Jetzt wird es besser

Gut, manchmal noch ein paar Wolken hier in El Paso und gegen Mittag hatten wir wieder das Gefühl, dass es gleich zu regnen anfangen müsste. Aber dann kam die Sonne wieder raus und nur einzelne Wolken haben sich vor die gelbe Kugel geschoben. Und da kommt nun die Prognose für die laufende Woche ins Spiel. Wohlgemerkt rede ich von El Paso, also zwar auf der „sonnigen Westseite“, aber eben in etwas kühleren Höhenlagen.  Stetig soll das Thermometer klettern, bis zum Sonntag, wo dann tatsächlich Höchsttemperaturen von 25 Grad erwartet werden. Danach soll es wieder leicht nach unten gehen, aber nun scheint es doch, als ob die insulare Eiszeit langsam zu Ende gehen würde. Das war ein fieser Winter hier. In den Jahren, die wir jetzt hier auf der Insel sind, haben wir sowas noch nicht gehabt. Wobei es schon des Öfteren deutlich kühler war. Was aber fehlte, waren die Warmphasen dazwischen, die die Bude mal wieder aufwärmen.  Da bleibt es ständig kalt im Haus. Für abends haben wir einen Ofen, damit bekommt man aber auch nur das Wohnzimmer warm und übermäßig Holz war auch nicht mehr da. Wir sind gerade nochmal hingekommen mussten uns aber einen Kofferraum voller Brennstoff an anderer Stelle besorgen. Werbung für den Tourismus waren die vergangenen zwei Monate nicht wirklich. Da möchte man dem trüben Wetter in der Heimat entfliehen und landet dann hier bei nächtlichen 10 Grad. Das ist im Vergleich zu Deutschland immer noch recht fein, da kommt aber nun der Umstand ins Spiel, dass die Häuser hier eben nicht isoliert sind und auch nur über rudimentäre Heizmöglichkeiten verfügen. Die angestammten Wohlfühltemperaturen eines deutschen Wohnzimmers sind hier nicht zu haben und wenn man dann morgens aufwacht, dann sind es manchmal nur 10 Grad in der Bude. Das kann man mal machen, wenn dann die Sonne aufgeht, dann heizt sich die Hütte ganz schnell wieder auf. Nur war es dieses Jahr eben meist bewölkt und wenn die Kälte einmal im Mauerwerk sitz, dann dauert es lange, bis die wieder raus ist.

Gut wird das auch endlich bei uns in der Straße. Zumindest hoffen wir es. Die ganzen Anwohner klagen seit Jahren über den Zustand der holprigen Piste. Schlaglöcher treten im Wochentakt auf und werden dann notdürftig mit Zement geflickt. Wobei der schlechte Zustand auch ganz gut sein kann. Kenner nutzen die Strecke gerne als Abkürzung und heizen da runter. Auch ohne Verkehrsschild, sind nach der neuen Regelung, an so einer Stelle nur 20 km/h zulässig, da hält sich aber keiner dran. Gleichzeitig ist die Strecke aber Schulweg und einen Gehsteig gibt es nicht. Wenn also die Straße in einem miesen Zustand ist, dann sind die Kids sicherer. Allerdings kam es nun schon häufiger vor, dass Steine aus den Schlaglöchern gegen parkende Fahrzeuge geflogen sind, wenn da der Durchgangsverkehr entlangrauscht. Heute Morgen dann tauchte ein Bagger und ein LKW auf und es wurde gewerkelt. Jetzt sind also alle gespannt, was da passieren wird. Manch einer hofft sogar, dass nun eine Glasfaserverbindung gelegt wird, die ist zwar schon im Dorf, hat es aber nicht bis zu uns nach unten geschafft. Gesagt wird einem da nichts und ein Schild gibt es auch nicht. Ausbesserungsarbeiten tauchen gerade vermehrt auf. Das folgt einen natürlichen Zyklus, der sich Kommunalwahl nennt. Hier müssen sich die Verantwortlichen langsam ranhalten, schließlich hat man nur noch 2 Monate bis das Rathaus neu gewählt wird. Argumente, die man sich auf das fürsorgliche politische Butterbrot schmieren kann sind hier Tradition und deshalb muss jeder Bürgermeister kurz vor knapp nochmal zeigen, dass ihm die Bürger wichtig sind. Bei den ganzen Vulkanfolgen ist es natürlich müßig sich mit Kleinklein abzugeben. Da werden ganz andere Erwartungen gerade nicht erfüllt, aber schaden kann sowas auf keinen Fall.