Die Prominenz gibt sich die Klinke in die Hand

Gleich zweimal gab es diese Woche Besuch von nationaler Tragweite auf der Insel. Am Donnerstag war Königin Sofia hier. Die ja eigentlich gar keine Königin mehr ist. Sofia ist nämlich die Mutter von König Filip und die Frau vom Ex- König Juan Carlos. Während der Hans-Carl nach Arabien stiften gegangen ist, war seine Frau Sofia auch in Sachen Stiftung da. Die Königsmutter hat nämlich eine Stiftung, die die spanischen Lebensmittelbanken unterstützt. Darum war sie nun die Lebensmittelbank in Los Llanos besuchen, um zu schauen, was die Helfer da so anstellen, und wie sich die Geschichte postvulkanisch verändert hat. Während des Ausbruchs war man ja massiv am rödeln um die Menschen ohne Zuhause mit Lebensmitteln zu versorgen. Jedenfalls hat Kingmom da nun weitere Unterstützung zugesichert und hat im Anschluss noch die Helfer des Roten Kreuzes besucht.

Jetzt am Wochenende war Señor Presidente, also Pedro Sánchez auf der Insel. Geplant war der Besuch aber gar nicht in seiner Funktion als Regierungschef, sondern er wohnte einer Parteiveranstaltung der PSOE in Mazo bei. Wahlkampf heißt das Zauberwort, aber Pedro gehört zu den besonnenen Menschen, was ihn eher sympathisch macht. Natürlich war in dem Zusammenhang auch der postvulkanische Wiederaufbau Thema und er betonte, wie viel Wert seine Regierung darauf gelegt hatte und immer noch habe, dass man über Partei- und Verwaltungsgrenzen hinwegschaut, damit hier etwas voran gehen würde. Laut Sánchez habe das auch recht gut funktioniert und führte als Gegenbeispiel andere Katastrophen an, wie das Erdbeben in Lorca an. Nüchtern betrachtet ist das vielleicht auch gar nicht so schwer, da seine Partei, sowohl in der nationalen, der kanarischen, als auch in der Inselregierung vertreten ist. Mit Anschuldigungen, im Sinne des Wahlkampfes hat er sich da fein zurückgehalten und hat staatsmännisch die Sorgen und Nöte, im Besonderen der Bevölkerung von Puerto Naos und La Bombilla anerkannt. Richtung politischer Konkurrenz durfte dann Angel Victor Torres, der Präsident der Kanaren feuern. Da bekam die Coalición Canaria vorgeworfen, dass es ihnen an „moralischem und ethischem Mut“ fehlen würde, wenn Sie behaupten, dass keine Hilfe ankäme. 500 Millionen Euro seien bislang auf die Insel geflossen und es würde noch mehr kommen. Vielmehr hielt er der politischen Opposition vor, dass im Jahr 2005 beim Sturm „Delta“ keine Hilfe auf den Kanaren ankam, da sei aber nun mal die CC am politischen Ruder gewesen. Man könne sicherlich einiges besser machen, aber man müsse auch anerkennen, was bislang geleistet wurde. Nach dem Wahlkampfauftritt begaben sich dann Torres und Sánchez noch ins Inselkrankenhaus um dort eine Führung zu machen. Dort wird nämlich gerade ein neuer Computertomograph installiert, den wir aus dem Investitionsplan für Hochtechnologieausrüstung (INVEAT) finanziert bekommen haben. Wenn man dann schon noch in der Klinik ist, hat der Präsident noch verkündet, dass im Staatshaushalt 1,5 Millionen zusätzlich für den Gesundheitsbereich von La Palma vorgesehen sind. Dieses Geld soll speziell für Jugendliche und junge Erwachsene zur psychologischen Betreuung nach dem Vulkanausbruch zur Verfügung gestellt werden.