Nach wie vor liegt hier einiges im Argen, bei dem, was der Vulkan angerichtet hat. Und deshalb ist man am planen und machen. Die kanarische Ministerin für Landwirtschaft, Viehzucht und Fischerei, Alicia Vanoostende, ist eigens nach Brüssel gereist um mit Vertretern der europäischen Kommission den Wiederaufbau der Bananenwirtschaft zu erörtern. Gleichzeitig hat man sich natürlich noch um die Verlängerung der Hilfsmaßnahmen für die vom Vulkan betroffenen landwirtschaftlichen Betrieben bemüht. Unabhängig davon plant man nun eine Flurbereinigung des verbliebenen Gebietes. Ziel ist, dass alle Betroffenen, die Land verloren haben, wieder ein eine Parzelle erhalten, die der Grüße des verschütteten entspricht. Problematisch dabei ist natürlich, dass man da gar nicht über entsprechendes Land verfügt, sondern es letztlich um Enteignung und entsprechende Entschädigung an anderer Stelle gehen soll. Hierfür wurde nun ein Entwurf für ein zukünftiges Dekret auf der Website www.planvallelapalma.com veröffentlicht. Wer sich dafür interessiert, der kann da nachschauen, wie das geplant ist. Ziel sei es, durch die Vorabveröffentlichung, die entsprechenden Parteien auf dem laufenden zu halten. Man plane, so die Ministerin, auch mit allen Beteiligten im Gespräch zu bleiben. Natürlich ist da Unmut von der ein oder anderen Stelle zu erwarten. Manch einer hat sich das Stück Land, dass Ihm zugewiesen werden soll, dann vielleicht doch anders vorgestellt und andere sind vielleicht mit einer Enteignung gar nicht einverstanden, weil man das eventuell gar nicht möchte oder eben eine höhere Entschädigung erhofft. Und auch hier müsste es mit dem Teufel zugehen, wenn die ganze Geschichte am Ende ohne Proteste, die öffentlich ausgetragen werden, ablaufen würde. Zu groß sind die jeweiligen berechtigten Partikularinteressen und natürlich ist es auch wichtig, dass den Verantwortlichen da auf die Finger geschaut wird. Allerdings ist es eben gerade auch extrem schwer es allen recht zu machen.
Unser medial omnipräsenter Bürgermeister aus El Paso, Sergio Rodriguez, plant auch etwas in Sachen Wiederaufbau. Da ist man aber schon über die Planungsphase hinaus und möchte direkt am Montag mit den Arbeiten beginnen. Da soll nämlich der Abriss des Sportgeländes „Stadion Federico Simón“ beginnen. Dabei handelt es sich um die Lucha-Canarias-Halle in Las Manchas. Zu finden, wenn man sich vom Ortskern einige Meter auf der verbliebenen Tacandestraße auf den Weg macht. Die Halle ist, wegen der Aschelast, ziemlich früh während des Ausbruchsgeschehens in sich zusammengefallen, was ein wirklich symbolträchtiges Bild in den weltweiten Medien war. Direkt daneben befindet sich auch noch ein kleinerer Fußballplatz mit einer Tartanbahn. Dieses Gelände wurde erst 2021 neu angelegt. Zuvor war es ein Ascheplatz und man hat aufwendig neuen Kunstrasen und eben die Rennbahn hingebaut, was rückblickend eben einige Monate zu früh passiert ist. Geplant ist nun eine komplett neue Halle, die aber auch andere Sportveranstaltungen, außer Ringen zulässt. Zusätzlich soll es eine Cafeteria geben. Für El Paso ist der Aufbau, so betont der Bürgermeister, imminent wichtig und würde auch eine hohe Symbolik mit sich bringen. Die Philosophie der Gemeinde sei es nach vorne zu schauen und da sei das Sportstadion eines der wichtigsten Symbole. El Paso begreift sich generell als die Sportgemeinde der Insel und versucht, auch unter der rührigen Mitarbeit des Consejals für Tourismus, Omar Hernandez, der gleichzeitig einer der Trainer der Nationalmannschaft im Crosslauf ist, entsprechend zu vermarkten. So hat er es auch dieses Jahr wieder geschafft, dass Teile des Reventón-Trails, der im April stattfindet, zur nationalen Meisterschaft erhoben werden. Im vergangenen Jahr, war es sogar eine Europameisterschaft. Der momentane Erfolg des lokalen Fußballvereins, sportlich gesehen dritte Kraft der Kanaren, hinter den Platzhirschen UD Las Palmas und CD Tenerife, passt da prima ins Bild. Nun geht es aber vorrangig um die Ringer des Clubs Tamanca, die traditionell eine der erfolgreichsten Mannschaften La Palmas sind, und dringend eine neue Heimstätte benötigen. 3 Millionen Euro soll der Spaß kosten und der Bürgermeister rechnet mit 2 Jahren bis man damit fertig wird. Allerdings ist er mit der Finanzierung noch nicht ganz einverstanden. Schließlich belaufe sich der Verlust der öffentlichen Infrastruktur in der Gemeinde El Paso auf 22 Millionen Euro. Der Staat übernimmt 50 %, die kanarische Regierung steuert nochmals 25 % bei. Der Rest allerdings bleibt an der Gemeinde hängen und Sergio hätte nun gern, Dass Madrid seinen Anteil auf 75 % erhöht.