Vulkanangst und Eurowings

„Alles ist normal“ sagen die Wissenschaftler und veröffentliche auch die entsprechenden Daten. Trotzdem wabert mal wieder die Gerüchteküche rum. Woran das liegt, weiß ich nicht so genau, aber da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ein Grund dafür könnte die etwas komische Meldung sein, die vor einigen Wochen bei Diario de Avisos veröffentlicht würde. Die haben nämlich berichtet, dass der Vulkan sich wieder regen würde. Hintergrund war eine relativ hohe Anzahl kleinerer Beben, die wir so, seit Beendigung des Ausbruchs nicht mehr hatten. Das IGN hat gleich reagiert, und gesagt, dass es sich hierbei nicht um eine Reaktivierung handeln würde, sondern das vermutlich mit dem Abkühlungsprozess zusammenhängen würde. Für eine solche Reaktivierung bräuchte es nämlich weiter Anzeichen, die blieben aber aus, und nach mehreren Stunden leichten Gewackels haben die Beben auch wieder aufgehört. Das Ganze ist nun schon mehrere Wochen her. Weil aber so eine Überschrift was her macht, wird der Artikel seitdem als „gesponserter Link“ auf Fratzenbuch angezeigt. Im letzten Bericht von PEINPAL, dem wissenschaftlichen Ausschuss, wurde dann auch noch betont, dass man eine Reaktivierung nicht ausschließen könne, allerdings gebe es gar keine Anzeichen dafür. Weder erhöhte Bebentätigkeit, noch gravierende Geländeverformungen. Die Aussage reicht aber natürlich auch gleich wieder für entsprechend Überschriften. So ein Artikel bei dem man denkt, dass es gleich wieder rumsen wird, der schafft eben entsprechend Klicks. Wenn dann drinsteht, dass die Wissenschaft davon ausgeht, dass es eben gar keine Reaktivierung geben wird, nur dass man diese eben nicht ausschließen könne, dann wurde der Artikel eben trotzdem gelesen. Ausschließen können die einen solchen weiteren Ausbruch auf La Palma aber aus Prinzip nicht. Die Insel bleibt nun mal vulkanisch aktiv. Das mit der Reaktivierung, also dass die Geschichte an der selben Stelle nochmal losgeht, lässt sich am ehesten mit den Aussagen der Vulkanologen während des eigentlichen Ausbruchs erklären. Hier haben viele Hobby-Vulkanologen und Teilzeitapokalyptiker immer wieder einen großen Ausbruch im Südosten prophezeit, weil es dort zu der größten Bebentätigkeit kam. Die Vulkanologen haben aber gleich gesagt, dass sie eher nicht davon ausgehen, weil ja eben eine aktive Öffnung existieren würde, und das Magma sich immer den leichtesten Weg zur Oberfläche suchen würde. Wenn es also zu einer neuen akuten Tätigkeit kommen würde, dann ist momentan davon auszugehen, dass der bislang bewährte Weg des Magmas nicht unwahrscheinlich ist. Das bedeutet aber nicht, dass es an irgendeiner Stelle auf der Insel zu einem Ausbruch kommt. Wobei sich das eben generell nicht ausschließen lässt, was die seriösen Wissenschaftler aber schon die ganze Zeit behaupten. Das die Vulkanampel auf gelb gelassen wurde, ist tatsächlich so. Wenn man aber die Begründung, die eben auch genannt wurde, weggelassen hat, dann ist das arg unseriös. Die vulkanische Gefahr, von der gesprochen wird, bezieht sich nämlich auf die Gefahren die aus unserem vergangenen Ausbruch hervorgehen. Hier ist von einer Instabilität der Lavagebiete die Rede und von einer Gefahr, die durch die dort teilweise immer noch bestehenden hohen Temperaturen hervorgeht. Noch unseriöser wird es dann, wenn man die Aussage, dass La Bombilla und Puerto Naos jederzeit geräumt werden müssen, so stehen lässt. Auch hier hat PEINPAL nämlich eine Begründung geliefert. Und es geht dabei gar nicht um eine Reaktivierung des Ausbruchs, sondern um die Situation der Gase dort. Deshalb stehen da ja überall Messgeräte und es soll sogar, wenn die Gebiete eines Tages wieder zugänglich sein sollten, ein sehr engmaschiges System entstehen, das, sollten die Gasemissionen ein kritisches Niveau erreichen, dafür sorgt, dass dort schnell und sicher evakuiert werden kann.

Eurowings ist der nächste Kantonist der uns nach EasyJet in die touristische Suppe spuckt. Da bekommen nämlich gerade manche Leute eine Nachricht, oder müssen die noch selbst in der App suchen, dass da so einiges anders ist. Der Dienstagsflieger von Hamburg geht nicht mehr direkt, sondern fliegt nun über Düsseldorf und wird mit diesem Flug zusammengelegt. Manche dieser Flieger sind nun ausgebucht, weil aber nun 2 halbe Flieger mehr als einen vollen ergeben, ist die Geschichte nun etwas schwierig. Manch einer wird sich ärgern, dass er nun statt 4,5 h stolze 10 h für die Anreise benötigt. Allerdings gehört der dann noch zu den Gewinnern. Andere haben einfach eine Stornierung bekommen, mit der Begründung, dass der Flug gestrichen sei. Rückflüge am Dienstag nach Stuttgart, werden plötzlich über Hamburg angezeigt, auch hier droht weiteres Ungemach. Bei einigen Rückfügen nach Düsseldorf taucht das mit Hamburg auch auf. Da hat man für die Dienstagsflüge wohl einiges zusammengeschmissen und nun sind dadurch eben bereits einige Flieger nicht mehr buchbar. An den Samstagen steht aber noch alles wie gehabt drin. Trotzdem sollten die, die in den nächsten Wochen Eurowings gebucht haben, nun regelmäßig in den Posteingang schauen.