Igitt, das stinkt…

Heute gleich zweimal Sachen die olfaktorisch nicht so angenehm sind. Zuerst mal ist das Asphaltwerk zurück. Natürlich nicht im Industriegebiet, das gibt es ja nun nicht mehr, sondern es ist auf dem, zu diskutierenden Tisch gelandet. Grund dafür ist natürlich, dass wir hier planen, in den nächsten Jahren wie die Weltmeister Asphalt, auf die neu zu errichteten Straßen, aufzutragen. Und da das Zeug, wenn wir uns das von der Nachbarinsel liefern lassen, sehr teuer ist, wollen wir ein eigenes haben. Allerdings geht es dabei um eine vorübergehende Installation. Hier wurde ja lange gegen die beiden Werke gekämpft, und dann kam gerichtlich dabei rum, dass man sowas hier gar nicht so einfach machen darf. Auf der einen Seite steht da der Naturschutz im Weg und auf der anderen Seite bebautes Gebiet. Und wie das zu erwarten war, will jetzt keiner so ein provisorisches Dingens vor die Nase bekommen. Geplant war nämlich die Gegend des Riachuelo, also oberhalb von El Paso, bei der Zufahrt zur Cumbrecita. Unser Bürgermeister Sergio, will das Ding partout nicht haben. Schließlich ist man dort oben, wo auch unsere heilige Pinie von der noch heiligeren Jungfrau steht, gerade dabei das Gelände zu renaturieren. Man hat dort Pläne, möchte eine Art touristische Infrastruktur mit Mandelanbau, gewissermaßen zum Anfassen, aufbauen um den Gästen unsere bäuerlichen Traditionen näher zu bringen, und da hat so ein Stinkerwerk gerade noch gefehlt. Gleichwohl meint der Sergio aber auch, dass wir so ein Ding brauchen würden, aber eben bitte woanders. Ob das wirklich Not tut, lässt sich auch nicht so einfach beantworten. Niemand will so ein Werk vor der Nase, gleichzeitig haben wir aber auch gerne gutausgebaute Straßen. Vor allem in der momentanen Situation. Auf der anderen Seite, und das haben die Chefs von El Paso sicherlich auch auf dem Zettel, ist das mit dem „provisorisch“ ja auch immer so eine unsichere Sache. Wenn so etwas erstmal in Betrieb ist, dann kann „provisorisch“ auch ganz schön lange dauern.

Auf der anderen Seite der Insel gibt es ebenfalls ein Problem, das nicht sonderlich gut riecht. In Los Morenos, in der Gemeinde Mazo, befindet sich nämlich unsere einzige Mülldeponie. Und die läuft voll. Jetzt hat das Cabildo Insular den Notstand ausgerufen und pocht darauf, dass das zuständige Umweltministerium der Kanaren diesen akzeptiert. Man benötigt dringend ein Maßnahmenpaket um der Lage Herr zu werden. Eine Müllpresse ist gewünscht, weil das Zeug, hübsch verdichtet, weit weniger Platz einnehmen würde. Die Rechnung lautet nämlich wie folgt. Es ist eine Deponie für den „Übergang“ in Planung. Die zu errichten dauert aber zwei Jahre, wohl gemerkt, wenn alles so läuft, wie wir das planen. Die Deponie würde aber, bei der momentan gelieferten Menge Unrat, schon im Februar 2023, bis zur Oberkante voll sein. Warum man da nicht wesentlich früher loslegt bleibt irgendwie rätselhaft, allerdings hat die Rätin für Dienstleistungen und Klimawandel, Nieves Rosa Arroyo, die entsprechende Entschuldigung gleich mitgeliefert. Schuld ist, wie immer, der Vulkan. Da wurden nämlich in den letzten Monaten dermaßen viel Hausrat und Möbel angeliefert, dass die Situation nun kritisch sei. Geschenkt, dass man das hätte auch früher merken können. Und vielleicht ist es auch noch gar nicht so wild, man hätte halt gerne so eine Presse. An die eigene Nase fasst man sich natürlich auch, und verspricht auf die Deponierung von Kunststoffen, in Zukunft gänzlich zu verzichten. Das Zeug soll von der Insel geschafft werden und „recycelt“ werden, damit unser Gewissen schön sauber bleibt. Das Cabildo plant auch noch zusätzliche Kompostieranlagen und möchte die Bürger auch weiterhin zur Mülltrennung anhalten. Da haben wir nämlich noch Rückstand zu den mitteleuropäischen Meistern, auch wenn man zugeben muss, dass sich die Situation hier schon schwer gebessert hat. Das regelmäßige überquellen der gelben Container ist da der Beweis für, aber klar gibt es da noch richtig Luft nach oben.