EasyJet und es geht ja doch

Der Inselpräsident Zapata hat sich zu Wort gemeldet und sich mal zu Sachen La Bombilla und Puerto Naos geäußert. Die letzten Tage waren auch die Wissenschaftler recht aktiv, was die Erklärungen der Situation dort an der Küste angeht, aber das sind Wissenschaftler. Die haben, wenn man ehrlich ist nichts neues erzählt. Das was sie gesagt haben, wusste man bereits, zumindest wenn man in den vergangenen Monaten aufmerksam gelesen hatte, was da schon veröffentlicht wurde. Nun hat man das aber noch mal neu zusammengefasst. Grund für den Gang an die Öffentlichkeit ist sicherlich, dass die Anwohner aus den beiden Siedlungen die letzten Tage massiv auf den Putz gehauen haben. Und damit kommt man dann eben auch plötzlich zu Erklärungen. Wie gesagt, das was die Gaswerte und die Gefahren angeht, war nicht neu, man hat es jetzt aber nochmal zusammengefasst und verständlich erklärt. Neu ist allerdings, dass der Inselpräsident auf die Situation der Betroffenen eingeht und nun öffentlich anerkennt, dass diese eben alles andere als rosig ist. Von Verständnis für Frustration ist hier die Rede. Gleichzeitig erklärt man auch mehr oder weniger die Pläne, dass man versuchen mochte, ausgestattet mit einigen Warnsystemen, zumindest Teile von Puerto Naos zu öffnen. Das allerdings natürlich nicht sofort, aber dann, wenn es eben geht, verbunden mit dem Hinweis, dass die Werte sich in den Monaten durchaus in die richtige Richtung entwickelt haben. Ob die Erkenntnis, dass man mit den Menschen reden sollte, noch rechtzeitig kam bleibt aber fraglich. Wenn man mit gespitzten Ohren durch die Gegend läuft, dann sind da einige bei, die sich bereits auf den angeblichen Plan der großen Verschwörung eingeschossen haben. Die gemessenen Werte werden als manipuliert bezeichnet und es wird ein großer politischer Plan gewittert. Das Zapata nun ausdrücklich betont, dass die Verwaltung natürlich gar kein Interesse habe den Laden dort geschlossen zu halten, kommt bei einigen vielleicht zu spät. Jedenfalls scheint die Kommunikation gerade wieder etwas an zu laufen und das geht dann in die richtige Richtung.

Komplett in die falsche Richtung geht die Geschichte mit der orangeweißen Fluggesellschaft. So „easy“ ist es plötzlich gar nicht mehr auf unsere (immer noch) schöne Insel zu kommen. Zumindest wenn man aus dem Osten hierher will. In den letzten Monaten hat EasyJet schon für den Winter die Flüge am Dienstag gestrichen und den Flugwilligen als Alternative nur Geld zurück oder Umbuchung auf Samstag zu erheblich mehr Geld angeboten. Gestern wurden dann plötzlich auch die Samstagsflüge vom RRB als ausgebucht angezeigt. Der Flug war zwar noch zu finden, aber Buchen war, weil angeblich voll, nicht mehr möglich. Da schwante einem dann schon das Ungemach durch den Kopf, dass da irgendwas gewaltig in die falsche Richtung gehen könnte. Nun heute Morgen, sind die Flieger komplett raus. Warum dem nun so ist, kann nur spekuliert werden, aber das Resultat nun ist, dass es bis März keine direkte Verbindung von Berlin nach La Palma gibt. Dann kann man wieder am Dienstag buchen. Da aber der La Palma-Tourist ja nicht irgendwer ist, sondern gezielt hierher möchte und nicht mir nichts dir nichts auf eine andere Insel ausweicht, werden sich die Gäste das schon überlegen, ob man nochmals bei EasyJet buchen möchte. Wir haben eben wegen diesem Verhalten schon die letzten Monate mitbekommen, dass unsere Gäste lieber direkt mit der teureren Iberia gebucht haben, oder es eben ganz lassen. Allerdings schwappt nun sicher die nächsten Tage die nächste Stornierungswelle über unsere kleine Insel. Zumindest bis Ende Dezember haben wir schon mal geschaut, und kommen als Vermittler diesmal besser weg, als bei der Streichung der Flüge am Dienstag. Dennoch sollten Urlaubswillige, die mit EasyJet hierher gebucht haben, die nächsten Tage ab und an in ihr Postfach schauen. Raúl Camacho, der oberste palmerische Reiseleiter und Consejal für Tourismus ist nun gefragt. Mit Subventionen um sich schmeißen und sich pressewirksam feiern lassen kann er ja. Vielleicht gibt es gerade, auch mit den postvulkanischen Hilfsgeldern, eine Möglichkeit da etwas zu stricken. So könnte man vielleicht einen subventionierten Weitertransport von Teneriffa nach La Palma, für Urlauber, die von Berlin aus kommen möchten, organisieren. Betrachtet man die Verweildauer, die der durchschnittliche deutsche Gast auf La Palma verbringt, käme da vielleicht mehr für den Tourismus rum, als wenn man Gutscheine für € 250,- auf den anderen Inseln raushaut.