Feuer auf Teneriffa und Kosten, die das Cabildo übernimmt

In der EU scheint man das mit dem Aus für den Verbrenner ja ernst zu meinen. Gut, der Lindner schießt da quer und bespricht sich, wie auch immer, mit dem kommenden Volkswagen-Boss, weil freie Bürger nicht nur freie Fahrt, sondern auch freies Verbrennen von Kraftstoffen zum Leben brauchen. Wir hier sind auch nicht ganz weg vom Verbrenner, wir bekommen sogar einen neuen. Der soll sogar mobil sein und eigentlich schon längst in Betrieb. Jetzt hat der stellvertretende Inselpräsident Perdomo, der gleichzeitig für die Infrastruktur zuständig ist, sich in Sachen Krematorium zu Wort gemeldet. Man sei am Installieren des Gerätes, die Verzögerung wäre mit Transport- bzw. Lieferschwierigkeiten verbunden gewesen. Ob da nun einige Komponenten aus China, oder gar aus Russland stammen, sei erstmal geschenkt. Jedenfalls hat der gute Mann, zum Beweis des Fortschrittes, nun Bilder eines Containers an einem Kran, ins Internet gestellt, was von der Bevölkerung so verstanden werden soll, dass es nun aber wirklich bald soweit sei. Allerdings gibt es da auch noch infrastrukturelle Hindernisse. Das Krematorium soll inseleigen sein, und auch entsprechend betrieben werden. Die Betriebserlaubnis kommt aber von der kanarischen Regierung. Und die möchten, für die Wartenden auch noch Aufenthaltsräume und Toiletten haben, sonst darf der Ofen gar nicht angestellt werden. Dennoch ist man gewillt, dass dies möglichst fix passiert, nicht nur, damit die Hinterbliebenen entlastet werden, sondern auch der eigene Geldbeutel. Momentan werden die Verstorbenen nämlich in Teneriffa verbrannt und die Urne dann zurückgeschickt. Für den zusätzlichen Aufwand kommt derzeit das Cabildo Insular auf. Und diese Kosten sind, so sagt der Mann, gar nicht so unerheblich. Satte 6.000 Euro pro Transport stehen da zu Buche. Da hier im Jahr ca. 300 Verstorbene verbrannt werden kommt da ein hübsches Sümmchen zusammen. Das wirft nun aber doch einige Fragen auf, schließlich werden die € 6.000 als zusätzliche Kosten benannt. Mir fällt als erstes ein, dass meine 4-köpfige Familie mit der Armas, inklusive Auto, für einmal Teneriffa und zurück keine € 100,- bezahlen muss. Man könnte nun argumentieren, dass der Verstorbene nicht alleine reist, und die begleitenden Hinterbliebenen ja auch irgendwo unterkommen müssen. Außerdem müssen die Angestellten des Bestattungsunternehmens, die den Transport im schwarzen Fahrzeug vornehmen, ja auch entlohnt werden. Ein leicht gemeines Argument wäre, dass der Verstorbene wohl keinen Residentenrabatt mehr bekommt, und den vollen Preis für die Fähre bezahlen muss. Allerdings könnte man da wiederum auch argumentieren, dass der Rücktransport dann unter „Handgepäck“ laufen könnte. Ich möchte wirklich keine geschmacklosen Witze machen, aber irgendwer verdient da eine riesige Stange Geld, und die Inselregierung bezahlt. Man darf dabei nämlich nicht außer Acht lassen, dass auf La Gomera und auf El Hierro gar kein Krematorium existiert und damit die Einäscherung schon immer auf Teneriffa stattgefunden hat. Ob da tatsächlich auch solche Preise aufgerufen werden wäre vielleicht ganz interessant, man könnte die 6.000 Euro dann irgendwie einordnen.

Auf Teneriffa scheint sich die Lage etwas zu entspannen. Noch sagen die Behörden nicht, dass man das Feuer, das nun schon den fünften Tag lodert, unter Kontrolle hätte, aber man geht davon aus, dass man auf dem besten Weg dahin sei. Zudem auch die meteorologischen Aussichten nun etwas besser werden. Hauptanzeichen, dass sich die Situation zum Guten wendet, ist, dass nun ca. 500 Menschen aus La Orotava und Los Realejos, die zuvor evakuiert wurden, nun in ihre Häuser zurückkönnen. Nur ein relativ kleiner Teil, von 60-70 Menschen bleibt weiterhin evakuiert. Vom Feuer betroffen sind mittlerweile knappe 2.500 Hektar, wobei immer betont werden muss, dass es sich dabei um das betroffene Gebiet handelt. Das bedeutet nicht, dass diese 2.500 ha komplett abgebrannt sind. Dennoch verläuft der Brand auf einer Breite von 26 km, und das eben in hügeligem Gebiet mit vielen kleinen Schluchten, so dass man an viele Stellen kaum am Boden heran kommt.