Wo ist das Vögelchen?

In Los Llanos hat die Gemeinde sich einen neuen Fotoapparat geleistet. Und man gedenkt da nun eifrig Schnappschüsse zu machen. Gewünschte Motive sind KFZ, und dann vor allem die, die zu sehr auf die Tube drücken. Die stationären Blitzer in Los Llanos an der Hauptstraße gibt es ja nun schon ein Weilchen, und kaum einer lässt sich da noch fotografieren.  Dann ist ab und an noch die Guardia Civil Trafico, mit ihren fies präparierten Autos unterwegs, die verteilen sich aber über die ganze Insel. Die Chance, dass die einen dranbekommen ist also recht gering. Eine andere Nummer bleibt der feste Kasten oben beim Besucherzentrum in El Paso. Der liefert seit Jahren massenhaft Fotos und dient dem spanischen Staat somit auch als Einnahmequelle. Auf den Kanaren ist diese Fotofalle stets unter den Top 5. Das Ding in Los Llanos ist aber nun ein gemeindeeigener Apparat, und natürlich teilt man uns mit, dass man den selbstverfreilich zum Wohle der Bürger angeschafft habe. Die zuständige Gemeinderätin, Lorena Hernández, erklärt, dass das Ziel der neuen Radarfalle darin bestehen würde, „das Bewusstsein der Einwohner und Besucher für die Bedeutung der Verkehrssicherheit und der Geschwindigkeitsbegrenzung, insbesondere auf den Überlandstraßen, weiter zu schärfen“. Also werden nun nicht nur die Palmeros an die erzieherische Kandare genommen, sondern auch die Besucher und damit die Touristen. Man darf sich da auch als Mietwagenfahrer nicht die Hoffnung machen, dass man da davonkommt. Wenn der Vermieter ein Ticket bekommt, dann schaut der in den Vertrag, wer das Auto hatte, und dann bekommt man das nach Hause nachgeschickt. Und das ist hier richtig teuer. Spannend an der Geschichte mit dem neuen Blitzer ist, dass die Bürger von Los Llanos die Möglichkeit haben, im Internet Vorschläge zu machen, wo man das Ding platzieren könnte. Da werden die „Abkürzungsstraßen“, die gerade gerne von jungen Fahrern mit erhöhtem Tempobedürfniss genutzt werden, direkt zum Sicherheitsrisiko für den jugendlichen Geldbeutel. Da wir selbst an genau so einer Straße wohnen, weiß ich wovon ich rede, wenn die Deppen des Nachts an der Wand unseres Schlafzimmers vorbeirattern. Bei allem Verständnis, dass man da also auch mal was unternimmt, hat man selbst natürlich auch entsprechende Befürchtungen, dass man den Fotografen in die Falle geht. Die Toleranzschwelle, bei Geschwindigkeitsüberschreitungen ist im unteren Bereich gleich null, da hier Prozente angelegt werden. Tempo 32 in der 30er-Zone reichen also direkt aus, und wenn die Gemeinde, ob die selbst kassiert oder das dann ans Trafico weitergeleitet wird, weiß man gar nicht, ähnliche Beträge aufruft, wie die normale Verkehrsbehörde, dann stehen da € 100,- auf dem Deckel, die man bei zeitnaher Begleichung aber noch halbieren kann. Wichtig ist also, dass man direkt den Fuß vom Gas nimmt, wenn man ein blauweißes KFZ erspäht. Auf dem Foto, dass zur Pressemeldung rausgegeben wurde, ist nämlich ein Fahrzeug der Lokalpolizei zu sehen.

Wo das Vögelchen ist, fragt sich auch die Umweltabteilung der Inselregierung von La Palma unter der Leitung von María Rodríguez. Die sind auf der Suche nach Halsbandsittichen, die hier nichts verloren haben und zu den invasiven Arten zählen. Der Kramer-Sittich (Psittacula krameri) fühlt sich sehr wohl in unseren Gefilden und hat sich auf einigen der anderen Inseln schon ganz gut ausgebreitet. Gerade auf Teneriffa ist der Vogel häufig zu erblicken. Hier auf La Palma gab es auch einige Sichtungen, aber das letzte Mal in 2018. Und nun wagt man zu behaupten, dass man die Tiere im Griff hätte. Nicht nur, dass es in freier Wildbahn keine Exemplare mehr geben soll, man habe auch 20 Vögel in privater Haltung lokalisiert und stattet den Besitzern regelmäßige Besuche ab, um zu prüfen, ob der Vogel sich noch in seinem Käfig befindet. Zucht und Weitergabe sind untersagt. Man weiß aber nicht nur von diesen 20 Tieren, sondern hat auch Informationen über 4 weitere Exemplare, von denen aber keiner den Halter kennt. Auch, dass es noch mehr dieser Biester geben könnte, wird nicht ausgeschlossen.