Erfolgsmeldungen von gestern und ein neuer Belag

Es rumpelt auf der Lavapiste, nicht weil sich da was tut in Sachen Vulkan, sondern weil die gutfrequentierte Strecke mit jedem Fahrzeug holpriger wird und an Komfort einbüßt. Die Lösung heißt natürlich Straßenbelag. Asphalt ist aber nicht, weil die Strecke an der ein oder anderen Stelle zu heiß ist und auf flüssigem Asphalt ein flüssiger Verkehrsfluss noch schwieriger wird. Deshalb ist man gerade groß am Überlegen und ausprobieren. Mehrere verdichtete Schichten sind da aufgetragen und man hat es auch mit Salzlake aus den Entsalzungsanlagen versucht. Nun geht die Geschichte in Richtung „römischen Mörtel“. Neben vulkanischem Material kommt da vor allem Kalk rein. Und das erklärt auch die gigantische Ansammlung von Kalksäcken am Beginn der Piste in La Laguna. Die Frage ist nun, ob wir das so gut hinbekommen, wie einst die alten Römer. Das Material ist nämlich extremst stabil und witterungsfest. Deswegen stehen solche Sachen wie das Kolosseum nämlich immer noch. Die Steine wurden dort eben mit diesem Zeug verbunden und es hält zum Teil bis heute. Sollte das klappen, kann man die Geschichte ja vielleicht direkt weiterspinnen. Die ein oder andere Straße gibt es ja noch zu bauen und das Asphaltwerk will ja keiner haben.

Dann haben wir noch die Geschichte mit den hier ankommenden Flugzeugen. Immer wenn es da was Neues gibt, dann stürmt unser oberster Reiseleiter und Consejal der Inselregierung für Tourismus, Raul Carmacho vor und freut sich öffentlichkeitswirksam gemeinsam mit der lokalen Presse. So wird eine Binterverbindung nach Bergamo als der große Wurf bezeichnet und alle gehen davon aus, dass nun ganz rosige Zeiten in Sachen Tourismus bevorstehen. Man darf nicht vergessen, dass Raul Politiker ist, und so gesehen macht er genau das, was Politiker eben machen. Erfolge werden verkauft, Misserfolge unter den Tisch gekehrt. So war in der Presse zum Beispiel gar nichts von der gestrichenen Verbindung von EasyJet nach Berlin zu lesen. Dabei kostet die, die Insel richtig Geld. Da hat es mal ganz schnell an allen Ecken und Enden Stornierungen gehagelt. Ob mit der Binter nun wirklich die Italiener hier eintrudeln ist mir nicht bekannt. Vielmehr weiß ich aber von Palmeros, die die Gelegenheit genutzt haben mal nach Norditalien zu fliegen. Der größte Erfolg, den Raul aber in den letzten Jahren zu verkünden hatte, war Ryanair. Mehrere Verbindungen pro Woche, nach Barcelona und Madrid wurden uns da präsentiert und sogar eine Verbindung nach Santiago de Compostela. Man hatte lange verhandelt und den irischen Billigheimer mit schönen Worten und noch schöneren Subventionen umgarnt und sich dann mit dem Airlinevertreter, nach Vollzug so dermaßen gegenseitig auf die Schulter geklopft, dass danach der Physiotherapeut ranmusste.  Wenn man nun auf die Seite von Ryanair schaut, dann kann man immer noch nach La Palma fliegen. Allerdings nur bis Oktober. Ab November ist dann, nach nur einem Jahr, gänzlich Schluss. Da scheint wohl nicht mehr genug Subventionsgeld zu fließen und dann war es das dann eben. Dass die Geschichte rentabel ist, haben eh die meisten bezweifelt. Schließlich kämpften wir hier in der Vergangenheit stetig um eine stabile Verbindung mit der Iberia nach Madrid. Die immer wiederkehrende Geschichte, die uns die lokale Politik in Sachen nationalen Tourismus auftischt, nämlich, dass die jetzt alle kommen um unseren Vulkan zu schauen und wir hier damit der spanische „place to be“ sind, wackelt da aber auch mal ganz gehörig. Ganz so groß scheint ja die Nachfrage nach La Palma nicht zu sein, dass der Ire nicht mal ein einziges Flugzeug stehen lässt. Aber das ist halt keine Erfolgsmeldung.