Das mit dem Asphalt, auf der Piste, das wird nix, alldieweil das von unten zu warm wird. Alternativen wurden gesucht und nun, glaubt man der vollmundigen Verkündung von Borja Perdomo, Vizepräsident der Insel und gleichzeitig zuständig für Infrastruktur, dann „schreiben wir Geschichte“. Das mit der Mixtur des sogenannten Römischen Mörtels scheint zu funktionieren und man sei nun gewillt, diesen altertümlichen Belag auf die Piste aufzutragen, damit das elende Gehoppel, wenn man da drüber fährt, ein Ende hat. Ca. 200m Testbelag hat man am Anfang der Piste, in La Laguna schon aufgebracht und die Stabilität mit schwerem Gerät getestet. Und wie nun verkündet, hält das Zeug wohl bombig. Kalk, Vulkanasche und die Sole aus den Entsalzungsanlagen werden da verwurstet und anschließend auf den Untergrund aufgebracht. Das mit dem „Geschichte schreiben“ ist natürlich sehr dicke aufgetragen, wenn man bedenkt, dass man die Verwendung eines Baustoffes, mit dem die Römer vor 2.000 Jahren schon das ein oder andere ansehnliche Bauwerk errichtet haben als komplette Innovation ansieht. Aber ökologische gesehen ist das schon eine feine Sache. Asche haben wir noch die ein oder andere Schubkarre rumstehen und die Salzsole aus den Anlagen auch noch zu verwenden kann ja gar kein Fehler sein. Einzig der Kalk ist hier Mangelware, aber man kann ja nicht alles auf einem kleinen Inselchen haben. Spannend ist nun noch, wie die zweispurige, Piste, die ja mit Belag dann eine Straße sein wird, mit Linien versehen werden soll. Das Teststück ist sehr hell, und eine weiße Fahrbahnmarkierung ist da sicher nicht leicht auszumachen.
Die Normalität die zurück ist, hat gar nichts mit dem Vulkan zu tun, sondern eher mit dem, auch covidial bedingten ausbleiben der Urlauber in den letzten Jahren. Warum das Eden auf der Plaza in Los Llanos letztendlich zugemacht hat, weiß ich gar nicht, wahrscheinlich einfach die Summe, der wegbleibenden Urlauber, Beschränkungen für die Gastronomie und was eben da alles dran hängt. Für viele Urlauber war das keine angenehme Sache, weil ein Kaffeechen unter den Lorbeerbäumen auf der Plaza zum festen Urlaubsritual gehörte. Umso erstaunter war ich, bei einem meiner seltenen Besuche in Los Llanos, dass der Laden wieder auf ist. Der Name bleibt der gleiche, allerdings sind sowohl der flinke dunkelhaarige Zwerg, als auch der gutmütig dreinschauende Riese, mit den halblangen blonden Haaren, von denen man sich in der Vergangenheit so gerne sein Getränk hat liefern lassen, nicht mehr da. Die neuen Kellner wirkten etwas überfordert, aber man muss da ja auch erst einmal reinkommen. Von außen betrachtet wirkt die Plaza aber nun ein wenig wie früher. Schön normal, so wie man es kennt.