Regnen wird es die nächsten Tage. Die ganz spannende Frage ist aber nun, wieviel Wasser da zu erwarten ist. Die verschiedenen Modelle versprechen nämlich ganz unterschiedliche Wassermengen, und so weiss derzeit niemand was das tropische Tief „Ten“, wie es nun heißt, und gerade auf dem Weg Richtung Norden ist, für uns bereithält. So haben die einen die Prognose runter gesetzt und reden von mäßigen Niederschlägen, während andere weiterhin vom schlimmsten Fall ausgehen und der Ansicht sind, dass 150ml in 12 Stunden drin sind. Die Zahlen, die in den vergangenen Tagen schon verkündet wurden lagen da sogar teilweise um ein Vielfaches drüber. So gesehen bewegen wir uns schon mal in eine ganz gute Richtung. Zum Rumpaniken ist nun aber auch wirklich nicht der richtige Zeitpunkt. Was Naturphänomene anbelangt, die uns hart treffen, da sind wir für die nächsten Jahre schon gut bedient. Deshalb hat aber das Gerede, vom Wirbelsturm, der da Richtung Kanaren ziehen soll, hier schon bei dem ein oder anderen für ein schlechtes Bauchgefühl gesorgt. Aber die Wetterfrösche haben ja schon vor Tagen gesagt, dass wir höchstens mit den Ausläufern zu tun haben werden, weil der, von allen prognostizierte Weg, den das Ding einnehmen wird, nach Westen abknicken soll und sich südlich der Inseln Richtung Atlantik bewegen wird. Die Frage ist aber, wann der Knick kommen wird und das erklärt dann eben auch die Differenzen in den vorhergesagten Niederschlagsmengen.
Der Spanische Wetterdienst AEMET ha dann schon mal für die nächsten Tage eine gelbe Wetterwarnung in Sachen Regen für sämtliche Inseln ausgegeben und für Sonntag dann auch schon auf orange erhöht. Die Kanarische Regierung hat die Inselpräsidenten zum Rapport bestellt um zu erörtern, wie man mit der Situation umgehen sollte. Jetzt gibt es aber ganz offiziell eine Warnung seitens der Kanarischen Regierung, die ab heute Nacht um 12 Uhr in Kraft tritt. Man beruft sich dabei ausdrücklich nicht nur auf die Daten die AEMET modelliert, sondern eben auch auf andere Institute. Die Warnung gilt nun bis Montagmittag und das Ganze läuft unter der Rubrik „alerta maxima“, also höchste Alarmstufe. Schwerpunkt ist der Regen, so geht man auf den westlichen Inseln und Gran Canaria von 60l / 12 Stunden am Samstag aus und von 100l /12 Stunden am Sonntag. Vereinzelt aber auch bis zu 150l und bis zu 30l pro Stunde. Auf Fuerteventura und Lanzarote erwartet man bedeutend weniger. Auch wird vor Gewittern gewarnt, es bestehe die Möglichkeit, dass es zu heftigen Entladungen kommen könnte, und auch Hagel sei im Bereich des Möglichen. So eine Warnung hat dann natürlich direkt Folgen: Sämtliche öffentlichen Aktivitäten sind damit gestrichen und natürlich ist auch erstmal nichts mit Wandern auf den Inseln. Also schon zuhause bleiben, und alldieweil Gewitter, die Geräte ausstecken, elektrische Erdung war hier lange Jahre ein Fremdwort. Ganz wichtig ist der Internetrouter. In den vergangenen Jahren herrschte da, nach einem Gewitter immer massive Mangellage, sprich, das was die Händler da hatten war ganz schnell weg und auf so einer Insel dauert es mit Nachschub. Von Wind war auch die Rede, allerdings nur vereinzelte Böen, aus Nordosten, was sich auch schon wieder besser anhört, als noch gestern, da wurden noch ungewöhnliche Böen aus Süd und Südwest für La Palma genannt was mit dem Betrieb unseres Flughafens nicht wirklich in Einklang zu bringen ist.
Was für uns eben bei solchen Regenmengen immer problematisch ist, ist die Topografie der Insel. Überall geht es eben steil runter und so ein Barranco läuft dann zügig mal voll und es entstehen ganz schnell reisende Flüsse. Helfen könnte der Regen von letzter Woche, damit ist es nämlich nicht mehr gar so trocken und der Boden kann mehr aufnehmen. Für die Insel selbst ist Regen natürlich eine feine Sache, allerdings nützt uns hier die pure Niederschlagsmenge gar nicht so viel, das Nass sollte gut verteilt sein, wenn das ganze nämlich bei Tazacorte am Ende ins Meer läuft, dann ist es einfach weg.
Mittlerweile hat Canarias Ahora tatsächlich einen Liveticker eingerichtet damit man da die ganze Zeit up to date sein kann. Normalerweise kennt man das nur von SPON, die uns da seit mehr als einem halben Jahr aus der Ukraine auf dem laufeneden halten.