Kein Grillen am Wochenende, Festivalito und Großkatzenalarm in Las Manchas

Seit heute Morgen herrscht maximale Alarmstufe in Sachen Waldbrandgefahr. Dies wurde gestern von der kanarischen Regierung so veröffentlicht und betrifft neben La Palma auch Teneriffa, Gran Canaria, El Hierro und La Gomera. Die vorhergesagten Temperaturen sollen zwischen 32 und 28 Grad Celsius liegen. Auch sollen Spitzenwerte von bis zu über 40 Grad erreicht werden. Dazu noch Windspitzen bis 70 % und eine sehr niedrige Luftfeuchtigkeit. Da das aber erstmal mehrere Inseln betrifft, kann man sich ja mal durch die Seiten von Aemet und ElTiemop.es klicken, und da kommt es dann schon zu Unterschieden zwischen den Inseln. Am Sonntag soll, in Sachen Wärme der Höchststand erreicht sein, und der höchste prognostizierte Wert, den ich entdeckt hatte liegt bei 34 Grad in La Orotava auf Teneriffa. Die Prognosen heute Morgen für Sonntag lagen bei Mazo und Tazacorte bei 32 und El Paso bei 30 Grad. Mittlerweile wurden die zu erwartenden Werte aber schon etwas nach unten korrigiert. Vom Wind ist auch nicht wirklich etwas zu spüren. Dennoch gilt jetzt vorerst „alerta maxima“, was bedeutet, dass man bitte extrem vorsichtig zu sein hat. Der Grill bleibt auf jeden Fall aus, da uns, nach dem Feuer vom letzten Jahr, bei einer solchen Meldung sofort kollektiv die Düse geht. Irgendwie scheinen wir da gebrannte Kinder zu sein.

Dann haben wir wieder mal das Festivalito auf der Insel. Von heute an, bis zu 16.Juli, rennen wieder ambitionierte Filmemacher über die Insel und drehen, was das Zeug hält. Jedes Jahr gibt es ein „Oberthema“, an die sich die Filmemacher mehr oder weniger halten. Dass der Vulkan dieses Jahr als Thema gesetzt ist, wundert sicherlich niemanden. Das von der Produktionsfirma Chukumi Studio organisierte Festival scheint jedes Jahr etwas größer zu werden. Dieses Jahr gibt es sogar noch eine Erweiterung in den musikalischen Bereich. So findet heute Abend, nach der Eröffnung in der Casa de la Cultura in El Paso, bei der verschiedene Filmschaffende geehrt werden und das Programm präsentiert wird, im Anschluss noch ein Konzert auf der Plaza in El Paso statt. Heute geht die Geschichte in Richtung HipHop, mit dem Rapper Bejo. Morgen dann gibt es Rockmusik, unter anderem mit den Tajuya Cats und den Vinagres. „Festivalito Sonora“ nennt sich das ganze dann, und ist, wenn man die Gesamtzahl der Künstler betrachtet, das größte Musikfestival der Insel. Die ganze Woche über wird es dann verschiedene Veranstaltungen geben, Konzerte, Filmaufführungen und Workshops zum Thema Film. Nicht nur in El Paso, sondern auch in Los Llanos und in Santa Cruz. Höhepunkt wird dann am 16. Juli wieder die Präsentation der besten Beiträge, die im Laufe der Woche entstanden sind, auf einer großen Open-Air-Leinwand in El Paso sein.  Das gesamte Programm kann man sich auf der Seite des Festivalitos anschauen.

In Las Manchas scheinen die Katzen größer zu sein. Gestern haben wir uns familiär wieder einmal über die Lava gewagt, und, ja auf der Piste kann man deutlich die Fortschritte in Sachen Bau erkennen. Nachdem wir die Kinder aus dem Sommerkurs geholt haben, haben wir uns auf die Socken gemacht und sind, auf der anderen Seite angekommen, erstmal zur „Bar Americano Las Manchas“, um eine Kleinigkeit zu essen. Draußen stehend, mit Blick nach oben ist man dann plötzlich etwas irritiert. Das ist doch ein Leopard, der da über das Dach der Bar läuft, kommt einem da als erstes in den Sinn. Draußen stehen dann einige Herrschaften mit Bier und Zigarette, und freuen sich köstlich, über die erstaunten Blicke, der Besucher. Teilweise zucken die richtig zusammen. Auf die Nachfrage, wie das Teil den auf das Dach kommen würde, weiß niemand so richtig eine Antwort. Die ausgestopfte Großkatze, wurde wohl auf einem der postvulkanischen Müllberge, ohne Kopf, entdeckt und irgendjemand fand das wohl witzig, das Tier so zu platzieren, dass es möglichst echt wirkt, und die Leute, die es entdecken sich daran erschrecken, oder zumindest irritiert sind. Die Besitzerin der Bar, fand das auch ganz lustig, weil das zu Werbezwecken ganz gut funktionieren könnte und hat angeordnet, dass das Tier an Ort und Stelle zu verbleiben soll. Die Herrschaften draußen freuen sich gewaltig, weil damit immer gut für Unterhaltung gesorgt ist, und feixen vor sich hin.

Wenn man seine Dekoration für die „Amerika-Bar“ beim Chinesen kauft…Wer findet den Fehler?