Es gibt Wasser und die Zigarrenroller sind besorgt

Man nimmt in Krisenzeiten alles als gutes Zeichen. Wie es an der Westküste, namentlich La Bombilla und Puerto Naos weitergehen wird, lässt sich nicht wirklich prognostizieren. Das CO2 ist immer noch so, dass die Verantwortlichen sagen, dass da nicht wirklich was geht. Also fragt man sich, wie denn die Perspektive sein wird, aber da kommt nichts. Nach wie vor, kann das schnell gehen, oder ewig dauern. Und wenn man eine Perspektive sucht, dann nimmt man alles was man bekommen kann. So gesehen, ist die Tatsache, dass die beiden Siedlungen seit heute wieder am Stadtwasser angeschlossen sind, sicher ein gutes Zeichen. Gänzlich aufgegeben hat man die Orte damit also noch nicht. 15 km neue Leitungen wurden nun dorthin gelegt und man hat die ehemaligen, und hoffentlich irgendwann erneuten, Bewohner aufgefordert, dass man den Hahn 5 Minuten laufen lassen soll, bevor man da irgendwas zapft. Filter sollten auch erneuert werden und vor allem sollen diejenigen, die einen Zwischentank haben, diesen unbedingt gründlichst ausputzen und das Putzwasser sicher entsorgen. Des Weiteren fordert man die Nutzer dazu auf, Veränderungen der Wasserqualität, also Farbe, Geruch und Geschmack bitte unbedingt der Gemeinde Los Llanos zu melden.

Derweilen suchen hier die Zigarrenmanufakturen nach einem Ausweg aus dem Dilemma, dass ihnen die EU-Verordnung 2014/40/EU beschert. Diese Verordnung verpflichtet nämlich die Hersteller von Rauchwaren, dass die einzelnen Verpackungen entsprechend gekennzeichnet werden müssen. Hierzu wird der Hersteller, die Maschine, mit der das Ding gedreht oder gestopft wurde, der Bestimmungsmarkt und der Versandweg registriert sein. Ebenso der Ort, das Datum und die Urzeit der Herstellung, was dafür sorgt, dass Code, der da dran sein muss, immer anders aussehen wird. Die Idee dahinter ist es, den Schmuggel von Tabakwaren einzudämmen. Damit ist die Sache aber nicht erledigt. Jede einzelne Verkaufseinheit muss dann noch in eine Cloud geladen werden, womit das Ding dann vom Produzenten, über den Versand, bis zum Großhändler rückverfolgbar sein wird. Seit 2019 müssen das bereits die Zigaretten und Drehtabakhersteller machen und haben dafür richtig Geld in die Hand nehmen müssen. In der EU gibt es sieben Unternehmen, die den Service der Rückverfolgung machen, und die wollen bezahlt werden. Das Ganze läuft nämlich Online und, so geben die lokalen Produzenten auf La Palma an, dass alleine die Anfangsinvestition für die Aufnahme in das System auf rund € 35.000 kommen würde. Dazu kämen dann noch jährliche Wartungskosten von € 17.000 dazu, und der Mehraufwand an Arbeitszeit sei da auch noch nicht mit drin. Ob die Zahlen wirklich zutreffen kann man natürlich nicht sagen, aber manchmal handelt es sich hier eben einfach um Ein-Mann-Betriebe, und die Kotzbalken, die da gewickelt werden, landen nur in den seltensten Fällen außerhalb der Kanaren. Das meiste wird im kleinen Stil aus den Schachteln in den Bars einzeln verkauft, weil sich der alte Herr zu seinem Weinchen gern eine ansteckt. Der weitere Verkauf geht über Kunsthandwerkermärkte oder kleine Tabakläden und bleibt, wenn es sich eben nicht um ein touristisches Mitbringsel handelt, hier vor Ort. Nun kündigen die Manufakturen an, dass, sollte es keine Sonderlösung für die kleinen Handwerksbetriebe geben, etliche wohl die Tätigkeit einstellen müssten. Man hat sich bereits zweimal mit der Regionalregierung getroffen und plant das nächste Treffen noch diesen Monat. Man sei guter Hoffnung, dass da eine Lösung gefunden werden könnte. Bis Mai 2024 hat man noch Zeit, ab da sind auch die kleinen Produzenten verpflichtet.