Die Straße entlang der Küste sorgt in wahlkämpferischen Zeiten weiter für mächtig Unruhe in Politik und Bevölkerung. Der Randstein des Anstoßes ist nicht der Abschnitt, an dem bereits gearbeitet wird, sondern der nördliche Teil, der entsprechend ausgebaut werden soll und einen Anschluss an die Verbindung nach Tazacorte und später nach Argual bedeutet würde. Dem Projekt würden einige Grundstücke zum Opfer fallen, und im Plan sind dafür auch entsprechend Entschädigungen der monetären Art ausgelobt. Als die Pläne auf den Tisch kamen, haben die betroffenen Anwohner laut protestiert und global Unterschriften gesammelt. Man hätte die Streckenführung gerne anders gehabt und der Protest wurde erhört. Man hat sich die alternativen Konzepte angeschaut und letztlich hat der Minister für Bau, der kanarischen Regierung Franquis beschlossen, dass sich die Inselregierung und die gemeinden dessen annehmen soll und denen 3 Vorschläge vorgelegt. Obwohl auch ein Vorschlag der Plattform der Betroffenen darunter ist, sind diese nun sehr stinkig, vor allem, weil zweite Option, die von diesen vorgebracht wurde, als technisch nicht machbar angesehen wird und deshalb gar nicht zur Debatte steht. Unter den Vorschlägen gibt es nun sogar die Möglickeit, dass auf den einen Abschnitt gänzlich verzichtet werden würde, was den Verkehrt dann durch San Borondon, oder an anderer Stelle durch La Laguna leiten würde. Die Inselregierung hat nun 15 Tage Zeit, um genauso wie die Gemeinden, Ihren Vorschlag zu benennen. Ob diese sich vorher untereinander abstimmen werden bleibt abzuwarten, wenn es aber um die Interessen der Anwohner, wegen des Verkehrsaufkommens gehen wird, sind da Schwierigkeiten zu erwarten. Die Entlastung in San Borondon (Tazacorte), bedeutet eine zusätzliche Belastung in La Laguna (Los Llanos), und das wird sicher zu Problemen in der Abstimmung führen. Die in El Paso sehen das ganz anders und fordern massiv, die Rückeroberung der LP 2, nach Las Manchas, auch wenn einige sagen würden, dass dies derzeit nicht möglich sei, weil es da oben noch zu heiß wäre, würde man sicher eine Lösung finden, das meint zumindest unser Bürgermeister Sergio.
Der Minister für Bau und Infrastruktur, Franquis bekommt es nun von allen Seiten ab. SI Podemos schlägt sich auf die Seite der Protestler und macht im Parlament ordentlich Wind, Die Coalición Canarias möchte lieber die LP 2 haben und findet das alles unsinnig und die Vertreter der Bürgerplattform sind angefressen, weil ihr bevorzugter Ausbau nicht zur Entscheidung steht. Vertreter der Plattform haben mitgeteilt, dass man mit ihnen ja reden könne, nicht aber, wenn die eigenen Bedürfnisse nicht gehört werden. Das hat nun umgekehrt Franquis öffentlich bemängelt, schließlich sei eine Dialogbereitschaft auch von Nöten, wenn man am Ende nicht exakt das bekommt, was man fordern würde. Außerdem hält er die anberaumte Mitbestimmung durch die lokalen, demokratisch gewählten Institutionen, für einen guten Akt der Partizipation. In der Bevölkerung verhärten sich derweil die Fronten. Wenn man sich die Leserkommentare in den lokalen Medien durchschaut, dann geht es von unbedingter Solidarität mit den Gegnern der Straße bis hin zur Empörung darüber, dass dort einige Ihre Pfründe in Form von Bananenanbauflächen nicht hergeben wollen, und sich zum Opfer stilisieren würden, wobei diese doch im Vergleich zu vielen anderen gut weggekommen seien, was den Vulkan betrifft, und ja schließlich auch Entschädigungen für die Enteignungen bezahlt werden würden. Wir sind also weiter von Partikularinteressen betroffen, und jeweils die eine Seite unterstellt der andern, dass eben diese die einzige Motivation für das entsprechende Handeln bzw. der Forderungen darstellen würden.