Auf der Westseite der Insel ist es heute ungemütlich. Die Temperaturen sind ganz gut, es ist angenehm warm. Aber der Wind macht sein Ding. Und Aemet, der spanische Wetterdienst, hat uns eine orangene Windwarnung, für die Höhenlagen und die Westseite verpasst. Windböen sind bis 90 km/h angekündigt. Die auf Gomera haben ebenfalls orange und auch der höhergelegene Teil von Gran Canaria. Die haben aber einen entscheidenden Vorteil gegenüber uns. Dort liegt keine Asche rum. Das Zeug weht wieder durch die Luft, kommt durch alle Ritzen in die Behausung und wenn man an ungünstigen Stellen steht, dann bekommt man das Streugut ins Auge und in den Mund, was wirklich nicht angenehm ist. Beim Autofahren Fenster auf geht auch nicht gut, der Seitenwind bringt Asche, und auch die Klimaanlage spuckt das Zeug ins Innere des Fahrzeugs. In El Paso wurden bereits alle außerschulischen Aktivitäten abgesagt. Die von der Transvulcania können auch heilfroh sein, dass sie schon durch sind. Heute morgen konnte man schon eine bedrohliche Aschewolke unterhalb von El Pilar sehen. Da war es noch recht ruhig in El Paso. Ab ca. 11 Uhr war das dann im Dorf vorbei. Die Warnung mit dem Wind gilt nun noch bis Mittwoch und auch der Osten bekommt eine Warnung die allerdings auf, oder vielmehr um die Insel herum gilt, also auch im Westen. Aufgrund des starken Windes ist mit hohen Wellen zu rechnen. Also Obacht, beim Gang ins oder ans Wasser.
In Santa Cruz tut sich auch etwas. Dort bekommt das Silvestre Carillo, also das spektakuläre Stadion von CD Mensajero einen neuen Kunstrasen. Der Spanische Fußballverband RFEF hat nämlich mitgeteilt, dass die Platzverhältnisse, wie sie derzeit sind, so für die vierte spanische Liga nicht akzeptabel sind. Das Stadion gehört dem Verein, und der sagt natürlich, dass er keine 260.000 Euro hat, die der Spaß kostet. Die Gemeinde Santa Cruz hat sich gleich bereit erklärt die Hälfte zu übernehmen und so kurz vor der Wahl, wird die andere Hälfte nun von der Inselregierung bezahlt. Und wie immer, wenn es was umsonst gibt, sind die Neider nicht weit. Einige Anhänger der Konkurrenz aus El Paso, die in der selben Liga spielen, fühlen sich da benachteiligt. Man meint, dass man diese Zuwendung doch bitte direkt, an die Subvention, die man für den Spielbetrieb bekommen würde, anrechnen könnte. Wobei das natürlich wieder mal ein recht scheinheiliges Getue ist. In El Paso hat der Club kein eigenes Stadion und tritt deswegen im „Municipal“, also auf dem gemeindeeigenen Sportplatz an. Auch hier wurde vor einigen Jahren vom Verband mitgeteilt, dass da ein neuer Kunstrasen drauf muss, und natürlich sah sich die Gemeinde direkt in der Pflicht, das zu bewerkstelligen. Einen Nachteil hat man dadurch nicht, dass man auf dem Sportplatz der Gemeinde kicken muss, und die Erfolgsgeschichte des Clubs ist das liebste Kind des gesamten Gemeinderats. Und so richtet sich alles andere, was in El Paso im Stadion passiert, komplett nach den Bedürfnissen des Vereins. Konzerte sind schon auch mal möglich, aber klar nur während der Spielfreien Zeit, sonst müssten die Fußballer ja mal ein Training verschieben.