Der Sergio schimpft und nun passiert was

Heute ganz frisch die Meldung im ElApuron.es. Sergio Rodriguez, noch Bürgermeister von El Paso, und wenn es nach ihm geht, der zukünftige Inselpräsident, hat sich zusammen mit Ángeles Fernandéz, die nun doch kandidiert, und somit designierte Nachfolgerin von Sergio in El Paso ist, zu Wort gemeldet und auf die Dringlichkeit der Wiedereröffnung der LP2, also der Verbindung zwischen El Paso und Las Manchas, gefordert. Der Sergio war da ziemlich sauer, da er den Wunsch, dass man das langsam angehen sollte schon vor langer Zeit recht lautstark geäußert hat, die politische Gegnerschaft im Cabildo Insular und bei der kanarischen Regierung aber stets meinte, dass die Geschichte soweit oben am Kegel vorbei, derzeit noch kein Thema sei. Zu warm sei es dort noch, weil die Lava sehr viel dicker ist und deshalb die Hitze entsprechend länger gespeichert bleibt. Sergio kündigt nun, für die nächste Legislaturperiode einen harten Kampf an. Wenn er nämlich erstmal Inselpräsident sei, würde er gemeinsam mit dem Rathaus in El Paso dafür sorgen, dass man da endlich loslegen würde. Ángeles, ganz Sozialpolitikerin, betont besonders die prekäre Situation von Las Manchas und Jedey, die wegen der schlechten Verkehrsanbindung dahindarben. Es ist wirklich so, dass dort etliche Häuser immer noch leer stehen, weil die Bewohner nicht zurückwollen. Statt 10 min zur Arbeit nun 45 min. Keine Einkaufsmöglichkeiten und so weiter und so fort. Die Geschäfte und Restaurants öffnen einfach nicht, weil es am Publikum fehlt. Früher war es normal, dass die Bewohner aus El Paso gerne in die Bodegon Tamanca gegangen sind, jetzt käme niemand auf die Idee und folgerichtig bleibt der Laden erstmal weiter zu. Wenn man nun, aufgrund der Meldung auch noch die lokale Konkurrenzzeitung El Time.es anklickt, dann liest man da gar nichts von der Forderung von Sergio und Ángeles. Allerdings titeln die zum gleichen Thema. Die sind wohl etwas besser informiert und bringen die Meldung, dass der kanarische Minister für öffentliche Arbeiten, Sebastián Franquis, also der, der von Sergio gescholten wurde, das Ministerium für Straßenbau aufgefordert hat, eine Machbarkeitsstudie zu Bauarbeiten an der LP2 vorzulegen. Besonders die Bodentemperatur möge man bitte messen, um die geplante Neuerrichtung der Straße konkreter zu planen. Man habe das Projekt aus technischen Gründen bislang nach hinten geschoben, weil es näher am Vulkan entsprechend schwieriger sei da was zu machen. Nun habe man aber, durch die beiden Straßenprojekte, die da derzeit in Arbeit sind, entsprechende Erfahrungen, insbesondere was die Wärmeübertragung angeht, machen können, dass man nun doch, früher als ursprünglich gedacht, eine Machbarkeitsstudie angehen möchte.

Wenn die Sachen nun also von alleine laufen sollte, dann kann Sergio Rodriguez, wenn er erstmal Inselpräsident ist, sich dann um andere Dinge kümmern. Hier in El Paso bekommen nämlich einige kalte Füße. Es geht mal wieder um den lokalen Fußballverein, der ja derzeit in der 4. Spanischen Liga kickt. Thema ist Klassenerhalt, und nach dem 2:0 Sieg, gestern gegen Don Benito, aus der Extremadura, hat man nun, 5 Spieltage vor Schluss, 5 Punkte Luft auf die rote Zone. Das mit dem Verbleib in der Liga ist also nicht unwahrscheinlich, und wenn El Paso drinbleibt, dann gibt es nächstes Jahr fast sicher ein Derby auf La Palma. CD Mensajero fehlt noch ein einziger Punkt aus zwei Spielen, und am nächsten Wochenende empfängt man zuhause den Tabellenletzten. Zwei Vertreter von der Insel und von den übrigen Kanaren kein einziger, wäre schon der Hammer. So toll das natürlich wäre, da kommt sofort ein kleiner Wehmutstropfen aus dem Augenwinkel. Es geht um die Kohle. Das meiste Geld stammt nämlich von der Inselregierung und deswegen trägt El Paso auch einen schönen La Palma-Aufdruck auf dem Hemdchen, um für die Insel auf dem Festland als Touristendestination zu werben. Für sowas gibt es einen Etat bei der Inselregierung, der je nach sportlicher Leistung, sprich Ligazugehörigkeit, verteilt wird. Bei einem Aufstieg von Mensajero wäre aber dann eben Teilen angesagt, und das bedeutet, dass man nicht so viel Geld für die Gehälter hat. So eng wie die Liga ist, fast alle Etats für die Spielergehälter sind identisch, könnte eine Reduzierung für beide Teams sehr gefährlich werden. Hier hofft man nun natürlich wieder auf Sergio. Schließlich hat der in seinen jungen Jahren auch bei El Paso gespielt und war auch schon in vorbürgermeisterlicher Zeit stets im Stadion. Damals noch vor 30 und nicht vor 1.300 Zuschauern. Vielleicht kann also Sergio da noch etwas aufstocken. Die Anhängerschaft von Mensajero wiederum macht sich Sorgen, wenn der zukünftige Inselpräsident Vereinsmitglied bei der direkten Konkurrenz ist, nicht dass da am Ende der andere mehr aus dem Töpfchen bekommt. Wobei die sich wegen einem Inselpräsidenten keine Sorgen machen müssen. Schließlich haben hat Mensajero den Papst als Ehrenmitglied. Zum 100jährigen Bestehen hat man bei Franziskus nämlich im letzten Jahr eine Audienz erhalten, ihm ein Trikot überreicht und die Ehrenmitgliedschaft verliehen.