Der Doktor meint das geht schon

Der Doktor heißt Aldo González Brito und ist Mitglied des wissenschaftlichen Ausschusses des auf La Palma aktivierten Vulkan-Notfallplans (PEVOLCA). Der Arzt und Professor der Universität von La Laguna hat bei der Sitzung am 18. November eine private Einschätzung der CO2 -Situation in Puerto Naos abgegeben. Dabei kommt er zu dem Schluss, dass die Situation im Außenbereich und im oberhalb der Keller und Erdgeschoße, sieht man von dem Gebiet der Playa Chica ab, die Gefahr durch Gase, kein Gesundheitsrisiko mehr darstellen würde. Allerdings sei es notwendig, dass auch in den höhergelegenen Geschossen regelmäßig gelüftet werde.  Er schlägt deshalb vor, dass die Bewohner Stück für Stück in ihre Wohnungen zurückkehren sollten. Die Idee zur Umsetzung seines Planes sieht so aus, dass man mit 10 Häusern, in einer Art Pilotprojekt beginnen sollte. Die Messungen, die dort durchgeführt wurden, geben seiner Ansicht nach her, dass der Aufenthalt im freien komplett unbedenklich sei, da die Werte durchgängig unter 1.000 ppm liegen würden. Die Erfahrung, die mit Belüftungen in höher gelegenen Stockwerken gemacht wurden, würden ebenfalls ergeben, dass es dort im Prinzip ungefährlich sei. Anders sehe es in den Erdgeschossen aus, hier seien die Werte nach wie vor zu hoch. Ebenso im begrenzten Gebiet um die Playa Chica. Der Arzt gibt hier eine Einschätzung aus seiner persönlichen medizinischen Sicht. Wie so etwas dann umgesetzt werden kann und soll, steht dann aber wiederum auf einem anderen Blatt geschrieben. Immerhin müssen die Bewohner ja immer durch das Erdgeschoss in ihre Wohnungen gelangen. In Eigenverantwortung sollte das kein Problem sein, da kurz durch zu huschen. Da kann man im Prinzip sicher sein, dass da nichts passiert. Die Frage ist aber, wie man dann verhindert, dass die Leute sich in irgendeinem Gutglauben im Erdgeschoss verweilen, weil man mit dem Nachbarn, den man da trifft, eine Stunde lang ins Quatschen gerät. Das ließe sich sicher alles irgendwie regeln. Man könnte z.B. einen Alarm im Treppenhaus anbringen, der den Bewohnern, bei schlechter werdenden Werten mitteilt, dass man da nun besser weggehen sollte. Die ganz andere Frage ist aber nun, ob da momentan überhaupt Leute bereit wären zurückzukehren. Schließlich gibt es dort gar keine Infrastruktur mehr. Sämtliche Geschäfte und Lokale sind nun mal im Erdgeschoss gelegen. Die Hoffnung und Forderung, dass man das alles wieder aufmacht, und den Betreibern und Besuchern der Geschäfte und Lokale die ganze Geschichte eigenverantwortlich ans Bein nagelt ist eher vergebens. Die Verantwortlichen hier sind nicht bereit ein Risiko einzugehen. Und ganz ehrlich, man überlege sich mal, was hier los wäre, wenn irgendein Besucher hier gesundheitliche Problem haben sollte, weil er zu tief ins CO2-Glass geschnuppert hat. Betrachtet man dann noch die Tatsache, dass wir uns hier auch nicht gerade kooperativ gezeigt haben, was die Einschränkungen, bezüglich des Betretens der Lava und der gesperrten Zonen betrifft, ist es auch nachvollziehbar, dass die Politiker nicht gerade das größte Vertrauen haben, was unser Verhalten hier angeht. Das betrifft ja nicht nur die Insulaner, die die Situation vielleicht sogar etwas besser einschätzen können, sondern auch Besucher von außen. Kurz nach Beendigung des Ausbruchs sind hier an mehreren Stellen blonde Eltern mit blonden Kindern auf der noch heißen Lava gesichtet worden. Und auch jetzt sieht man regelmäßig Mietautos, die mitten auf der Lavapiste anhalten um dort rum zu laufen. Dass da auch die Bauarbeiter rumlaufen, hat ja damit nichts zu tun. Die wissen, wo sie hinlaufen können und wo nicht. Dass es da an manchen Stellen noch richtig warm ist, haben ja die Dampfwolken, verursacht durch den Regen der letzten Tage gezeigt.

Wir in El Paso wollen „Kulturhauptstadt“ der Kanaren werden. Man kann da Online abstimmen. „Mejor Pueblo“ nennt sich das, und El Paso geht eben im Bereich Kultur ins Rennen.  Aus ganz Spanien haben es da Dörfer ins Finale geschafft und auf den Kanaren muss sich El Paso dann noch mit Icod de Vinos auf Tenereiffa und Santa Brigita auf Gran Canaria rumschlagen. Wir führen hier vor allem unser Seidenmuseum ins Feld, aber unter anderem auch die Kringelbilder unserer Ureinwohner, verschieden Kapellen und nicht zuletzt die Pinie der Jungfrau. Abgestimmt werden darf auch noch in den Bereichen Landwirtschaft, Technologie und „maritimes“ Dorf. Organisiert wird diese Geschichte von verschiedenen Zeitungen aus den unterschiedlichen Regionen.