Auch wir feiern hier traditionell den Martinstag. Die Kinder laufen aber nicht mit Laternen rum, sondern es werden Maronen gefuttert und die erwachsenen nehmen dazu noch ein Glas Wein. Für die Winzer der Insel hat das aber noch eine besondere Bedeutung. Da die Ernte bereits abgeschlossen ist, wird nun gewissermaßen das Fass angestochen und die neuen Tropfen feierlich „begrüßt“. Nach drei Jahren fand das Fest nun gestern wieder statt und als Veranstaltungsort wurde Mazo gewählt. Veranstalter ist die Aufsichtsbehörde die für die geschützte Herkunftsbezeichnung unseres Inselweines da ist, aber es sind, neben den Produzenten, eben auch Politiker anwesend und sogar ein Priester, der die ganze Sache segnet. Insgesamt war die Ernte ganz gut, von knapp 1.150 Tonnen Trauben ist da die Rede. Zu der geschützten Herkunftsbezeichnung gibt es nun noch eine andere Neuigkeit. Unser Wein stammt ja im Normalfall aus Edelstahlfässern. Ein kleiner Teil wird aber auch noch in alten Holzfässern gelagert. Und hier kommt die Besonderheit des hier verwendeten Teaholzes ins Spiel. Dieses Holz ist nämlich extrem Harzig und macht den Trauebensaft für den normalen Gaumen häufig eher ungenießbar. Das Zeug schmeckt wir griechischer Retsinawein, der Wein genannt werden darf, obwohl das Harz extra zugeführt werden darf. Hier wird das freilich nicht gemacht, aber man ist natürlich dahinter gestiegen, dass wir unseren natürlichen Harzwein auch entsprechend vermarkten können. Hierzu muss aber eben eine Besonderheit festgestellt werden und deswegen hat man das Zeug chemisch analysieren lasse um Unterschiede zur griechischen Panscherei zu finden. Und die ersten Ergebnisse stimmen die Vermarktungsstrategen recht zuversichtlich. Der Teawein hat wohl eine einzigartige Inhaltsstoffe, die bei den Privatwinzern sogar noch in einer höheren Konzentration festgestellt wurden, und unterscheidet sich dadurch von anderen harzhaltigen Weinen.
Getrunken wird heute auch in El Paso. Hier gab es heute die erste Runde der Copa del Rey zu bestaunen. Gegner von Atl. Paso war Real Murcia, eine Mannschaft, die wegen ihrer langen Zugehörigkeit in der ersten spanischen Liga einen großen Namen trägt. Sportlich ist man da gerade wieder auf dem Weg nach oben und hat den festen Plan in die zweite Liga zurück zu kehren. Wie immer, wenn man zu ambitioniert war und sich auf das Geld von Investoren verlassen hat, die einen dann über die finanzielle Klinge springen lassen, lief das sportlich in den letzten 10 Jahren nicht mehr ganz rund. Aber Murcia ist wieder auf dem aufsteigenden Ast und war somit gegen El Paso auch der klare Favorit. Hier im Dorf wurde gestern bereits mit den Feierlichkeiten begonnen. Gleich im Anschluss an das San Martinsfest, hat man die vorhandene Bühne genutzt um das Sondertrikot für den Pokalwettbewerb zu präsentieren. Die Idee stammte von der Inselregierung und der Club hat die Sache mit dem Vulkantrikot umgesetzt. Schwarz mit roter und gelber Lava drauf. War ja nur für dieses eine Spiel dachte man sich, welches aber eben das größte der Vereinsgeschichte war. Und nun gibt es doch tatsächlich noch eine Partie. Nach frühem Rückstand schaffte man in der 86. Minute den verdienten Ausgleich und hat dann auch noch die Verlängerung, trotz Unterzahl, wegen Platzverweis und Verletzung überstanden. Das Elfmeterschießen gab dann den Nerven aller Anwesenden den Rest. Nur 2 von Fünf Elfern hat man versenkt und Murcia hatte zweimal die Chance den Sack zu zumachen. Am Ende stand es 2:2 und es ging im Eins gegen eins weiter. Held des Tages war dann Luis der Torwart, der den sechsten Schuss der Murcianer parierte und insgesamt 3 Elfer gehalten hat. Am Mittwoch gibt es dann die Auslosung für die zweite Runde der Copa del Rey, und nun ist es fast sicher, dass man auf einen Erstligisten treffen wird, weil das Lossystem so gestaltet ist, dass es viele verschieden Töpfe geben wird, wobei die Erstligisten auf jeden Fall auf einen Vertreter der unteren Ligen treffen werden. Die verbliebenen Teilnehmer der 4. Und 5 Liga werden denen zugelost, und nur wenn kein Erstligist mehr über ist, kommen die Zweitligamannschaften ins Spiel. Deswegen fangen nun hier alle an ihren persönlichen Wunschzettel auszufüllen. Barcelona und Madrid sind nicht möglich, die steigen erst in der nächsten Runde ein. Aber Atletico Madrid, Bilbao oder Sevilla wären auch ein Traumlos.