Da kommt mehr an als raus geht

Es geht um die Güter die hier auf der Insel ankommen und im Hafen von Santa Cruz umgeschlagen werden. Die Presse titelt, dass es 22,4 % mehr Waren wahren, als im Vergleichsmonat Januar 2022. Auf den ersten Blick ist das auch logisch. Wir als landwirtschaftlich geprägte Insel haben so kurz nach dem Vulkan natürlich weniger Bananen aufs Festland geschickt, ganz einfach, weil ein erheblicher Teil der Anbaufläche außer Betrieb war. Wir reden da ja nicht nur von der, von Lava bedeckten Zone, sondern auch von den Gegenden, die stark von Asche betroffen waren, oder keine Gießwasserversorgung hatten. Wenn man sich aber die Zahlen anschaut, dann ist der Gedankengang, dass wir hier ganz Spanien mit Bananen versorgen so nicht ganz richtig. Von den 68.579 Tonnen die hier im Januar umgeschlagen wurden, entfielen nur 26.302 Tonnen auf den Export, wobei wahrscheinlich der allergrüßte Teil Bananen und Avocados gewesen sein dürften und da haben wir zumindest ein Plus von 29,55 % zum Vorjahr. Importiert wurden im selben Monat aber 42.278 Tonnen (+18,48 %). Das alles sind nun nur nackte Zahlen und klar haben wir gerade auch einen erhöhten Anteil an Baumaterialen. Spannend wäre nun aber zu sehen, welchen monitären Wert die Importe und Exporte haben. Da gibt es keine direkten Zahlen, aber, da wir hier nichts wirklich haben und produzieren, kaufen wir, von der Limo bis zur Hose, alles von außen ein. Und sowas kostet nun mal Geld. Dass wir hier ein Handelsdefizit haben ist natürlich klar. Die Zeiten in denen man auf La Palma in Armut und Selbstversorgung verbracht hat, sind lange vorbei und deshalb importieren wir, was das Zeug hält. Die Kosten bezahlen Sie. Damit sind nun nicht nur die Subventionen für die Krummfrucht gemeint, schließlich finanzieren wir im Gegenzug auch die Schweinezuchten in Niedersachsen. Das wirkliche Geld, dass auf die Insel kommt, bringen uns die Besucher, die hier konsumieren oder ein Ferienhaus lokal buchen. Der Besitzer nimmt dann das Geld und gibt es nach Möglichkeit hier wieder aus, damit die Scheinchen hier möglichst oft über die Insel kreisen. Wir kaufen dann dafür einen Volkswagen, der wiederum Arbeitsplätze in Deutschland (Niedersachsen) sichert und den Sie dann bei Ihrem nächsten Aufenthalt, bei einem lokalen Anbieter, anmieten können und das Spiel beginnt von neuem. Ob das Modell so Zukunft hat, bleibt fraglich. Aber die Insellage lässt eben auch nicht viel anderes zu. Wenn Greta nun aber sagt, und ganz unrecht hat sie da ja nicht, dass wir das mit der Fliegerei tunlichst bleiben lassen sollten, dann bekommt man schon etwas kalte Füße. Ich würde dann direkt eine Kompromisslösung vorschlagen. Statt 2 Wochen La Palma und dazu noch einige Städtetrips gilt in Zukunft einfach 4 Wochen La Palma und man verzichtet auf Lissabon oder Barcelona. Eh alles völlig überlaufen und touristisch, und man spart Kerosin und CO2. Gleichzeitig rattert unser, etwas auf Sand gebauter, Wirtschaftsmotor weiter und alles wird gut.