Jede Menge altes Eisen

Gestern war Oldtimer-Parade in El Paso. Wir haben da einen ganz rührigen Club hier in El Paso. Natürlich sind da nicht die sämtlichen Mitglieder aus dem Dorf, sondern die sind über die ganze Insel verstreut. Generell ist das erstaunlich, wie viele alte Fahrzeuge hier existieren, aber das hängt natürlich auch ein wenig mit der Haltung hier zusammen, dass man Dinge die noch funktionieren, einfach mal behält. Generell ist das ständige Kaufen eines Neuwagens hier nicht so üblich, was damit auch zu höheren Preisen für gebrauchte Automobile führt. Und wer eine alte Karre hat, der lässt die gerne auch eingemottet stehen. Vielleicht braucht ja mal irgendein Neffe irgendwann ein Auto, und wenn es noch eines gibt, dann hat man ja was gespart. Hinzu kommt dabei noch unsere Insellage. Früher mangelte es vor allem an Ersatzteilen und der KFZ-Schlosser hat hier eben gelernt, sich so manches Teilchen einfach selbst zu basteln. Mittlerweile ist das mit dem Talent sich Teile selber zu basteln nicht mehr soweit her, aber gerade unter den älteren ist die Fähigkeit noch vorhanden. Wir haben die Erfahrung schon mal selber gemacht. An unserem alten Auto war der Zug für die Gangschaltung gerissen. Ersatzteile konnte man bestellen. Allerdings nur original vom Hersteller. Kostenpunkt € 200,- und wann man das geliefert bekommt war auch nicht so klar, weil nicht mal der Händler auf Teneriffa so ein Ding hatte. Zwei Anrufe und der Autoschlosser hatte jemanden, der sowas bauen kann. Kostenpunkt € 40,- mit Einbau, Dauer 2 Tage. Wichtig ist, dass Oldtimer hier nur bedingt als Wertanlage gesehen werden, deswegen ist es eben auch nicht so schlimm, wenn da gar keine Orginalteile verbastelt werden vielmehr geht es darum, dass es am Ende sauber aussieht, und vor allem, dass die Autos fahren und der TÜV, der hier ITV heißt, nichts zu meckern hat.

Jetzt ist es natürlich so, dass die Besitzer ihre Schätzchen natürlich regelmäßig spazieren fahren. Deshalb macht der Club auch regelmäßige Ausfahrten. Da aber einige Mitglieder über einen riesigen Fuhrpark verfügen, braucht es dann auch manchmal so ein Event wie gestern. Da wird dann die gesamte Verwandtschaft rekrutiert, um möglichst viel Autos gleichzeitig ans fahren zu bekommen. Die Ausfahrt in El Paso hat aber noch einen besonderen Aspekt. Traditionell kleiden sich die Fahrzeuglenker und die Mitfahrer in Stil der Epoche aus der das Fahrzeug stammt. Und so sammelten sich gestern schon am frühen Mittag die Verwandten und Bekannten vor dem Haus meines Nachbars Mili. Die einen im Stil der 20er Jahre und die anderen mit Hippieklamotten und Blumen im Haar. Unter den Zuschauern waren am Ende auch manche, die sich entsprechend gekleidet hatten und die örtliche Politik musste da natürlich auch mitmachen. Die Internetzeitung „ElTime“ hat einen hübschen kurzen Film ins Netzt gestellt. Um die ganze Geschichte noch echter wirken zu lassen, würde da auch noch ein entsprechender Filter drübergelegt und das Ganze mit Musik aus den 20ern untermalt.

Milis Garage. Zumindest eine von mehreren.