Viele neue Bilder und an der Baugrube soll es endlich weitergehen

Seit geraumer Zeit tut sich ein hässliches Losch in El Paso auf. Der obere Teil der Plaza Franzisca de Gasmira wurde bereits vor Jahren weggebaggert und bei einem gehörigen Teil der lokalen Bevölkerung stieß diese Bautätigkeit nicht auf große Gegenliebe.  Die Kinder haben sich da immer zum kicken getroffen, die Dorfjugend zum Abhängen im Schatten der alten Bäume und die Musiker hatten dort Ihre Proberäume. Der Nochbürgermeister Sergio Rodriguez kam auf die Idee, dass wir hier ein Interpretationszentrum errichten könnten, und darunter dann auch noch eine Tiefgarage graben. Das Ganze sollte 3 Millionen Euro kosten und, weil es eben um die interpretierende Betrachtungsweise unserer Urbevölkerung gehen sollte, bekam man den ganzen Spaß auch noch finanziert. Jetzt sind wir aber auch nun mal in der EU. Früher als alles einfacher war, wurde so ein Bauauftrag kurzerhand an den Schwager der Nachbarin der Oma vergeben, nun schreiben wir eben alles europaweit aus. Wer das beste Angebot macht der Erhält den Zuschlag und darf seinen Bagger in Bewegung setzten. Das hat auch in El Paso prima geklappt, und es wurde mächtig gebaggert. Das Loch ist gewaltig, schließlich sollte da eine Tiefgarage rein. Seit Jahren leben wir mit dem Loch und den Bauzäunen, denn das siegreiche Bauunternehmen hat die Arbeit einfach eingestellt. In den letzten Monaten hat man sich da gar nicht mehr darüber aufgeregt, schließlich haben wir hier gerade wegen dem Vulkan ganz andere bauliche Probleme. Nun hat aber das Cabildo verkündet, dass man es trotz aller rechtlichen Widrigkeiten geschafft habe, den Bauauftrag neu zu vergeben. 18 Monate hieß es, würde es dauern bis das gesamte Projekt verwirklicht sei, eine, für Kenner der lokalen Gegebenheiten, wahrlich gewagte Aussage. Wir stellen uns nun also wieder auf lärmende Gerätschaften ein und hoffen das Beste. Vielleicht baut, wenn die Tiefgarage erstmal in Betrieb ist, der HiperDino seine Bezahlschranke wieder ab, die er im schattigen, oberen Bereich hingebastelt hat.

„I love the world“, die mit dem solidarischen Vulkanbuch, waren auch wieder mal vor Ort, haben eifrig Fotos gemacht und auf ihrer Facebookseite veröffentlicht. 75 Drohnenaufnahmen im 360 Grad- Modus sind da entstanden und man sieht eben nicht nur die Lavaströme, sondern kann auch den aktuellen Stand der Bautätigkeit der beiden Straßen begutachten. Diese Fotos sind tatsächlich recht hilfreich, wenn man sich etwas orientieren möchte. Aus der Luft erkennt man erheblich mehr, als wenn man versucht, sich bei der Fahrt über die Lava zu orientieren. Das ist tatsächlich recht schwierig, weil eben kaum mehr so ist, wie vor dem Ausbruch. Man ist ständig auf der Suche nach irgendwelchen stehengebliebenen Häuser und versucht dann den ehemaligen Straßenverlauf zu rekonstruieren, was aber nicht richtig klappen möchte. Außerdem gibt es auch einige Luftaufnahmen des Containerdorfes in Los Llanos und der Holzhäuser in El Paso, in denen die Vulkanvertriebenen zum Teil wohnen.