Wir haben einen Plan

Es ist wichtig, dass wir einen haben. Bei unserem Plan geht es um die Nutzung der Flächen um und auf der Lava. Man hat da nun tatsächlich was ausgearbeitet und veröffentlicht. Allerdings, dass ist bei Plänen immer ein Problem. Müssen wir das nun von der kanarischen Regierung absegnen lassen, damit das Gültigkeit hat. Ausgearbeitet haben das Dekret die betroffenen Gemeinden und die Inselregierung unter Beteiligung von Betroffenen und Experten. Allerdings kann man das dann erst im Februar vorlegen, weil es natürlich da auch Einspruchsfristen gibt. Zwei Punkte fallen direkt auf: Zum einen geht Banane immer, und man möchte sich da auf ziemlich großer Fläche noch ein paar Optionen offenhalten. Man erklärt die Nutzung von einem recht großen Gebiet nämlich als unsicher. Da ist die Lava noch heiß und man muss eben abwarten, wie sich das entwickelt. Jedenfalls ist das Gebiet, dass nicht angetastet werden soll/ darf in dem Vorschlag gar nicht so groß, wie manch einer befürchtet hat. Da bleibt zu hoffen, dass die Geologen, von denen manch einer meinte, dass wir die Finger komplett von der Lava lassen sollen, da das alles von gigantischer wissenschaftlicher Bedeutung sei, die Füße stillhalten werden und sich bei der Bevölkerung nicht unbeliebt machen. Aber deswegen haben wir ja auch einen gewaltigen Teil in der Schwebe, über den irgendwann in der Zukunft entsprechend nachverhandelt werden kann. Klar ist aber auch, dass man nicht mehr wild in die Gegend bauen darf und der Zersiedlung entsprechend Einhalt geboten werden soll. Den Plan gab es aber spanienweit schon vor dem Vulkan und damit hart sich also gar nicht all zu viel geändert. Für die Bebauung ist vor allem Las Norias und auch der östliche Teil von La Laguna vorgesehen Vor allem in La Laguna soll es auf die Lava gehen, was dafür sorgen würde, dass sich die Kirche dort nicht am Dorfrand, sondern wieder zentraler befinden würde. So steht auch der Camino Los Campitos und das drum rum zur Bebauung an. Wenn ich die Karte richtig lese, dann wird auch das Grundstück, auf dem sich der Spar in La Laguna befunden hat für die kommerzielle Nutzung deklariert. Vielleicht bekommt man dann sogar einen Supermarkt zurück. Es kann aber natürlich auch sein, dass man da eine Bananenpackstation hinbaut. Der Teil, der für die Landwirtschaft vorgesehen ist, bleibt der größte Brocken und in dem Plan handelt es sich hierbei um fast das gesamte Land unterhalb der jetzigen Piste von La Laguna nach Las Norias und auch ein gewaltiger Teil oberhalb. Klar reden wir da von Landwirtschaft im Ganzen, aber wenn man bedenkt, dass da ja dann Erde drauf muss, damit da was wächst, dann läuft wohl fast das ganze Gebiet auf den Anbau der Krummfrucht raus. So eine Staude braucht einfach weniger fruchtbaren Boden unter sich als ein Avocadobaum.


Das Hellgrüne darf man nicht anfassen, da steht die Lava unter Schutz. Dunkelgrün geht an die Landwirtschaft, und die gelben Gebiete sind zur Bebauung vorgesehen. Der große rosafarbene Teil steht derzeit noch nicht zur Diskussion, das muss erstmal runterkühlen.

Wegen der Bebauung hat man folgende Sachen als Idee eingebracht. Die Leute, die Ihr Grundstück wieder häuslich bebauen wollen, die dürfen dass, und das Haus soll auch die Ausmaße haben, wie es zuvor war. Auf Grundstücken, auf denen eine Bebauung zuvor möglich war, soll das so bleiben und die Quadratmeterzahl die zuvor theoretisch machbar war, soll unverändert bleiben. Solche Bauten müssen dann aber nicht prinzipiell zum Wohnen genutzt werden, auch die Möglichkeit zur Ferienvermietung soll bestehen, solange das nicht der alleinige Zweck ist. Auch kleinere Geschäfte oder Gaststätten sollen erlaubt sein oder die Errichtung einer Werkstatt zur beruflichen Nutzung, ebenso wir eine Mischform von dem Ganzen.


Hier sieht man, wo gebaut werden soll und wo die Straßen lang gehen werden. Rot ist momentan in Arbeit, und hilft somit bei der Orientierung. La Laguna wächst damit wieder nach Süden, bis zum alten Kreisverkehr (der verschont wurde) am Casa Chicho gegenüber dem Spar.

Für das Management der ganzen Geschichte gedenkt man eine Art „Behörde“ einzurichten. Das hört sich im ersten Moment nach massig zusätzlichem verwaltungsaufwand an, soll aber die ganze Geschichte eher erleichtern. Hier sollen nämlich Vertreter der verschiedenen Ebenen direkt beteiligt sein und die „Behörde“ verfügt dann über ein komplettes Vertragsrecht. Man muss dann also gar nicht mehr alles abklappern, wenn man da was plant, es reicht ein einziges „Ja“ und da Vertreter aller Ebenen schon dabei sind, ist die Sache dann auch Gewiss. Wenn es also dabei um neue Infrastruktur geht , dann entscheiden die und haben gewissermaßen freie Hand.

Bei dem nun vorgestellten Plan, legen die Macher darauf Wert zu betonen, dass es sich hierbei nicht um ein rein städtebauliches oder wirtschaftliches Projekt handeln würde. Vielmehr sei es auch darum gegangen, den Bedürfnissen der Betroffenen zu entsprechen, wieder möglichst nah an die alte Besiedlung ran zu rücken, weil man den sozialen Aspekt natürlich auch berücksichtigen wollte. Wer nun aber meint, dass da ja noch mehrt gehen würde, alldieweil ja auch noch vielmehr Wohngebiete betroffen waren, der möge bedenken, dass da ja auch noch ein gewaltiger Teil in der Schwebe steht, weil die Temperaturen da erstmal nichts zulassen werden. Was nicht ist, kann also noch werden. Allerdings muss der Plan in der jetzigen Form von der kanarischen Regierung erstmal genehmigt werden.