Der Putin dreht am Rad, und macht die Pipeline dicht. Folge ist, dass den Deutschen das Gas ausgeht. In Spanien kommt der begehrte Stoff zu großen Teilen aus Nordafrika. Das ist wegen dem Weltmarkt zwar nun auch teurer, aber es kommt was an. Gasmangel haben wir hier nicht. Schon gar nicht auf La Palma. Das Problem ist, dass man mit dem Überschuss hier nicht heizen kann. Nur die Gemüter lassen sich damit prima auf eine erhöhte Betriebstemperatur bringen. Die mangelnde Information hat hier für Unruhe gesorgt und tut es immer noch. Nachdem in den letzten Tagen die Betroffenen aus Puerto Naos und Bombilla den demonstrativen Gang auf die Barrikaden angekündigt haben, tut sich nun wenigstens ein bisschen was. Von Seiten der Politik ist immer noch schweigen, aber bei ElTime kam heute ein ganz interessanter Beitrag, der dabei helfen kann, die Sache etwas besser zu verstehen. Wenn man von den Verschwurbelten Absieht, die die große Verschwörung wittern, gab es da zum Beispiel Kritik, dass es hier überhaupt keine Grenzwerte gibt, was den CO2- Gehalt in der Luft betrifft. Auch nach mehrmaligem Betätigen der Suchmaschine, spuckt der Rechner keine Lösung aus. Schon gar nicht im Außenbereich. Interessant ist, dass so ein Grenzwert aber auch nicht für andere Länder zu finden ist. Wenn man dann mal nachdenkt, dann könnte das vielleicht damit zusammenhängen, dass so eine postvulkanische CO2-Ausschütung eben alles andere als normal ist. Es war vielleicht gar nicht nötig da irgendwelche Werte festzulegen. Was man findet sind Grenzwerte die für den Arbeitsbereich festgelegt sind. Das Maximum liegt hier bei 5.000 ppm. Dem darf man höchstens 8 Stunden am Tag ausgesetzt sein und da dürfen dann eben auch nur Topgesunde arbeiten. Hier geht es also um klare Ausnahmesituationen. Generell gibt es, eben wegen der erhöhten CO2-Konzentration in Innenräumen eine klare Lüftungsempfehlung ab 1.000 ppm. Der Normalwert der Luft liegt bei 400.
Im Artikel von ElTime werden nun aber einige Grenzwertzahlen genannt, die in anderen Ländern herrschen, bzw. die als empfohlene Maximaldosis für einen längeren Aufenthalt gelten. Wohlgemerkt geht es hierbei um Innenräume. Am lockersten scheint man die Sache in Kanada zu nehmen. Dort schreit man erst bei einem Wert von 3.500ppm „Obacht“. In den USA und in einigen europäischen Ländern wird der Grenze bei 1.000 -1.200 ppm gezogen, was auch den Empfehlungen der WHO entspricht, deswegen eben auch das oben genannte Lüftungsgebot. Dabei geht es nicht nur um öffentliche Gebäude, so empfiehlt man in Italien eine Obergrenze von 1.000 ppm für Wohnungen.
Schaut man sich also, die empfohlenen Grenzwerte an und vergleicht das mit den Messdaten, dann zeigt uns das, dass wir wohl noch weit von der Lösung wegliegen. Und natürlich ist die Sache im Außenbereich eine ganz andere Geschichte als drinnen. Im ersten Quartal lagen die Werte an der Station LP16 unten an der Playa Chica von Puerto Naos zwischen 10.000 und 30.000 ppm. Später gingen da die Werte etwas zurück, und die Messungen lagen zwischen 1.000 und 20.000 ppm, jeweils im Tagesmittel. Der Trend ist prima und so wollen wir gerne weitermachen, zudem ja gerade dort unten regelmäßig die höchsten Werte gemessen wurden.
Allerdings stehen da auch Stationen in Innenräumen. Als Beispiel wird hier die Station LP18 in der Apotheke von Puerto Naos genannt. Dies befindet sich nicht ganz unten am Wasser, sondern gleich oben am Ortseingang. Während dort im ersten Trimester die niedrigsten Werte bei 100.000 ppm lagen sind diese in den Folgemonaten auf 50.000 runtergegangen. Die Spitzenwerte liegen aber immer noch bei 200.000 ppm. Die Erklärung hierfür liegt wohl darin, dass die Orte eben nicht einem entsprechenden Luftzug ausgesetzt sind, gleichzeitig aber über Versorgungsleitungen häufig direkt mit dem Untergrund verbunden sind. Von da klettert das CO2 dann in die Wohnstube. Aus diesem Grund hat man auch die Empfehlung ausgegeben, dass die Anwohner bei ihren Besuchen in Puerto Naos nicht die Klospülung betätigen sollen. Wasser ist eben noch schwerer als CO2 und dann steigt das auf.
Das das nicht ewig so weitergehen wird ist klar, das scheint die Wissenschaft zu wissen. Allerdings kann niemand sagen, wie lange es andauern wird. Und klar sind verschiedene Maßnahmen geplant. So hat man in der Vergangenheit ja auch schon versucht Gebäude im Erdgeschoss zu lüften. Bislang war der Erfolg aber nur von geringer Dauer. Sinnvoll erscheint die Idee, dass man in den besonders gefährdeten Gebieten ein dauerhaftes Mess- und Warnsystem installiert, ebenso im Außenbereich. Momentan sind die Durchschnittswerte aber noch so hoch, dass der Apparat kontinuierlich durchpiepsen würde. Das ist also Zukunftsmusik.