Heute hat sich die Vereinigung für einen gerechten Bananenpreis auf der Plaza in Los Llanos getroffen um zu protestieren. Die wollen mehr Geld für die Früchte ihrer Arbeit haben, weil die Kosten für Transport, Wasser und Düngemittel exorbitant gestiegen seien. Der Vorsitzende der Vereinigung, Juan Carlos Rodríguez, hat sich im TV-Interview bitterlich über diesen Missstand beklagt. Man würde mittlerweile, spekulationsbedingt, Preise für die Materialien bezahlen, die gewissermaßen jenseits von gut und böse seien. Gleichzeitig würde aber von Abnehmerseite ein weiterhin niedriger Preis für den gelben Krummstängel diktiert werden. Die Tatsache, dass die erhöhten Produktionskosten nicht an den Handel weitergegeben werden können, würden, so Juan Carlos Rodríguez, bedeuten, dass der Produzent der Platanos, derzeit 50 Cent pro Kilo Banane der Güteklasse A, aus eigener Tasche draufzahlen würde. Und überhaupt sei ja der Bananensektor ganz gewaltig vom Vulkan betroffen. So beklagt er auch, dass der Vulkan einen Rückgang der Produktion von 63 Millionen Kilo bedeutet habe, und man hätte sich noch nicht von diesen Folgen für die palmerische Volkswirtschaft erholt. Auf den ersten Blick, geht an der Rechnung nicht wirklich alles auf. Zu lamentieren, dass man pro Kilo 50 Cent draufzahlen würde und sich gleichzeitig über einen vulkanbedingten Rückgang zu beschweren, verursacht leicht kognitive Probleme. Da würde so ein Rückgang der Produktion ja tatsächlich weniger Verlust bedeuten. Wenn ich 63 Millionen Kilo weniger hab, aber pro Kilo einen halben Euro draufzahle, dann hat der Vulkan meine Verluste ja um stattliche 31,5 Millionen Euro reduziert. Aber natürlich ist dem nicht so, da haben wir ja noch die Subventionen, die den Verlust, der in der Produktion entsteht, gleich wieder mehr als wettmachen. Allerdings darf man darüber ja nicht reden, wenn man gerade am demonstrieren ist. Die Rechnung geht ja ganz einfach. Wenn sich der Anbau nicht mehr lohnt, dann ist auch schnell Schluss mit der Bananenproduktion. Die Leute sind ja nicht auf den Kopf gefallen und zahlen da langfristig wirklich drauf. Damit droht Herr Rodriguez dann aber auch tatsächlich. Viele Bananenbauern seien drauf und dann, das Geschäft an den Nagel zu hängen. Aber auch dabei ist natürlich Vorsicht geboten. Sind es doch die Bananenbauern, die massiv möglichst viel vom Lavakuchen forderten um dort weiterhin zu produzieren. Wenn nun einer wieder über die Subventionen schimpfen mag, dann gerne, aber ohne die Platanos wären wir tatsächlich aufgeschmissen. In den letzten Jahren geht der Trend zwar immer mehr Richtung Avocado, die auch exportiert wird, aber die Volkswirtschaft hier braucht einen Primärsektor, der das Geld auf die Insel bringt.
Kalt ist es gerade auf La Palma. Unter 6 Grad werden da morgens in El Paso gemessen und man möchte nicht aus dem warmen Bettchen schlüpfen. So tiefe Temperaturen sind gar nicht so selten, aber momentan geht das, für palmerische Verhältnisse, schlechte Wetter schon eine ganze Weile. Entweder es ist bewölkt und nieselt, was für eine ekelhafte feuchte Kühle sorgt, oder es scheint die Sonne, dann aber in Verbindung mit einem eisig-widerlichem Wind. Eigentlich war für heute dann wieder Regen angekündigt, aber das ging in El Paso nur ganz kurz. In der Nacht hat es aber in höheren Lagen schon Niederschläge in Form von Schnee gegeben, und der Wetterdienst hat eigentlich für die kommende Nacht eine Wetterwarnung wegen Schnee ab 1800 m herausgegeben. Schnee im Winter auf dem Roque ist aber eigentlich ganz normal, schafft es aber jedes Jahr, auf die Titelseiten der Zeitungen. Wir haben einen, in der Summe, frischen Winter, aber in den letzten Jahren haben wir eben auch immer höhere Temperaturen gehabt, als eigentlich normal wäre. Die Altvordern erzählen mit Wonne, wie kalt es früher war. Sogar Geschichten von Schnee bis runter nach La Laguna ist da im anekdotischen Repertoire. Winterliche Schauergeschichten von Ano dazumal nutzen aber nichts. Mir ist kalt und ich mache nun den Ofen an.