Es scheint ganz gut voran zu gehen mit dem Bau der Küstenstraße, die Tazacorte mit Las Norias verbinden soll. So gut, dass man sagt, dass die Verbindung schon Ende April soweit fertig sein soll, dass man den Betrieb aufnehmen könnte. Besuch aus dem Verkehrsministerium war hier, um mal zu schauen wie das so läuft und man hat sich die Baustelle mit Borja Perdomo, Vizepräsident der Insel und gleichzeitig Inselrat für Infrastruktur angeschaut. 38 Millionen sind dafür bereitgestellt und bis Ende Dezember hat man bereits 11 Millionen davon verbaut. Wenn sich die hohen Tiere bei sowas treffen, dann muss natürlich wieder besonders betont werden, dass die Umstände unter denen da hochdrücklich gearbeitet wird, besonders schwer seien, alldieweil das Gestein noch heiß sein und so weiter und so fort. Der neue Abschnitt der in die Abzweigung der LP 215 in Tazacorte münden soll, wird 3,9 Kilometer lang und geplant ist ein Ausbau, der 70km/h zulassen soll. Das wäre gegen die 20 Km/h auf der derzeitigen Piste schon mal ein Vorteil. Dennoch bleibt die Verbindung für viele Leute hier Stein des Anstoßes. Die, die an die Anschlussstrecke bei Tazacorte Land abgeben sollen und zwangsenteignet werden sollen, sind nicht begeistert, ebenso wenig wie einige Anwohner, die befürchten, dass sie nun eine vielbefahrene Straße direkt an den Gartenzaun bekommen. Proteste hat es da gegeben und man hat sich mit den Anwohnern dann irgendwie auf einen Kompromiss geeinigt. Es gibt aber auch noch eine andere grundsätzlichere Kritik an der Baumaßnahme. Da schwebt ja immer noch die Idee der Verbindung entlang der Küste bis nach Las Indias ganz im Süden durch die Köpfe mancher Infrastrukturplaner. Da wird ja schon lange drüber nachgedacht, die letzten Meter zwischen El Remo und Las Indias zu überbrücken. Allerdings sind die Pläne bislang immer gescheitert, weil man den Steilhäng dort, wo es immer wieder zu Erdrutschen kommt, nicht in den Griff bekommt. Das wäre mit Tunnel, oder sogar einer Straßenverbindung auf Stelzen draußen auf dem Wasser, was auch schon Thema war, einfach zu teuer. In diese Planung gehörte aber auch immer der Ausbau der LP215 und da schafft man nun zumindest Tatsachen.
Dass die alte Küstenstraße bislang nicht sonderlich frequentiert war, spielt bei der Kritik auch noch mit rein. Allerdings sind nun aber die Voraussetzungen eben ganz anders. Wir hatten mal vier Straßen in den Süden, Die von Tacande, die LP2, die LP213 und eben die alte Küstenstraße. Nun haben wir eben nur noch die Piste, über der der gesamte Verkehr geschleust wird. Noch geht das ganz gut, eben weil bislang nur Las Manchas oder Fuencaliente die Ziele sind. Sollte aber Puerto Naos irgendwann wieder aufgehen, dann wird es rappelvoll auf der Strecke. Wenn die Anwohner von Tazacorte sich nun beschweren, dass sie zukünftig eventuell mehr Verkehr vor der eigenen Haustür haben, dann freuen sich sicherlich die aus La Laguna und dem Ortsausgang von Los Llanos, dass da wiederum etwas weniger sein wird.
Außerdem sorgt die neue Straße auch für Infrastruktur und da kommt auch wieder die Geschichte von Diego ins Spiel, liegen doch die 800qm Land, auf die er sein Haus bauen möchte, ebendort an der Strecke. Dadurch kann Strom und Trinkwasser hingeleitet werden. Und ja, auch diese Geschichte geht gut voran. Nach 48 h Stunden sind nun knappe € 6.000, – zusammen. Ich bin da gerade irgendwo zwischen fassungslos und überwältigt und habe keine Ahnung, was man da außer „tausend Dank“ sagen soll. Das geht an alle, ganz unabhängig wieviel da eingegangen ist und zeigt auch wieder, dass diejenigen, die La Palma lieben und hierherkommen, eine Verbindung zur Insel und den Menschen hier haben. Sowas mitzubekommen ist einfach nur schön. Aber natürlich muss die Geschichte nun noch weitergehen. Als Ziel habe ich immerhin einfachmal tollkühn €20.000,- ausgerufen, und da sind es noch einige Meter bzw. Euros hin. Wer nun nicht versteht, von was die Rede ist, der möge sich einfach den Blogeintrag vom 2.1. anschauen, da ist das ausführlich erklärt. Der Link zu der Aktion ist aber auch nochmal hier zu finden.