„Grünes Büro“, so heißt der Laden, den La Palma Renovable in der Calle de El Pilar in Santa Cruz da eröffnet hat. Bei La Palma Renovable handelt es sich um eine Bürgerplattform, die allerdings finanziell von der Inselregierung getragen wird. Und deshalb war natürlich auch der Minister für Energie, Carlos Cabrera vor Ort. Virtuell gibt es das Büro schon länger, nun aber eben auch in echt. Der Bürger kann sich dort beraten lassen, und da wir uns das Ziel gesetzt haben, von den fossilen Energieträgern los zu kommen, erfährt man hier nun, welche Möglichkeiten man hat sich eine Solaranlage aufs Dach oder in den Garten zu montieren. Da die Leutchen sich da auskennen, beraten die natürlich auch dahingehend, was man tun muss, um an Subventionen zu gelangen. Hilfe gibt es auch beim Energiesparen, hier kommt der Energieberater nicht ins Haus, aber wir haben nun zumindest welche. Allerdings öffnet das Büro nur einmal die Woche, stets am Mittwoch und das von 10:30 Uhr bis 13:30 Uhr. Das Konzept von La Palma Renovable setzt auf Bürgernähe und eine dezentrale Versorgung mit erneuerbaren Energien. Auch der Bürgermeister von Santa Cruz de La Palma, Juan José Neris, hat sich bei der Eröffnung gegenüber der Presse geäußert. Und natürlich sagt er da Unterstützung von Seiten der Gemeinde zu, vor allem, da wir energietechnisch ja gerade in nicht so rosigen Zeiten leben.
Gestern haben sich die Rathäuser der drei vulkanisch betroffenen Gemeinden, das Cabildo, sowie Delegierte der kanarischen und der Zentralregierung getroffen. Thema war die Situation der Menschen, die ihren Erstwohnsitz an den Vulkan verloren haben. Im einheitlichen Register wurden Anträge auf 1.006 Wohnungen gestellt. Davon erhalten aber nur 401 eine Unterkunft. Neben einem Teil, der noch in der Schwebe ist, wurden 507 Anträge abgelehnt. Zum einen wurden, im vulkanischen Chaos auch parallele Anträge von verschiedenen Familienmitgliedern gestellt, zum anderen gibt es ebnen auch einige, die über einen Zweitwohnsitz verfügen auf der Insel verfügen. Diese Personen haben dann eben kein Anrecht, auf das komplett subventionierte Wohnen. Bei dieser ganzen Geschichte gibt es momentan aber auch noch einen gewaltigen Hacken. Es ist nämlich nicht auszuschließen, ob zumindest ein Teil dieser benannten Zweitwohnsitze nicht in Puerto Naos oder in La Bombilla liegt. Das soll natürlich geprüft werden, aber und da ist eben auch das große Problem. Alle, also auch die die ihren Erstwohnsitz in Puerto Naos haben, können derzeit nichts machen. Die Schwebesituation sorgt dafür, dass es eine völlige Hängepartie gibt. Die Vertreter der Inselregierung sind sich des Problems bewusst. Im Prinzip braucht es eine amtliche Regelung für die Betroffenen. Momentan hat sich ein nicht unerheblicher Teil eine andere Unterkunft besorgt. Auch hier halten häufig Freunde und Familie her, um zu unterstützen. Natürlich gibt es, für die, die nicht auf ein solches Netzwerk zurückgreifen können eine Zwischenlösung. Und deshalb sind immer noch etliche Menschen in Hotels untergebracht, wobei die Kosten übernommen werden. Nach mehr als 10 Monaten, ist das für die Betroffenen sicherlich eine unbefriedigende Lösung.
Die halben Sommerferien sind schon rum und die, von der Lava mehr als angekratzte Grundschule von La Laguna bekommt ein neues Containergebäude. Allerdings müssen die Kiddies nun nach Los Llanos. Der Containerkomplex wird gerade zwischen der Sprachschule und der weiterführenden Schule in Retamar errichtet. Eigentlich sind die Kinder aus La Laguna schon fast das gesamte letzte Schuljahr dorthin. Es wurde versucht, dass die eigene Struktur, also Lehrer und Klassenverbände, genau so erhalten bleiben, wie zuvor. Der Unterricht fand aber eben in fremden Gebäuden statt. Gerade bei Residenten war die Schule sehr beliebt, nirgends konnte man ein so hohes Aufkommen an blondem Nachwuchs finden, wie dort. Zum einen hat die Schule von La Laguna einen prima Ruf und zum anderen gesellt sich der Alemanne wohl auch gerne zu seines gleichen. Die Frage bleibt ja, ob die Schule von La Laguna irgendwann wieder in La Laguna sein wird. Da wo sie nun ist, befindet sich nämlich bereits eine Grundschule. Und da Retamar nun auch noch ein eher ärmeres Pflaster, auch mit Sozialwohnungen ist, kommt es nun vielleicht gar zu einer Vermischung der Schülerschaft. Hier ist man nämlich nicht an seinen Wohnort in Sachen Schule gebunden.