Der Aufschwung ist da! Das allerdings nur in einem kleinen Bereich, aber jede noch so kleine Nachricht, die mal positiv ist, freut uns hier. Während nämlich die Banane dahin darbt, gibt es vom Weinbau gar erfreuliche Nachrichten. Die Lese, die bereits Anfang August begonnen hat, verspricht nämlich ganz dolle zu werden und man rechnet mit einer Verdoppelung des Ertrages aus dem Vorjahr und das obwohl 20ha verschüttgegangen sind, und die Anbaugebiete direkt in der Nähe zum Kegel auch unter der Asche gelitten haben. Allein in Las Manchas mussten 25ha freigebuddelt werden. Die Gründe sind laut Eva Hernández, der Leiterin der Aufsichtsbehörde für die Herkunftsbezeichnung, unterschiedlicher Art. Zum einen waren die letzten 4 Jahre auf La Palma in Sachen Weingewinnung wenig rosig, was mit den trockenen Wintern zusammenhing. Nicht mal 500 Tonnen Trauben kamen da zusammen. Der andere Grund hängt indirekt auch mit der Wasserversorgung der Weinstöcke zusammen. Die Asche des vermaledeiten Vulkans hat nämlich auch was Gutes, und so haben die Winzer wohl festgestellt, dass 10-20 cm Asche gar kein Problem für die Rebstocke ist. Im Gegenteil, das Material funktioniert wie ein Schwamm und versorgt den Wein mit ausreichend Feuchtigkeit. Hinzukommt, dass selbst die Reben, die während des Vulkans enorm gelitten hatten, trotzdem überlebt haben. So ein Weinstock scheint ein zäher Geselle zu sein und auch, wenn man da dieses Jahr nur zarte und kleine Triebe mit wenig Trauben und mehr grün sieht, verspricht man sich für die nächsten Jahre sogar noch einen weiteren Anstieg der Produktion. Seit Beginn der Lese wurden 130 Tonnen geerntet man geht aber von mindestens 900 Tonnen am Ende aus. Natürlich lässt sich das nun noch nicht genau sagen. Das ist eben auch immer noch Wetterabhängig und ein Starkregen könnte da auch so einiges wieder zunichtemachen. Bis Ende Oktober wird das wohl noch gehen, bis man alle Trauben geerntet hat. Zuletzt sind die Malvasia Trauben, die bis zu einer Höhe von 1.500m wachsen dran.
Der Geschäftsführer der Bodega Tamanca, Frederic Simón, hat bereits etliches an Trauben zur Gehrung erhalten. Zwar wird die speziell in der Gegend von Las Manchas die Ernte etwas geringer ausfallen, aber im Großen und Ganzen geht er davon aus, dass sich der Sektor massiv erholen wird, und man mittelfristig positiv in die Zukunft schauen könnte. Und natürlich hofft der traditionelle Weinsektor, mit seinem „Vulkanwein“ auf einen großen Gewinn. Das mit der Banane und dem schwarzen Kleber hat ja auch ganz gut geklappt, in Sachen Vermarktung.
Für den gemeinen Konsumenten des verkorkten Getränkes hat das auch was für sich. In den letzten Jahren sind die Preise für die trinkbaren Tröpfchen von der Insel, spürbar nach oben geklettert, ganz einfach, weil zu wenig Wein da war. Bei einem höheren Angebot an Wein, schlägt sich das vielleicht auch in den Preisen nieder. Und so sehen wir uns schon dieses Jahr mit dem ein oder anderen Gläschen des guten Stoffes auf dem Sofa sitzen.