Erstmal vorspülen

Das Rohr ist verlegt, dass gibt Consejal für Wasser, Carlos Cabrera bekannt. Gemeint ist die 9 km lange Röhre, die nach Süden führt, um die Gegend von El Remo wieder ans Bananenwasser anzubinden. Da der Südwestliche Teil in Sachen Bananen ganz weit vorne liegt, was die Produktionsmenge angeht, freuen wir uns natürlich darüber. Carlos Cabrera meinte, dass die nächsten Tage dann der Hahn aufgedreht wird, und die Landwirte einen Zugriff auf das kühle Nass haben werden. Auch heute floss schon Wasser durch das Rohr, aber man müsse, so der Consejal, da erstmal druckvoll durchspülen, damit unsere Krummfrucht nicht irgendwelche Rückstände abbekommen. Dass die neue Leitung notwendig war, daran hat auch der vermaledeite Vulkan Schuld. Ursprünglich war auch einmal die Idee im Raum, dass man eine Art Ringleitung über den Süden bauen würde, aber das wäre zu aufwändig gewesen und deshalb hat man nun unten über das neue Lavadelta gebaut. Da ist nun aber ein kleines Problem aufgetreten. Die Wasserleitung ist nämlich verdammt nahe am Wasser gebaut. Und da kommt die Küstenschutzbehörde „Costas“ ins Spiel. Ungefähr 1,4 Km Leitung erfordern eine Verwaltungskonzession und 300m sogar eine Erlaubnis von Costas. Das hat man aber nicht gemacht, sondern sich auf den vulkanischen Notstand berufen und fühlte sich durch diese Sonderverordnung rechtlich auf der sicheren Seite. Costas sieht das aber gar nicht so, und hat nun eine Strafe in Millionenhöhe verhängt, die die Inselregierung, eben weil anderer Rechtsauffassung nicht berappen will. Da muss nun mal gewartet werden, ob Costas klein beigibt, oder ob die Sache vor Gericht gehen wird. Seitens der Inselregierung ist sicherlich kein Zurückrudern zu erwarten. In der jetzigen Erklärung, hat man, ganz nebenbei, ohne überhaupt auf den momentanen Disput einzugehen, erwähnt, dass man die Sache eben gemacht hätte, weil man ja wegen der vulkanischen Notstandsverordnung dazu befugt gewesen sei. Dass die andere Seite das anders sieht, wird da freilich nicht erwähnt.

Cabrera betonte auch, dass die arbeiten nicht einfach gewesen seien. Nicht nur, dass man sich durch das frische Gelände geackert habe, auch hat es während der Bauarbeiten immer wieder Problem mit CO2 gegeben. Vor Monaten stand schon in der Presse, dass die Arbeiter das gesamte Gebiet bereits mehrfach verlassen mussten, weil die Messgeräte wie wild am Piepsen waren.