Gestern wurde der neue Beschäftigungsplan für La Palma vorgestellt. Satte 30 Millionen sind da für dieses Jahr drin und das Geld soll die Menschen hier in Lohn und Brot bekommen. Diesmal, also für das laufende Jahr ist nur noch die Hälfte im Töpfchen, von 2022. Gleichzeitig soll es aber auch ein Pilotprojekt bei der dualen Ausbildung geben, bei der auch die Arbeitgeber der Insel mit im Boot sitzen. Vor allem im Baugewerbe und in der Gastronomie fehlen Fachkräfte. Das mit dem Bau ist klar, schließlich wird hier gerade an allen Ecken gewerkelt und das wird auch noch etliche Jahre so gehen. Mit der Gastronomie haben wir da kein Alleinstellungsmerkmal. Das geht nach Covid in weiten Teilen Europas in die selbe Richtung. Hier war es durch den Vulkan aber dann nochmal heftiger. Während auf den anderen Inseln der Tourismus wieder Gas gegeben hat, blieb es hier ruhig. Die Folge war, dass Kellner und Köche sich aus dem Staub gemacht haben um auf den großen Inseln sichere Jobs anzunehmen. Hier haben wiederum Restaurants geschlossen, weil Sie niemanden zum Arbeiten gefunden haben. In den Bars etwas über die Theke zu reichen, können einige, und da braucht es nicht unbedingt ausgebildete Fachkräfte, ein wenig Freundlichkeit und Übersicht reicht da schon. Richtige Kellner, die es drauf haben, sind aber hier Mangelware und ein guter Teil derer die es konnten, sind einfach nicht mehr hier. So gesehen könnte ein Ausbildungsprogramm tatsächlich etwas nutzen.
Die Ministerin für Wirtschaft, Wissen und Beschäftigung der Kanarischen Regierung, Elena Máñez, hat den neuen Beschäftigungsplan vorgestellt. Dabei waren Regierungsvertreter der Kanaren, der Insel und Gemeinden, sowie Gewerkschaften und Arbeitgeber. Allerdings tun sich hier direkt wieder Fragezeichen auf. Da sitzen so viele Leute am Tisch, die Presse ist auch da und wenn die Zahlen genannt werden, dann scheint niemand zu merken, dass da was nicht aufgeht. Von den 30 Millionen sollen nämlich 11 Millionen für Beschäftigungsprojekte in den drei vom Vulkanausbruch betroffenen Gemeinden, also El Paso, Los Llanos und Tazacorte, verbraten werden. 5 Millionen bekommen die übrigen Gemeinden und die Inselregierung erhält 4,5 Millionen. Wer nun aufgepasst hat, der merkt, dass da ja noch satte 9,5 Millionen über sind. Und niemand erzählt was mit der Kohle gemacht werden soll. Es fragt auch niemand nach. Man hat aber festgelegt, dass die 20,5 Millionen vor allem für Langzeitarbeitslose und diejenigen verwendet werden soll, die im letzten Programm durch das Raster gefallen sind. Und genau hier ergibt sich eben auch das Problem. Alle Jahre wieder wird Geld hierher gepumpt, damit die Menschen in Lohn und Brot kommen. Die Art der Tätigkeiten lässt aber stehts zu wünschen übrig, alldieweil das gar nicht nachhaltig ist. Da bekommt man von der Gemeinde einen Besen und einen gelben Kittel und darf einige Monate die Innenstadt sauber halten. Danach ist man den Job wieder los und ein anderer armer Tropf bekommt den Besen in die Hand. Immerhin bekommt man dann wieder Arbeitslosengeld, aber im Prinzip stellt man sich dann wieder hinten an, um in 2 Jahren erneut dran zu kommen. Das ist nicht nachhaltig und es handelt sich eben nicht um richtige Arbeitsplätze. Auffallend ist, dass in vielen Gemeinden gerade vor Wahlen erstaunlich viele Jobs geschaffen werden. Gut die gehen nicht so lange, aber wenn der Bürgermeister mir Arbeit gibt, dann wähl ich den eben. Außerdem sieht der Rest der Bevölkerung ja auch, dass gerade alles sauber gehalten wird, wovon sich wiederum die Verantwortlichen eine positive Resonanz der Wähler erhofft.