch einer, der in der Suppenküche Essen ausgegeben hat, fragt sich vielleicht später, was er denn da getan hat. In diesem Fall ist der Koch ein Herr aus Teneriffa, der der „gemeinnützigen Organisation Solidaridad con La Palma“ vorsteht und auf den Namen Alfonso Caride hört. Die Zeitung „Canarias Ahora“ hat zu dem Mann und seinem Treiben heute einen Artikel veröffentlicht. Und siehe da, der Koch ist selber ein brauner Kamerad. Auf der Seite der rechtradikalen VOX taucht er als Präsidiumsmitglied der Provinz Teneriffa auf. Zwar behauptet Caride, dass er diesem nicht mehr angehören, und er nicht wüsste, warum er dort noch auftauchen würde, aber er gibt an, dass er aus seiner politischen Haltung keinen Hehl machen würde. Und so postet er auf seinem Facebookprofil munter braunes Zeug. Das geht von offener Unterstützung von Donald Trump, über die Andichtung muselmanischer Züge von Pedro Sanchez bis zur Geschichtsglitterung des Francoregimes. Auf Nachfrage gesteht er ein, dass viele Mitglieder der „Hilfsorganisation“ auch Mitglieder bei VOX sind, die Partei mit diesem Projekt aber nichts zu tun hätte. Bei den Engagierten würde es sich um Menschenfreunde handeln, was, wenn man bedenkt, dass die Brüder und Schwestern legalisieren wollen, dass Ehemänner ihre Frauen straffrei verkloppen dürfen, nicht wirklich leicht zu glauben ist. Canarias Ahora hat auch, bevor Sie Caride interviewt haben, einige Screenshots von entsprechenden Seiten gemacht. Nach der Befragung waren einige Beitäge nämlich gelöscht. So taucht z.B. unter einem Beitrag, bei dem sich die Gruppierung bei den uniformierten Hilfskräften bedankt das Hashtag #SoloQuedaVox auf. An anderer Stelle beklagt man, dass die Hilfe nur schleppend ankommen würde und meint, dass illegale Einwanderer, die über das Meer kommen würden, längst eine Bleibe erhalten hätten.
Auch für den ein oder anderen Lokalpolitiker könnte die Geschichte nun etwas peinlich werden. So hat nun vermutlich Angeles, die Stadträtin für Soziales in El Paso feststellen müssen, dass der Kerl, der da neben ihr für das Foto posiert, nicht wirklich ein Engel ist. Generell ist diese Partei soweit rechts, wie es sich nicht mal der Geschichtslehrer aus Thüringen in seinen feuchtesten Träumen ausmalen könnte. Der Rassismus wird ganz offen vor sich hergetragen, ebenso wie die Verehrung von Franco. Die Legalisierung von ehelicher Gewalt steht tatsächlich so im Parteiprogramm, rundum also widerlich, was diese Leute von sich geben. Mittlerweile haben die braunen Kameraden wieder in Spanien Fuß gefasst. Und selbst die PP scheut sich mancherorts nicht, mit denen gemeinsame Sache zu machen, um an die Regierung zu kommen. Auf den Kanaren bekommen die bislang aber kein Bein auf den Boden. Weder haben sie es eines der Inselparlamente noch in eines der 88 kommunalen Parlamente geschafft. Die Rechtsradikalen hier werden auch eher von der PP aufgefangen. Und der Nationalismus ist ja eher regionaler Natur. Eine Partei, die so gut wie alle Rechte der autonomen Regionen einstampfen möchte und alles aus einer starken Hand aus Madrid leiten will, hat da keine guten Karten.