Wird das nun eigentlich besser?

Das leidige Thema Gas liegt mal wieder an. Was irgendwie langsam ermüdend ist. Die vertriebenen Menschen haben verständlicherweise die Schnauze entsprechend voll, weil die permanente Ungewissheit gewaltig am Nervensystem nagt.  Man möchte einfach wieder zurück nachhause oder man will wenigstens wissen, ab wann das wieder gehen wird. Das sagt aber freilich keiner und so gibt es eben immer wieder Stimmen, die behaupten, dass die Werte da eigentlich ja OK wären, man aber, aus welchen Gründen auch immer, die Bevölkerung an der Rückkehr hindern möchte. Dann gibt es wiederum diejenigen, die fordern, dass man zurück darf, wenn man bereit sei das gesundheitliche Risiko in Kauf zu nehmen. Die Verantwortlichen wiederum scheinen jede Form von Risiko vermeiden zu wollen und lassen deshalb den Laden in Puerto Naos und La Bombilla einfach dicht. Man stelle sich auch mal ernsthaft den Aufschrei vor, wenn da was passieren sollte. Da kommt man dann gerne mal mit der Formulierung um die Ecke, dass die CO2-Werte die da vorherrschen mit dem Leben unvereinbar seien, was als so eine heftige Formulierung selbstredend auch wieder für Kritik sorgt. Wobei man da vielleicht auch nochmal drüber nachdenken sollte, was das eigentlich bedeutet. Letztlich kann so eine Formulierung ja auch meinen, dass es lang- oder mittelfristig zu Schäden kommen kann und nicht nur, dass man da direkt wegstirbt. Die Werte die INVOLCAN nun für die letzte Zeit in La Bombilla rausgibt, zeigen aber tatsächlich eine gewisse Verbesserung. Legt man zugrunde, dass der CO2-Wert, der bei „normaler“ Außenluft, bei unter 500ppm liegt, dann stellt man fest, dass man diesen Wert in fast 50% der Messungen erreicht hat. Bei den anderen Messungen liegt man da drüber und es gibt Werte, in einer Höhe von 140cm über dem Boden, die bei 3.400ppm liegen. Also mehr als 8mal über normal. Das findet auch noch draußen statt, wo die Luft zirkulieren kann. In den Innenräumen waren die Werte bei den Messungen der Vergangenheit meist erheblich höher als im Außenbereich. Wir müssen also weiter warten, bis da was voran geht und da INVOLCAN eben in der Kritik steht, weil die Messergebnisse angezweifelt werden hat man nun einige Fotos veröffentlicht, die aus den Bananenplantagen der Gegend stammen und die auch in der Sperrzone liegen. Hierbei sind diverse tote Tiere zu sehen und man möchte damit die Formulierung von „mit dem Leben unvereinbar“ nochmals bekräftigen. Und ja, die Kritiker werden nun sagen, dass man ja nicht weiß, von wann diese Fotos stammen, was zwar stimmt, aber man weiß eben auch nicht, welchen Grund INVOLCAN haben sollte, die Bewohner an der Rückkehr zu hindern. Letztlich scheint die Geschichte eben auch nicht linear zu verlaufen. Seit Monaten wird ja schon auf den neuen Fajanas an den Gieswasserleitungen gewerkelt. Das ist zwar schon immer Sperrgebiet und die Arbeiter waren mit Messgeräten ausgestattet, es gab aber nie wirkliche Probleme. Letzte Woch hat dann der Consejal für Infrastruktur verkündet, dass man die Arbeiten unterbrechen musste, weil die CO2-Werte, auch bei kurzfristiger Exposition, nicht mehr vertretbar waren. Man musste die Arbeiter kurzfristig Evakuieren.

Falls Sie in der letzten Woche in Santa Cruz versucht haben sollten zum Honorarkonsulat zu gehen, werden Sie vielleicht festgestellt haben, dass da zu war. Dabei geht es nicht um Urlaub, der Laden ist einfach dicht. Die zuständige Mitarbeiterin im Büro, sowie der Honorarkonsul machen nicht weiter, und wer ein neues Ausweisdokument benötigt, der muss nach Gran Canaria oder Teneriffa. So hat mir das die freundliche Mitarbeiterin vom Konsulat in Las Palmas de Gran Canaria erklärt. Urlauber dürfen übrigens, mit einer polizeilichen Verlustanzeige, von der Guardia Civil, oder der Policia Naciónal, La Palma verlassen um auf die großen Inseln zu kommen und sich dort neue Papiere zu besorgen. Allerdings wird der Zustand nicht lange so anhalten. Wir bekommen einen neuen Honorarkonsul, welcher in der kommenden Woche seine honorige Tätigkeit aufnehmen wird. Es handelt sich um Dr. Dominik M. Reister. Das ist ein echter Doktor, sprich Mediziner, und als solcher auch hier tätig. Das neue Honorarkonsulat wird in La Laguna, im Gebäude des dortigen Ärztezentrums „MediCenter La Palma“ sein, welches sich rechter Hand an der Straße nach Tazacorte befindet. Geplant ist, so hat der Herr Doktor/Honorarkonsul heute am Telefon gesagt, dass das Konsulat von Dienstag bis Donnerstag geöffnet sein wird, jeweils von 9:30 Uhr bis 13:30 Uhr. Am Freitag dieser Woche, soll es zu einer kleinen Feier kommen. Verabschiedung der alten Mitarbeiter und Vorstellung der neuen, die zum 1. April offiziell im Amt sein werden. Neben der Presse sollen die Lokalpolitik und Vertreter der Botschaft aus Gran Canaria erscheinen.