Nichts ist so alt, wie das Wetter, und vor allem die Klagen darüber, von gestern. Kalt war der Winter dieses Jahr und wir haben bei jedem Gang zum Supermarkt, mit der Kassiererin darüber geredet, wie unschön und anstrengend das ist. Die Urklauber hatten im Januar und Februar auch nicht wirklich Freude. Fröstelnd nach Puerto Tazacorte fahren war angesagt, alldieweil es da etwas wärmer war und man eine Sonne gesehen hat. Jetzt im März war prima Wetter. Angenehm warm, schön um seinen Urlaub bei uns zu verbringen und die eigene Bude war auch hocherfreut, dass sie sich hat mal wieder aufwärmen können und die leidige Feuchtigkeit aus dem Mauerwerk loswurde. Die Zeit, in der man sich nicht beschweren konnte war gewissermaßen unbeschwert, aber eben auch recht kurz. Seit einigen Tagen brüten wir hier vor uns hin, in El Paso kommt man auf fast 30 Grad und nun gibt es für morgen und übermorgen eine Wetterwarnung des spanischen Wetterdienstes AEMET. Satte 34 Grad sind möglich. Wir haben wohlgemerkt erst Ende März und die Kassiererin vom Dino stand schon heute japsend und luftfechelnd da und klagte, wobei wir natürlich, schließlich ist das ein Akt der Höflichkeit, prompt in das Wehklagen eingestimmt haben. Mit den hohen Temperaturen ist es aber nicht getan. AEMET macht warntechnisch eine Art Rundumschlag. Wind soll es auch geben, bis zu 75km/h, außerdem Calima, also Staub in der Luft, und zumindest auf der Westseite und im Süden droht auch noch ein hoher Wellengang. Am Freitag ist die Wetterwarnung dann gegen Abend rum und das Wochenende soll etwas moderater werden.
Heute gab es auf La Palma eine große Rettungsübung. Simuliert wurde ein Crash zweier Flugzeuge. Das war das erste Mal, dass so eine Art Übung außerhalb der beiden Hauptinseln auf den Kanaren durchgeführt wurde. 200 Leute waren da im Einsatz, mit dem Ziel für den Ernstfall gewappnet zu sein. Die kleine Militärmaschine, mit 3 Besatzungsmitgliedern stürzte ins Meer, eine Passagiermaschine mit 35 Menschen, ging in der Gemeinde Barlovento runter. Um 8:30 Uhr gab das Flugzeug das Signal von der simulierten Absturzstelle und die Maschinerie setzte sich in Gang. Die Übung stand unter der Leitung der spanischen Luftstreitkräfte, aber auch die Feuerwehr sowie Freiwillige und Techniker waren auf den Beinen, um nach den Unfallopfern zu suchen und diese zu retten. Laut dem Kommandanten der Luftwaffe Ignacio Crespo dauerte es 40 Minuten, bis die ersten Trupps und der Superpuma Hubschrauber von Gran Canaria kommend am Einsatzort war. Damit lag dieser genau in der kalkulierten Zeit. Die Daten, die durch diese Übung gesammelt wurden, sollen in das Notfallaktionsprotokoll einfließen. Ignacio Crespo betonte, dass dies auf den kleinen Inseln sehr wichtig sei, da diese über geringere Ressourcen verfügen. Auch die Inselministerin für Notfälle Nieves Rosa Arroyo, betonte die Notwendigkeit einer solchen Übung, auch weil es wichtig sei, dass man die Grenzen, die man in einer solchen Situation haben würde, bereits im Vorfeld kennen müsse. Außerdem waren nicht nur Beobachter von den Kanaren anwesend. Diese kamen auch aus Mauretanien, Senegal, Marokko und Italien um die Erkenntnisse, die sie hier gewinnen konnten, in ihre eigenen Aktionsprotokolle einfließen zu lassen.