Hubschrauber

Wenn der Hubschrauber fliegt, dann machen wir uns immer Sorgen. „Feuer“ heißt das böse Zauberwort. Aber im Moment ist so ein Waldbrand nicht wirklich im Bereich der Wahrscheinlichkeit, dafür hat es zu viel geregnet und kalt ist es außerdem. Für Übungen in Sachen Feuer sind wir auch noch recht früh im Jahr. Die vergessen ja sonst, wie man das richtig macht, wenn die Waldbrandsaison losgeht. Dann gibt es, seit Vulkan ja auch immer noch die Möglichkeit, dass das irgendwelche Wissenschaftler sind, die sich die Lava anschauen wollen, oder alternativ, ein wichtiger Politiker, oder gar der König persönlich, der sich, in einer fetten Militärmaschine, über das schwarze Land propellern lässt. Das hätte man aber mitbekommen, wenn da hoher Besuch angestanden hätte. Mehrfach war das Luftfahrzeug heute zu hören und immer habe ich das Gesicht nach oben gedreht, um zu sehen, was denn da fliegt. War aber nichts zu sehen, nur eben das Rotorengeräusch. Heute Abend dann, kam in Canarias Ahora dann die – vermeintliche – Lösung. Die ENDESA unser aller Stromnetzmonopolist, fliegt mit einem Hightechgerät über die Kanaren um mittels Hochtechnologie die Stromleitungen auf mögliche Fehler zu überprüfen und den Gesamtzustand des kanarischen Stromnetztes zu dokumentieren. Da unser Strom komplett oberirdisch verläuft, geht so etwas. Nicht nur eine hochauflösende Kamera ist da mit an Bord, auch wärmeempfindliches Gerät, dass in der Lage sein soll, Veränderungen innerhalb des Stromnetztes wahrzunehmen. Damit kann man dann wohl sehen, ob an irgendeiner Stelle eine Kokelei droht. Laut ENDESA geht es aber vor allem darum, zu sehen, an welchen Stellen die Vegetation zu nahe an die Leitungen kommt, und wo man mal mit der Heckenschere oder gar der Motorsäge ran müsste. Nicht nur auf La Palma ist man unterwegs, sondern auf allen Inseln. 60% sind gecheckt, 40% vor allem auf den östlichen Inseln, müssen noch abgeflogen werden. Die ganze Aktion geht auch noch bis Ende März, Vier volle Monate hat man dafür kalkuliert. Ziel der ganzen Sache soll sein, dass Ausfälle im Leitungssystem minimiert werden. Es ist ja nicht mehr so wie früher, dass hier, inselweit über viele Stunden das Licht ausgeht, aber Stromausfall bleibt hier nicht selten. In den letzten Wochen war es in El Paso gleich zweimal der Fall. Allerdings hatte dies, so munkelt die Gerüchteküche, gar nichts mit den Leitungen zu tun, sondern, es wird zumindest so behauptet, hatten die mal wieder einen Fehler im Stinkekraftwerk in Breña. Die ENDESA ist, als Inhaber des Kabelnetzes verpflichtet, dass das auch Reibungslos funktioniert. Ansonsten drohen drakonische Geldstrafen. Und das scheint auch zu funktionieren. Für einen Totalausfall auf La Palma vor einigen Jahren, wurden die mal zu mehreren Millionen Euro Strafe verdonnert. Das ist ähnlich wie mit den, für deutsche Verhältnisse, horrenden Multas, die man hier bei Verkehrsvergehen bekommt. Wenn Falschparken hier auch nur €15,- kosten würde, dann würde es jeder drauf ankommen lassen. So macht das nun nur der wohlhabende Steuerberater, der seiner Sekretärin dann das Ticket hinschmeißt und die ihm das dann überweißt.