Schon wieder Tiere und Mensch gegen Maschine

Immer wieder wird darüber berichtet, wie sich die die Natur die von der Lava verschütteten Gebiete zurückholt. Normalerweise dauert das mit den Pflanzen ja seine Zeit, erstmal Flechten, dann Stück für Stück anderes Grünzeug, aber das dauert eben. Lustigerweise haben wir schon vor Monaten, als wir des nachts über die Lavapiste gefahren sind, Mäuse gesehen, die über die Strecke gesprintet sind. Fresstechnisch ist da aber auch für Mäuse nicht wirklich was zu holen, außer, dass die Bauarbeiter da ein Stück von ihrem Bocadillo zurücklassen. Anders verhält sich das mit reinen Pfalenzenfressern und deshalb gibt es nun wieder eine erstaunliche Nachricht zum Thema Tier und Lava. Allerdings geht es da nicht um Wildtiere. sondern um Ziegen. Da sind einem Landwirt einige abhanden gekommen, und er hat deshalb um Hilfe gerufen, weil er trotz intensiver Suche nicht fündig wurde. Relativ Schnell wurden die Tiere doch gesichtet und das dank der Luftaufklärung. Die Ziegen haben nämlich einen kleinen Ausflug auf die Lava gemacht, und klar, weil Sperrgebiet, darf der Halter da nicht hinterher krakseln um seine Milchtiere zu suchen. Das mit der Suche machte Alfa Tango in Kooperation mit der Umweltabteilung des Cabildos. Mit der Kameradrohne wurden die Tiere dann recht zügig erspäht und man stellte fest, dass diese bei bester Verfassung seien und man nur warten müsse, bis die sich auf den Rückweg machen. Mittlerweile sind die Ziegen wieder in gewohntem Terrain und ausbruchsicher untergebracht.

Bild: Alfa Tango

Dann haben wir mal wieder das leidige Thema mit den mangelnden Flugverbindungen. Diesen Sommer ist es richtig mies. Es bleiben nur 3 Maschinen aus Deutschland, und so kann man von Mai bis Ende Oktober nur von München, Düsseldorf und Hamburg (Nachtrag: Hamburg ist auch weg, war aber kurzfristig mit Marabu als Direktflug angekündigt) auf direktem Weg auf die Insel gelangen. Das macht die Condor bzw. Marabu was aber nicht so wichtig ist, da der Flug über die Condorhomepage gebucht wird. Dass uns sogar irgendwann der Flieger aus Frankfurt abhanden kommt, damit haben wir nicht wirklich gerechnet. Aber nun ist es eben so. Alle Versuche, dass man die Fluggesellschaften dazu einlädt, da mehr anzubieten sind bislang fehlgeschlagen. Geld wurde da versprochen, falls man eine neue Verbindung aufnimmt, aber La Palma scheint nicht rentabel zu sein, und die Gesellschaften schicken ihre Flieger lieber zu anderen Destinationen. Auch dafür gibt es Gründe. Früher, also vor dem Vulkan konnten die Fluggesellschaften einen Teil ihrer Tickets fest an Pauschalanbieter verkaufen, die haben aber dieses Jahr wohl keinen so großen Bedarf angemeldet. Auch hier sind die Gründe vielseitig. Zum einen fehlt es gerade an Unterkünften, die mit den Pauschalanbietern kooperieren und zum anderen, war zu dem Zeitpunkt, als die Pauschalanbieter vorplanten noch nicht so klar wo die Reise hingeht. Da hat die mediale Katasrophenberichterstattung über La Palma sicher auch seinen Teil dazu beigetragen, und die Leute in den Reisebüros, die wissen eben auch nicht, wie weit die Normalität hier schon wieder am Start ist. Die Verbindung über Madrid mit der Iberia, ist in diesem Jahr auch nicht wirklich toll. Hier gibt es gerade massive Kritik, an den stark erhöhten Preisen. Aber natürlich, will da auch die Iberia ihr Stück vom Kuchen abhaben. Wenn schon in großem Stil Reisegutscheine verteilt werden, damit die Leute hier € 250,- Ermäßigung für Ihren Hotelaufenthalt bekommen, dann greift die Fluggesellschaft da gerne auch mal einen Hunderter davon ab, indem man einfach die Preise erhöht. Wenn man sich nun aber anschaut, dass dieses Jahr im Sommer bei vielen die Buchungskalender weitgehend leer sind, dann fragt man sich ob die Rechnung so aufgehen wird. Da kommt dann wieder das Marktprinzip ins Spiel, dass ein Angebot, dass zu teuer ist, keine Nachfrage erzeugt. Umgekehrt sorgt aber die Nachfrage vielleicht auch erst für ein Angebot. Das wirft natürlich die Frage auf, wie die Fluggesellschaften überhaupt ermitteln, wie hoch so eine Anfrage denn ist. Und da steckt ein Computer dahinter. Das ist noch nicht wirklich KI aber eben ein Algorithmus. Wenn man also auf der Homepage von Condor unentwegt eine Suchanfrage für den Sommer von Frankfurt, Hannover oder Stuttgart in die Maschine eintippt, dann merkt der Algorithmus sich das. Und der Herr Condor sagt sich dann, „Oh der Computer sagt, dass da ganz viele Leute im Sommer, mittels Direktflug nach La Palma wollen und wir machen da gar kein entsprechendes Angebot. Das soll uns nächstes Jahr nicht mehr passieren!“ Natürlich kann man sowas nicht alleine machen, weil der Condorcomputer auf die IP-Adresse zugreift. Wenn ich mir jetzt also eine Woche Zeit nehmen würde, eine Anfrage nach der anderen ab zu schicken, dann merkt der das. Anders wäre es natürlich, wenn das ganz viele verschiedene Menschen in Deutschland in der nächsten Zeit mal machen würden! Da kann man auch, wenn man bei der Arbeit ins Netz kann, das auch von dort aus machen (andere IP-Adresse). Auch nicht alle am selben Tag, sonst merkt der Algorithmus noch, dass da was nicht stimmt. Ich habe keine Ahnung ob sich so ein Algorithmus so einfach behumsen lässt, aber wenn das klappen sollte, dann hätten wir im nächsten Jahr vielleicht die ein oder andere Verbindung mehr, und Sie könnten ganz bequem und günstig nach La Palma fliegen.