Seit gestern sind die Bauarbeiter auf der Piste dabei für eine Erleuchtung zu sorgen. 160 Solarbetriebene Straßenlaternen werden da drauf gebaut. Das mit dem Solar soll die Verkabelung vermeiden, nicht dass da die Isolierung wegschmilzt. Es bleibt nämlich heiß, und man kann bei der Überfahrt an manchen Stellen schön sehen, wie die Luft flimmert. Wegen der Hitze gibt es auch Betonsockel unter die Laternenmasten. Der Aufwand ist also groß und man darf gespannt sein, wie lange das dauern wird. Wenn man die schwarze Piste, auf schwarzem Grund, dann nämlich illuminiert, dann soll die nächtliche Beschränkung der Piste, derzeit nur von 6-22 Uhr geöffnet, fallen und man darf dann 24h hin- und herfahren, ganz so wie man es braucht. Für die Gebiete südlich der Lava ist das immens wichtig. In Las Manchas, ist nach Aussage der Präsidentin der Nachbarschaftsvereinigung, bislang nur rund die Hälfte der Bewohner zurückgekehrt, ganz einfach, weil die Geschichte nicht wirklich praktikabel ist. Wenn aber die Leute nicht zurückgehen, dann haben die Geschäfte dort auch keinen Grund zu öffnen, das Selbe gilt auch für die Restaurants. Der geneigte palmerische Weinkonsument, möchte sich nun mal nicht bereits um 21 Uhr aus der Bodega Tamanca verabschieden, damit das Personal noch nachhause kommt. Damit lohnt sich das Öffnen einfach nicht. Umgekehrt möchten die Leute aber nicht zurück, wenn es an Infrastruktur fehlt, und so bedingt das eine das andere. Man sollte bei der Geschichte auch nicht ausschließlich an die Vertriebenen aus las Manchas denken. Jede Rückkehr eines Palmeros in sein ursprüngliches Zuhause, nützt dem gesamten Tal direkt. Wer hier nämlich eine Unterkunft räumt, weil er zurückgeht, schafft direkt Wohnraum für andere, die immer noch nichts haben, bzw. unter den extrem hohen Preisen leiden.
Den größten Sprung bei dieser Entlastung erhoffen wir uns von dem Tag, an dem Puerto Naos und La Bombilla wieder frei zugänglich sein werden. Wann das sein wird kann aber niemand sagen. Und deshalb hat das kanarische Parlament nun reagiert. Der Minister für öffentliche Arbeiten, Verkehr und Wohnungswesen der Kanarischen Regierung, Sebastián Franquis, hat dort mitgeteilt, dass der Bau von 160 Wohnungen geplant sei. Speziell für die Vertriebenen der beiden Ortschaften. 12 Millionen Euro werden dafür bereitgestellt, jeweils zur Hälfte aus Madrid und zur anderen Hälfte von der kanarischen Regierung. Allerdings dauert das, bis man soweit sein wird. Die Kalkulation ist auf zwei Jahre festgelegt. Erst mal muss nämlich klar sein, wo diese Unterkünfte entstehen sollen und da haben die entsprechenden Gemeinden die Hoheit. Franquis hat mit den Verwaltungen von Los Llanos und Tazacorte, bereits Kontakt aufgenommen. Geplant ist, dass die Wohnungen mit Fertigbetonelementen errichtet werden sollen um die ganze Geschichte zu beschleunigen. Wenn man nun betrachtet, dass mehr als die Hälfte derer, die immer noch in Hotels untergebracht sind, aus Puerto Naos und La Bombilla stammen, sei es nun, so der Minister aber an der Zeit darüber nach zu denken, inwiefern die provisorischen Holz- und Containerhäuser, nicht für genau diese Klientel in Frage kommen. Schließlich seien diese ja ausdrücklich für eine Übergangsphase konzipiert. Allerdings muss da dann auf höherer Ebene etwas geschehen, weil die Finanzierung und die Bereitstellung dieser ausdrücklich unter der Nothilfe für die betroffenen laufen, die Ihr zuhause an die Lava verloren haben.
Nach wir vor weiß niemand wie lange die Situatioin in den beiden Küstenorten noch anhalten werden. Und so bezeichnete der Professor für Petrologie und Geochemie an der Universität La Laguna, Ramón Casillas, gestern, dass der besorgniserregendste post-eruptive Prozess auf La Palma die anhaltende Entgasung sei, die derzeit in der Gegend von La Bombilla und Puerto Naos stattfinde. Er hat auch nochmal erklärt, von wo das Gas kommt. Es besteht nämlich kein direkter Zusammenhang zwischen dem Hauptkrater und den CO2- Gasen dort unten, auch wenn das manch einer so vermutet. Die Ausgasungen stehen in Verbindung mit der Neuausrichtung des eruptiven Prozesses nach Südost am 25. November und am 4. Dezember, also der neuen Emmisionrisse der Lava bei m Gebiet von Corazoncillo und westlich des Friedhofs von Las Manchas, wo somit die Quelle des Übels liegt. Das Gas diffundiert dann durch das hydrothermale System, das sehr rissig ist aber oberhalb der eigentlichen Magmakammer liegt. Die Gase in diesem System werden dann über die Verdrängung nach oben gedrückt. Anschließend sinken diese, bei nachlassendem Druck, relativ oberflächennah wieder durch die Hohlräume (Lavaröhren) vergangener Ausbrüche, in Richtung Westen, weil das CO2 eben schwerer ist, als die Umgebungsluft. Erst wenn das Gas auf die Küste trifft, tritt es endgültig an die Oberfläche.