Alle sagen „Ja“ und die Rotarier öffnen das Geldsäckel

Die Abstimmung im Cabildo Insular, ob die Errichtung eines „Öko“-Ressorts samt Golfplatz und anderen luxuriösen Einrichtungen in den Höhenlagen von Breña Alta von insularem Interesse ist , lief am Montag, trotz Protestender Umweltschützer recht reibungslos. Ergebnis: 15 Abgeordneten des Cabildos waren anwesend. Gütige Stimmen: 15, Ja-Stimmen: 15. Also alle so, wie es zu erwarten war. Natürlich bedeutet das nicht, dass nun da gebaut wird. Letztlich handelt es sich hierbei um eine erste Hürde, und so war es auch den Ja-Sagern wichtig zu betonen, dass da im Prinzip noch gar nichts wirklich geredet sei. Gonzalo Pascual, der Consejal für Raumordnung der Inselregierung meinte, dass eben nun nicht in wenigen Monaten eine Umsetzung anstehen würde, sondern dass das insulare Interesse notwendig sei, um überhaupt erstmal zu überprüfen, ob so etwas gehen kann. Besonderen Bezug nahm er dabei auf die Prüfung der Umweltverträglichkeit, die ja noch ausstehen würde. Ohne diese „kann keine substantielle Planung genehmigt werden, da die europäischen Richtlinien glücklicherweise nachhaltigen Maßnahmen Vorrang einräumen“. Verantwortlich für diese erste Zustimmung sind alle 3 im Inselparlament vertretenen Parteien also die PP, die PSOE und die Coalición Canarias. Protest und Widerworte gab es nur von Seiten von Podemos, die nicht im Parlament vertreten sind. Diese forderten schon am Vortag, dass der Beschluss wieder aufgehoben werden soll schließlich war ja klar, wie die Abstimmung ausgehen würde.  Wie es sich für eine linke Partei gehört, geht es bei der Kritik vor allem darum, dass bei dem Projekt vor allem die Interessen von einigen privilegierten Kreisen geschützt werden sollen, nicht aber die der normalen Bevölkerung. Allein durch diesen Schritt hätte man die Ländereien in Ihrem Wert massiv aufgewertet, selbst wenn der Golfplatz nicht gebaut werden sollte. Der Vorwurf geht also in Richtung Bodenspekulation. Zudem wurde auch angemahnt, dass es bei einer mangelnden Umweltprüfung zu Problemen mit der EU kommen könnte und deshalb Gelder aus Brüssel gestrichen werden könnten. Schließlich befindet sich das geplante Ressort im Natura 2000-Netz und unterliegt strengeren Richtlinien.

Dann gibt es noch eine Nachricht aus Tazacorte. Hier wurde die erste Genehmigung zur Wiedererrichtung einer Finca erteilt, die von der Lava verschüttet wurde. Das ländliche Grundstück befindet sich in Las Hoyas und die Architekten des Rathauses haben die Sache positiv beschieden. Zudem befürwortet ein Rechtsgutachten die Ausführungen der geplanten Arbeiten (Wegkratzen der Lava). Dem vermaledeiten Vulkan alles ab zu trotzen, was möglich ist, ist eine schöne Herangehensweise. Allerdings gibt es, wie immer noch eine Bedingung. Am 7. Oktober wurde vom Inselpräsidenten ein Dekret verabschiedet, das eine Neuordnung des Sperrgebietes beinhaltet. Hier muss aber der technische Ausschuss PEINPAL noch sein OK dazu geben, ob die Neuordnung des Sperrgebietes so „OK“ ist. Damit ist die Genehmigung erstmal nur unter Vorabehalt, bis die Neuordnung endgültig unter Dach und Fach ist.  

Südlich der Lava wurde eine „Zeitkapsel“ feierlich im Boden versenkt. Bei der Zeremonie waren der kanarische Präsident Torres, der Inselpräsident Zapata, Vertreter der lokalen Behörden und Bildungsgemeinschaft, sowie die Präsidentin von Rotary-International, Jennifer Jones zu gegen. An der Stelle soll eine neue Schule gebaut werden um langfristig die verschütteten Grundschulen „Los Campitos“ und „CEIP Todoque“ zu ersetzten. Eine Million Euro wollen die Rotarier für den Bau der Bildungseinrichtung geben. Momentan werden die Kinder in Los Llanos unterrichtet. Die Struktur der alten Schulgemeinschaft, also Klassenverbände und Lehrkräfte blieben möglichst so, wie vor dem Vulkan erhalten, obwohl man sich nun auf dem Gelände der Schulzenrums von Retamar befindet. In der Zeitkapsel wurden Erinnerungsstücke versiegelt und das Ding soll dann erst, zur Eröffnung der neuen Schule wieder geöffnet werden.